Mermaids and Wolfes- Vminkook

🧜‍♀️3🐺

Neben mir beobachtet Hoseok den dritten Mann, der abseits der anderen Crew steht. Seine Arme sind locker verschränkt, doch seine Augen scannen aufmerksam die Umgebung. Etwas in seinem Blick zieht Hoseok an, eine Stille, die tief und unergründlich wirkt.

„Er ist es“, flüstert Hoseok, als er den Blick nicht von dem Mann abwenden kann. „Ich weiß es.“

Auch ich weiß es. Diese Menschen sind mehr als nur Fremde, die zufällig in unser Territorium eingedrungen sind. Sie sind die Männer, die uns seit Jahren bestimmt sind – auch wenn sie noch nichts davon ahnen.

„Was sollen wir tun?“ frage ich leise, während mein Blick weiter an den beiden Männern am Bug hängen bleibt. „Sie wissen nicht, wer wir sind. Sie ahnen nicht, was sie für uns bedeuten.“

„Wir dürfen sie nicht erschrecken“, antwortet Hoseok langsam. „Aber wir können sie auch nicht ungeschützt lassen.“

Die Gefahr ist real. Wenn die anderen Sirenen angreifen, wird es kein Erbarmen geben. Sie würden die Menschen nicht als unsere Mates erkennen – sie sehen nur Eindringlinge, die unser Reich bedrohen.

Die Zeit drängt, und während das Wasser in leichten Wellen um uns schwappt, spüre ich, wie das Ziehen in meiner Brust immer intensiver wird. Doch da ist noch etwas anderes – eine Energie, eine wilde, ungezähmte Kraft, die von den Männern auf den Schiffen ausgeht. Es ist fremd und doch vertraut, als ob etwas in mir auf ihre Präsenz antwortet. Fast… animalisch. Wie die Haie, die in der Tiefe lauern – Raubtiere, die von Instinkt und roher Kraft getrieben sind.

Hoseok bleibt abrupt stehen, seine Augen weiten sich, als er die Energie ebenfalls spürt. „Jimin“, sagt er mit rauer Stimme, „das… das ist nicht nur eine einfache Verbindung. Da ist noch mehr.“

„Was meinst du?“ frage ich, mein Herz pocht in meiner Brust.

Er dreht den Kopf langsam in die Richtung, in der die Schiffe schwimmen, seine Stirn tief gefurcht. „Es fühlt sich an, als wären sie… wie wir. Aber anders. Wilder, gefährlicher. Als hätten sie eine Seite, die sie verbergen.“

Ich spüre es nun auch. Es ist nicht nur das Band, das uns an unsere Mates bindet – es ist etwas Tieferes, Dunkleres.

„Jimin… das ist nicht normal“, sagt er leise, fast atemlos. „Sie fühlen sich an wie… Jäger.“

Mein Atem stockt. Ich kann fühlen, wie die Kraft, die von den Männern auf den Schiffen ausgeht, unsere Verbindung auf eine Weise beeinflusst, die ich nicht ganz verstehen kann.

„Was machen wir jetzt?“, frage ich, mein Herz schlägt schnell vor Aufregung und Unsicherheit. „Wenn sie sich bedroht fühlen, könnten sie uns angreifen, bevor wir herausfinden, was wirklich vor sich geht.“

„Wir müssen sie dennoch erreichen“, sagt Hoseok entschlossen. „Schließlich sind dort unsere Mates, und du weißt, was passiert, wenn unsere Schwestern sie bemerken. Sie sterben...“

„Und wir mit ihnen...“ Diese Worte hinterlassen einen bitteren Beigeschmack auf meiner Zunge.

Es ist so: Wenn man seinen Mate gefunden hat und dieser stirbt oder dich nicht akzeptiert, stirbt der vorgesehene Partner – in diesem Fall die Sirene. In seltenen Fällen überlebt die Sirene, aber sie wird verrückt und unberechenbar, wie ein Seeungeheuer.

Hoseok nickt. „Wir müssen eine Lösung finden, bevor es zu spät ist. Wenn wir ihnen unsere Absicht zeigen und sicherstellen können, dass sie uns verstehen, könnten wir vielleicht einen Konflikt verhindern und unsere Verbindung erforschen.“

„Ja“, stimme ich zu. „Aber wir müssen vorsichtig sein. Wir wissen nicht, was diese Männer für Kräfte haben und wie sie reagieren werden, wenn sie sich bedroht fühlen.“

Hoseok und ich schwimmen näher in Richtung der Schiffe. Das Gefühl, das uns zu den Männern zieht, wird immer stärker. Es ist fast schmerzhaft – ein inneres Drängen, das uns sagt, dass jede Sekunde zählt. Doch in der Ferne spüre ich bereits die Präsenz unserer Schwestern. Ihre Stimmen hallen leise durch das Wasser, sie nähern sich. Wenn wir zu spät kommen, wird es keine Rettung mehr geben.

„Wir müssen schnell sein“, sagt Hoseok und beschleunigt seine Schwimmzüge. „Sie sind schon auf der Suche.“

„Verdammt“, murmele ich, während ich ihm folge. „Wenn sie uns finden, bevor wir die Männer erreichen…“ Der Gedanke daran, dass unsere Schwestern diese Menschen töten – unsere Mates – schickt eine kalte Welle durch meinen Körper.