"Das Essen ist wirklich gut" Schmatzte ich mit vollem Mund und wischte mir mit meiner Serviette etwas Soße von der Nase. "Danke, freut mich, dass es dir schmeckt" Belustigung schwang in seiner Stimme mit.
Die Sache, bevor Jackson hereingeplatzt war, stand immer noch zwischen uns, aber wir hatte wohl eine unausgesprochene Übereinkunft getroffen, dass wir nicht darüber reden würden. Vermutlich hatte es ohnehin nichts zu bedeuten. Wenn mir eine Freundin sagt, dass ich Heute echt gut aussehe, will sie mich ja auch nicht sofort heiraten.
Um ehrlich zu sein machte ich mir mehr Gedanken wegen dem was danach passiert war. Wieso hatten die beiden so reagiert? Ein Schauer überkam mich, als ich an die Situation zurückdachte.
In dem Moment fasste ich einen Entschluss, ich musste wissen was das zu bedeuten hatte und vor allem musste ich wissen, ob es Jackson gut ging. Wieso mich das interessierte? Keine Ahnung.
"Ich gehe mal zur Toilette" Sagte ich und legte Messer und Gabel zur Seite. Er nickte.
Im Eingangsbereich angekommen, drehte ich mich wie ein verlorengegangenes Kind im Kreis, auf der Suche nach Mama und Papa. Wie sollte ich in dem riesigen Haus, denn jetzt sein Zimmer finden, vorausgesetzt er war überhaupt dort.
Ich ging die dunkle Treppe hinauf. Überall hingen Gemälde an den Wänden, einige von Familienmitgliedern, aber auch Landschaften gab es zu genüge.
Wieso war dieses Haus nur so verdammt groß? Wenn ich noch länger brauchte würde Mike noch denken, dass ich ein großes Geschäft vollrichtete. Ich begutachtete eines der weiteren Gemälde, als ich Musik hörte. Ich folgte dem klang, bis ich vor einer Tür zum Stehen kam. Ich klopfte einmal, doch ging nicht davon aus gehört zu werden.
Nach kurzem Zögern atmete ich tief durch und drückte die Türklinke hinunter. Ich verstand meinen eigenen Gedanken nicht so laut dröhnte die Musik aus den Boxen. Ich drehte sie etwas leiser und erkannte dann Jackson in der anderen Ecke des Zimmers auf einem Sessel hängen. Sein einer Arm baumelte an der Seite herunter. Mit den Fingerspitzen hielt er ein Glas in den Händen, mit einem Rest goldbrauner Flüssigkeit.
"Jackson?" Sagte ich laut und kam ein paar Schritte auf ihn zu. Er hatte getrunken und wie es aussah ziemlich viel. Sein Zimmer hatte ein eigenes Badezimmer, was ich beneidet hätte, wäre ich nicht so in Sorge gewesen. Ich schnappte mir sein Glas aus der Hand und kippte den Rest was-auch-immer im Waschbecken aus und füllte es mit Wasser.
Als ich zurückkam, sah er mich mit Müden Augen an. Jetzt erst bemerkte ich die Taschentücher, die auf dem Boden verteilt lagen. Mit dem Glas Wasser in der Hand stand ich da und starrte ihn an, ehe ich aus meiner starre erwachte und auf ihn zu ging.
"Was machst du hier" Seine Stimme klang verwaschen und heiser. Ich reichte ihm sein Wasser, was er beinahe über sich geschüttet hätte, weswegen ich nun seine Hand zum Mund führte. Schlürfend trank er ein paar Schlücke.
"Ich habe mir Sorgen gemacht" Antwortete ich.
"Allesch priiiima" Erwiderte er und streckte einen Daumen in die Höhe den er aber sofort wieder, wie einen nassen Sack, fallen ließ.
Als er Anstalten machte aufzustehen, versuchte ich ihn zu halten und zum Bett zu manövrieren.
"wie viel hast du getrunken?" Fragte ich keuchend, da ein großer Teil seines Gewichts auf mir lastete.
"nischt genug"
"Geh wieder runter zu deinem Freund, mit dem bist du besser dran" murmelte er.
"Er ist nicht mein..." Das hatte jetzt sowieso keinen Sinn.
Er blummste aufs Bett und da ich ihn gestützt hatte viel ich gleich hinterher. Als ich versuchte von ihm runterzusteigen, schlang er seine Arme um mich.
"Hey, nicht weggehen"
Er drückte meinen Kopf an seine Brust und streichelte mein Haar.
Dann hörte ich ein schniefen und sah zu ihm auf. "Heeey" flüsterte ich tröstend und streichelte über seine Wange. Seine Bartstoppeln an meinen Fingern piekten leicht.
"Es tut mir so leid" schniefte er.
"Was meinst du?"
"Es war ein Kind im Wagen" Seine Stimme brach bei den Worten und tiefe Schluchzer entwichen ihm. Er drückt mich noch fester an sich und ich konnte nichts anderes tun, als ihn zu streicheln und zu versuchen ihn zu beruhigen.
Auf einmal dämmerte es mir. "Warst..." Ich schluckte "Warst du der Unfall Verursacher, von dem im Radio gesprochen wurde?" Mein Herzschlag beschleunigte sich drastisch.
Weitere Schluchzer folgten, als er mir endlich antwortete.
"Es tut mir so leid" presste er voller Verzweiflung und Schuld hervor. Unbewusst hielt ich die Luft an, nach dieser Offenbarung.
Sein Anblick bereitete mir körperliche Schmerzen und mir stiegen selbst Tränen in die Augen.
Er setzte sich auf, weshalb auch ich endlich sitzen konnte, nur dass es auf seinem Schoß war.
Ich wusste nicht, wie ich ihn beruhigen sollte, deswegen lehnte ich meine Stirn an seine und schloss die Augen, während ich meine Hände in seinem Nacken verschränkte.
"Es war ein Unfall" Flüsterte ich und er vergrub die Hände in meinen Haaren.
Ich glaubte mein Puls war noch nie so hoch wie gerade.
"Du wolltest das nicht" Versuchte ich auf ihn einzureden.
Er hob den Kopf, sodass seine Lippen nun vor meinen waren. Ich spürte seinen heißen Atem auf mir und der Geruch von Alkohol stieg mir in die Nase. Mein Herz hämmerte in meiner Brust.
"Du bist so wunderschön" flüsterte er so dicht an meinen Lippen, das sie sich beinahe berührt hätten. Ich konnte nicht verhindern das mein Herz bei seinen Worten einen überschlag machte.
Dann ließ er sich zurück aufs Bett fallen und in der nächsten Sekunde schlief er ein.
Ich deckte ihn noch zu, stellte Wasser an sein Bett und verließ dann leise das Zimmer. Was war gerade passiert? Auf dem Weg nach unten ging ich das geschehene immer und immer wieder durch und konnte es trotzdem nicht fassen.
"Da bist du ja endlich, ich dachte schon du wärst ins Klo gefallen" Er lachte amüsiert über seinen Witz, während ich mich hinsetzte und versuchte ihm ein Lächeln vorzuspielen.
"Sorry hat was länger gedauert, Frauensachen und so" lachte ich und hoffte das er meine Lüge glauben würde.
______________________
Ich hoffe euch hats gefallen. Das Kapitel ist mir irgendwie echt schwer gefallen 🙈
Habt ihr Wünsche was noch so passieren soll?
Schreibt eure Ideen gerne hier drunter 💕Bis zum nächsten Kapitel ❤
DU LIEST GERADE
Forbidden Love
RomanceAva zieht zusammen mit ihrer Familie in eine Kleinstadt weit weg von den Erinnerungen, die ihr nachts den Schlaf rauben. Endlich ist sie wieder eine Unbekannte. Das dachte sie zumindest, denn schon am ersten Schultag hat sich die Wahrheit über Ava u...