Chapter 12

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"Zwei in einer Nacht?" Ihr Mund klappte auf und ihre Stimme wurde ziemlich hoch zum Ende des Satzes. Emma legte ihre Hand an die Stirn und ließ sich, einen Ohnmachtsanfall vortäuschend, aufs Sofa fallen.

"Ich weiß nicht, ob ich applaudieren oder dir die Freundschaft kündigen sollte, weil du mir noch nichts davon erzählt hast" ihre Stimme war immer noch so hoch, dass ich mir sorgen um die Gläser im Schrank machte.

Ich musste lachen.

"Zuerst einmal sag das nicht, dass hört sich total falsch an und zweitens war der Eine total betrunken und der Andere war Mike, der einfach nur nett sein wollte, also hatte das nichts zu bedeuten" sagte ich und gestikulierte dabei wie wild mit den Händen, um ihr die Sache klarzumachen.

Sie setzte sich auf und sagte total überzeugt von der Sache "Wie sagt man so schön, betrunkene und nette Typen sagen immer die Wahrheit"

"Ich glaub nicht, dass der Spruch so ging" lachte ich und setzte mich nun zu ihr aufs Sofa.

"Ab jetzt schon" beteuerte sie mir und nickte dabei. Damon setzte sich auf ihren Schoß und ließ sich schnurrend von ihr streicheln, wobei sie ein wenig so aussah, wie ein Bösewicht aus einer Kinderserie.

"Aber du hast mir noch gar nicht erzählt, wieso du überhaupt in seinem Zimmer warst, wie hieß er noch gleich?"

"Jackson" Antwortete ich ihr und war sogleich wieder mit den Gedanken in seinem Zimmer. Konnte ich ihr sagen, was ich dort wollte? Ich wusste, dass ich ihr vertrauen konnte, aber eigentlich durfte nicht mal ich dieses Geheimnis wissen, was Jackson mir nicht ganz freiwillig gestanden hatte.

"Wo guckst du eigentlich hin" Fragte sie und sah hinter sich an die Wand. "Hoffe du hast keinen Geist gesehen" witzelte sie, doch mit einem Hauch Ernsthaftigkeit in der Stimme. Ja, sie glaubte ein wenig an das Übernatürliche.

Nein ich habe nur an Jackson gedacht und an seine Lippen, die so dicht an meinen waren, dachte ich, aber sprach es nicht aus.

Ich ließ mal wieder viel zu lange auf eine Antwort warten, denn sie hob fragend die Hände.

"Ich hatte mir Sorgen um ihn gemacht, da er mir irgendwie traurig vorkam" Erzählte ich der Wahrheit entsprechend.

"Wieso, was hat er denn gemacht?"

Na, sie wollte es ja ganz genau wissen.

"Möchtest du ein Glas Wein?" fragte ich und sprang sofort auf.

"Klar, wieso nicht." Antwortete sie und ich war für das erste aus dem Schneider.

Meine Eltern hatten heute Abend Date Night, was bedeutete, dass ich frühstens um Mitternacht mit ihnen rechnen konnte, aber sie hatten ohnehin nichts dagegen, wenn ich mal ein oder zwei Gläser Wein trank, da waren sie ganz entspannt.

„Wie läuft es denn bei dir?" Rief ich aus der Küche. Wenn es eins gab, was Emma lieber mochte, als über mich zu sprechen, dann war es über sich selbst zu reden.

"Ach, wie es halt so läuft, wenn die beste Freundin einfach wegzieht und man alleine in der Schule ist", jammerte sie. Doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie mehr als einen Tag gebraucht hatte, um jemand neuen zum Quatschen zu finden.

"Auf jeden Fall habe ich jetzt einen neuen besten Freund, aber ich befürchte so langsam, dass er sich mehr für meine Brüste interessiert als für das, was ich sage" Sie sagte es so nachdenklich, als würde sie gerade das erste Mal so richtig darüber nachdenken.

Ich kam mit zwei Gläsern zurück ins Wohnzimmer und stellte beide auf dem Tisch ab. Damon war mittlerweile auf ihrem Schoß eingeschlafen und schnarchte vor sich hin.

...

Kurze Zeit später sahen wir einen Film, der durch den Alkohol, der langsam zu wirken anfing, umso lustiger war. Ich war gerade mal bei der hälfte meines zweiten Glases, ich vertrug einfach nichts mehr. Wir fingen alle zwei Minuten lauthals an zu lachen, was mal eine tolle Abwechslung war, zu meinem schlechten Gemütszustand der letzten Tage. Mit Emma hatte ich aber mit oder ohne Alkohol immer unglaublich viel spaß, wofür ich ihr so dankbar war.

Als wir uns von unserem nächsten lach Anfall erholt hatten, klingelte es an der Tür.

"Erwartest du jemanden?" Fragte Emma und ich zuckte nur mit den Schultern.

"Ich geh mal kurz nachsehen"

"Wenn es ein Mörder ist schrei dann rette ich dich" Rief sie mir hinterher.

"klingt nach nem Plan" kicherte ich und verschwand in den Flur.

Als ich die Tür öffnete bließ mir ein Zug kalte Luft ins Gesicht, sofort fing ich an zu frösteln, dann erkannte ich, wer da vor meiner Tür stand und erschreckte mich fast zu Tode.

"Was machst du denn hier?" Stieß ich hervor in einer Stimmlage, die Glas zum Brechen brachte.

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Hey, ich hoffe es hat euch gefallen ♡

Wie findet ihr die Geschichte bisher?

Bis zum nächsten Kapitel ❤

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt