Kapitel 563

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Tief in der Nacht treffen wir alle schließlich wieder in Herzogenaurach ein.
Ziemlich erschöpft, aber immer noch mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Voller Adrenalin und Euphorie, die nur langsam abflacht.

Aufgeregt reden die meisten von uns durcheinander, lachen und scherzen miteinander, während sie sich auf den Weg in die Players Lounge machen um den Abend ganz entspannt ausklingen zu lassen.

Ich hingegen verabschiede mich von Flo und Robin, die vergeblich versuchen mich zu überreden vielleicht doch noch mitzukommen, und wende mich David zu, der an diesem Abend ausnahmsweise mal einen ganz besonderen Job übernimmt.

"Wenn irgendetwas ist" mahnend sehe ich David an, der Milo vorsichtig auf seinem Arm hält.
"Dann ruf ich an" antwortet er sofort "Keine Sorge."
"Gut" ich nicke, dann mustere ich ihn noch einmal prüfend.
"Ich werd schon zwei Stunden auf ihn aufpassen können damit du dein Nickerchen machen kannst" David lacht leise und ich verdrehe die Augen.

"Also gut" antworte ich seufzend und drücke David die Wickeltasche in die Hand "Aber du denkst an alles was ich gesagt habe."
"Ja Nico" David lacht "So blöd bin ich dann auch nicht."
"Na" zweifelnd sehe ich ihn an "Da wäre ich mir nicht so sicher."
"Aber ich" merkt David trocken an und ich beginne leise zu lachen.

"Jetzt geh schon" David schiebt mich vorwärts "Oder es wird hell bis du weg bist."
"Is ja gut" antworte ich seufzend und beuge mich zu meinem Sohn hinab, der fröhlich auf Davids Arm sitzt.

"Machs gut kleiner Mann" flüstere ich Milo leise zu und presse einen sanften Kuss auf seine Stirn, bevor ich seine kleine Hand schüttle "Papa ist bald wieder da."
"Na hoffentlich nicht sooo bald" merkt David scherzhaft an und ich verdrehe leise lachend die Augen.

"Halt Onkel David schön auf Trab" schmunzelnd winke ich Milo noch einmal zu und drehe mich dann, nach einem letzten prüfenden Blick in Davids Richtung, um.

"Juhuu" höre ich David leise hinter mir lachen "Er ist endlich weg."

Schmunzelnd schüttle ich den Kopf, als Milo daraufhin leise quietscht, greife nach meinem Koffer und mache mich auf den Weg zu meinem Zimmer.

Doch kurz bevor ich abbiegen muss drehe ich mich dann doch noch einmal um. Sehe David nach, der sich fröhlich lachend mit Milo auf dem Arm ebenfalls auf den Weg nach drinnen macht. Den Plüschoktopus fest in einer Hand, während Milo sich mit seinen Händen an den Kragen seines Tshirts klammert, lacht und aufgeregt mit seinen kleinen Füßen strampelt.

Und als die Tür hinter den beiden schließlich ins Schloss fällt drehe auch ich mich wieder um und setze meinen Weg fort.

Der Kies unter meinen Füßen knirscht leise, während ich die letzten Meter zurück lege. Ansonsten ist es still um mich herum. Nur ein schmaler Streifen Mondlicht erhellt den Weg vor mir und so stolpere ich beinahe noch über Robins Schuhe, die er einfach Mitten vor seiner Tür hat liegen lassen.

Leise lachend schüttle ich den Kopf, lasse seine Schuhe einfach liegen und greife nach dem Geländer, bevor ich langsam die Treppe nach oben gehe.

Leise öffne ich die Türe zu meinem Zimmer, trete ein und stelle meine Schuhe neben dem Paar ab, das bereits im Flur steht.

Schmunzelnd fällt mein Blick auf Lias Handtasche, die einfach achtlos auf einem der Sessel am anderen Ende des Flures liegt, bevor meine Augen weiter auf der Suche nach meiner Frau durch den Raum huschen und schließlich an der gläsernen Badtüre hängen bleiben, die weit offen steht.

Ein Streifen Licht fällt aus dem Badezimmer auf den hellen Holzboden unter meinen Füßen, als ich leise darauf zu gehe und schließlich im Türrahmen stehen bleibe.

Highway to love Part 4 | Nico Schlotterbeck Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt