Kapitel 565

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🗓 27. Juni 2024 | Herzogenaurach

In dicken Tropfen klatscht der Regen vor uns auf die Pflastersteine, während wir den kleinen Weg in Richtung unserer Bungalows entlang rennen.
An den Seiten ist das Gras bereits völlig überschwemmt, Wasser rinnt in kleinen Bächen seitlich den Weg entlang, reißt den Sand mit und färbt sich unter unseren Füßen braun.

"Ich wusste es war ne beschissene Idee dich heute die Pressekonferenz machen zu lassen" ruft David mir zu und seine Stimme geht beinahe im lauten Prasseln des Regens unter.

Lachend schüttle ich den Kopf, renne schneller und ziehe den Kragen meiner Jacke weiter nach oben.
Doch auch das bringt inzwischen nichts mehr.
Innerhalb weniger Minuten sind wir komplett durchnässt, als wir schließlich endlich mal unser Bungalow erreichen.

Beinahe rutsche ich noch aus, als ich hinter David in sein Zimmer stolpere und halte mich hektisch am Türrahmen fest.

David verdreht nur die Augen, murmelt irgendetwas was mir sehr nach einer Beleidigung klingt, zieht mich nach drinnen und schließt die Tür.

"Und jetzt?" fragend sehe ich ihn an, während das Wasser langsam eine Pfütze unter meinen Füßen bildet.
"Jetzt" setzt David an und wird gleich darauf auch schon wieder unterbrochen.

Ein ohrenbetäubendes Krachen ertönt, dann wird der Raum für einen kurzen Moment hell, als ein Blitz über den rabenschwarzen Himmel zuckt. Der Regen prasselt in einem unaufhörlichen Rhythmus gegen das kleine Fenster im Flur, während der Wind alle Blätter von den Bäumen reißt.

"Also so schlimm" ich deute nach draußen "War meine Pressekonferenz dann auch nicht."
"Glaub mir Nico" merkt David trocken an "Es ist mehr als schlimm, wenn du zwanzig Minuten am Stück redest."

"Also Lia war vorhin ganz begeistert" ich zucke mit den Schultern "Vor allem von meinem hübschen, weißen Trainingsshirt."
"Und das obwohl du so oft ähm gesagt hast?" amüsiert hebt David eine Augenbraue "Ich kam mit meiner Strichliste kaum hinterher."
"Glaub mir" entgegne ich grinsend "Bei meiner Stimme findet Lia sogar das Wort ähm sexy."

"Das wage ich zu bezweifeln, wenn du das alle zehn Sekunden wiederholst" David lacht.
"Wie gut das sie auch all die Wörter dazwischen sexy findet" lässig zucke ich mit den Schultern, während David leise lachend den Kopf schüttelt.

"Manchmal frage ich mich wirklich wie sie das mit dir aushält" ein lautes Seufzen schlüpft über Davids Lippen "Das macht einen ja wahnsinnig."

"Tja" leise lachend stupse ich ihn an "Sieht so aus, als müsstest auch du mich noch ne ganze Weile ertragen."
"Dein Zimmer ist direkt neben an" entgegnet David "Da bist du ganz schnell wieder."
"Aber dann werd ich auf dem Weg total nass" ich zucke mit den Schultern "Oder im schlimmsten Fall vom Blitz getroffen."
"Na ob das so schlimm ist weiß ich nicht" scherzt David und ich verdrehe die Augen.

"Siehs ein Raumi" antworte ich "So schnell wirst du mich nicht los."
"Nein" David seufzt "Leider nicht."
"Siehst du" ich grinse.

"Dann sollten wir uns wenigstens was trockenes anziehen" David seufzt erneut "Bevor wir hier noch den ganzen Boden ruinieren."
"Gute Idee" ich nicke "Aber meine ganzen Klamotten sind auch nebenan."
Entschuldigend zucke ich mit den Schultern.

"Oh man" murmelt David "Dieser Abend wird immer schlimmer."

"Warte hier" sagt er dann und lässt mich wieder mal einfach stehen, während er im Bad verschwindet.
Kurz darauf kommt er mit zwei Handtüchern und einem Pullover zurück, bevor er mir beides davon in die Hand drückt und wieder ins Bad zurück kehrt.
Nun, das heißt dann wohl das ich die Ehre habe mich hier umzuziehen.

Highway to love Part 4 | Nico Schlotterbeck Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt