»Little blue, be my shelter. Be my cradle, be my womb. Be my boat, be my river. Be the stillness of the moon. If I could, I'd go with you. To a place I never knew. In your eyes, so dark and open. There's a light that leads me back to you... «Textpassage aus dem Lied »Little Blue« von dem Musiker »Jacob Collier«
Wir gingen durch die Menschen, die bereits auf der Wiese saßen, und suchten nach einem Platz. Dann blieb er stehen und ließ sanft meine Hand los. Ohne zu zögern zog er seine graue Kapuzenjacke aus und legte sie auf den Boden. Mit einer einladenden Geste sah er mich an. »Setz dich. Es ist bequemer als der kalte Boden...«
»D-danke...«, sagte ich leise und ließ mich vorsichtig auf seiner Jacke nieder. Er setzte sich direkt neben mich, und unsere Schultern berührten sich leicht. Sein Duft umfing mich, intensiver als zuvor - frisch, wie die Luft nach einem Sommerregen... Es brachte mich fast um den Verstand. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus, als ich tief einatmete. Oh mein Gott... dieses Flattern, diese Schmetterlinge in meinem Bauch... Ich hatte schon so lange keine mehr gespürt... Das konnte doch nicht wahr sein?!
Doch ich konnte nicht weiter darüber nachdenken. Jaxon kramte aus seinem Rucksack zwei Flaschen hervor: eine Cola und ein Radler. »Cola oder Radler?«, fragte er und hielt mir beides mit einem schiefen Lächeln hin.
Ich grinste. »Radler...«
Er hob leicht überrascht die Augenbrauen und öffnete die Flasche für mich. »Radler? Wieso überrascht mich das...«
Ich nahm die Flasche entgegen, und als sich unsere Hände erneut kurz berührten, schoss ein Kribbeln durch meinen Körper. Für einen Moment schien die Welt um uns stillzustehen.
»Leider... hab ich die Snacks vergessen«, sagte er mit einem entschuldigenden Lächeln, und ich konnte das Funkeln in seinen Augen sehen, als er mich wieder aus meinen Gedanken holte. Auch er öffnete sich ein Radler. »Aber das gibt mir wenigstens einen Grund, später nochmal bei dir im Lager vorbeizuschauen...«
Witzbold...
Ich lachte leise, fühlte aber, wie mein Herz noch schneller schlug. »Ich glaube, so langsam ist das Absicht...«
Er zwinkerte mir zu. »Vielleicht... Aber sei ehrlich, du freust dich doch, wenn ich vorbeischaue, oder?« Ein verschmitztes Lächeln huschte über sein Gesicht.
Bevor ich darauf antworten konnte, begann die Musik. Drei Musiker traten auf die kleine Bühne, die das akustische Trio Bel Blair bildeten. Die Menge jubelte ihnen zu. Es waren ein Gitarrist, eine Sängerin mit Darbouka und ein Pianist. Die Lichterketten warfen sanfte Schatten auf die gespannten Gesichter der Zuhörer.
Ich lehnte mich zurück, nahm einen weiteren Schluck von meinem Radler und ließ den Moment auf mich wirken. Die Nähe zu Jaxon war angenehm, und obwohl ich immer noch aufgeregt war, fühlte es sich gut an, hier mit ihm zu sein... und mit jeder Minute vertrauter. Leider...
Die Band stellte sich vor und begrüßte die Menge. Ich musste lachen bei den Witzen, die sie über sich selbst machten. Dann fingen sie auch schon an: Das Piano erklang, die Gitarre setzte ein, und das rhythmische Trommeln der Darbouka verzauberte die Menge. Sie spielten sanfte, melancholische Melodien, die perfekt zur Atmosphäre des Abends passten... Perfekt zu meiner Stimmung... Jaxon und ich wippten im Takt der Musik und warfen uns immer mal wieder Blicke zu. In mir kribbelte es immer und immer wieder...
Nach ein paar Minuten drehte sich Jaxon leicht zu mir um und fragte leise: »Wie alt bist du eigentlich...?«
»Achtzehn...«, antwortete ich schüchtern und sah ihn neugierig an. Wir hatten nie über das Alter gesprochen. Was dachte Jaxon wohl darüber... »Und du?«
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Als der Regen fiel
RomanceEndlich beginnt das Studentenleben und Harper könnte nicht aufgeregter sein - ihr erstes Festival: Musik, Freiheit, ein Wochenende ohne Sorgen und weit weg von dem Herzschmerz, den ihr Ex hinterlassen hat! Doch gleich zu Beginn läuft alles schief: Z...