»You crossed this line. Do you find it hard to sit with me tonight? I've walked these miles but I've walked 'em straight lined. You'll never know what was like to be fine. I'm wasting my young years. It doesn't matter if. I'm chasing old ideas. It doesn't matter if. Maybe. We are. We are. Maybe I'm wasting my young years« Textpassage aus dem Lied »Wasting my young years« von der Band »London Grammar«
Der Weg durch das Festivalgelände zog sich in die Länge, während die Musik der Hauptbühnen in der Ferne immer leiser wurde. Die vielen Lichterketten und bunten Lampions, die den Weg säumten, warfen sanftes, goldenes Licht auf den Boden und schufen eine fast traumhafte Atmosphäre. Es fühlte sich an, als ob wir uns in eine magische, abgeschiedene Welt zurückzogen, während die Geräusche des Festivals langsam hinter uns verblassten. Doch in mir nagte ein Gedanke: War es wirklich klug, mit ihm allein zu sein? Hier, auf diesem Festival?
Jaxon ging entspannt neben mir her, seine Hand hatte er immer noch nicht losgelassen. Ich sah mich um, bemerkte, wie die Leute uns ansahen. Vielleicht bildete ich mir das nur ein, aber wir mussten aussehen wie ein Paar. Dabei waren wir zwei Fremde auf einem Festival. Ging man so mit Fremden um? Und dennoch: Ich traute mich nicht, seine Hand loszulassen... Vielleicht hatte ich Angst vor dem, was dann passieren würde... Mit jedem Schritt spürte ich, wie die Spannung zwischen uns ein wenig stärker wurde. Vielleicht wollte ich auch wissen, was passieren würde, wenn ich mich darauf einließ. So wie Lily es meinte... Aber mein Verstand war noch da. Kritisch und warnend.
Ich hustete also gespielt und ließ plötzlich seine Hand los, obwohl ich sie wirklich gerne noch länger gespürt hätte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er zu mir herüberschaute, dann vergrub er seine Hände in die Taschen seiner Jeans. »Ähm... wohin genau gehen wir eigentlich?«, fragte ich schließlich und warf ihm einen vorsichtigen, aber neugierigen Blick zu. Die Neugier brannte in mir, auch wenn ich versuchte, sie nicht zu zeigen. Schließlich wollte ich wissen, wohin er mit mir ging...
Jaxon lächelte verschmitzt und zuckte mit den Schultern. »Wenn ich es dir jetzt verrate, ist die Überraschung so gut wie hinüber.«
Ich verdrehte spielerisch die Augen und stieß ihn leicht mit der Schulter an. »Ich halte nichts von deinen Überraschungen, Jaxon. Die Zelt-Sache... Schon vergessen?«
Er lachte leise, ein tiefes, warmes Geräusch, das mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. »Geduld, Harp. Ich verspreche dir, es lohnt sich.« Die Art, wie er meinen Spitznamen betonte, ließ mein Herz einen Moment schneller schlagen. Seine entspannte Art wirkte beruhigend, aber gleichzeitig auch elektrisierend. Jedes Mal, wenn er mich ansah, schien die Zeit für einen kurzen Moment stillzustehen.
»Na gut. Aber du weißt auch, was ich von deinen Versprechen halte...«, sagte ich schlagfertig.
Jaxon grinste und schüttelte den Kopf. »Autsch. Zwei zu null für dich. Aber du wolltest mir ja eine Chance geben...«
»Nun ja...« Ich überlegte einen Moment lang dramatisch. »Mir blieb ja nichts anderes übrig. Ich wurde ja regelrecht entführt...«
Er lachte laut auf, ein ehrliches, herzhaftes Lachen, das mich ebenfalls zum Lächeln brachte. »Anders komme ich nicht ran. Also musste ich das tun. Nicht, dass du denkst, ich mache sowas regelmäßig.«
Ich musste grinsen. »Warum glaube ich dir das nicht...?«
Sein Lachen wurde lauter »Das war wirklich ein Versehen. Wer kauft schon ein quietschorangenes Zelt? Das tun nur Verrückte...«
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Als der Regen fiel
RomantikEndlich beginnt das Studentenleben und Harper könnte nicht aufgeregter sein - ihr erstes Festival: Musik, Freiheit, ein Wochenende ohne Sorgen und weit weg von dem Herzschmerz, den ihr Ex hinterlassen hat! Doch gleich zu Beginn läuft alles schief: Z...