Das Gespräch war sehr aufwühlend für Felix gewesen. Als er aus dem Zimmer lief, wischte er sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. Der Psychologe würde gerne eine weitere Sitzung mit ihm abhalten, doch Felix wollte nicht. Was hat das denn ein Sinn wenn er weiterhin so aufgewühlt war und seine Gedanken bis aufs kleinste Detail analysieren musste? Nein, das würde ihn nur weiter verzweifeln. Lieber er wird diesen Ort nicht mehr besuchen. Niemand könnte ihn helfen. Tief im Inneren wusste Felix das.
Chan wartete bereits auf Felix und schaute ihn mit großen erwartungsvollen Augen an. Felix rot verquollenen Augen zeigten ihm, dass es alles andere als gut gelaufen war und sofort suchte er die Nähe seines Freundes, um ihn in den Arm zu schließen. „Bring mich hier weg", sprach Felix frustriert aus. Auf dem Weg zu Chans Wohnung blieb Felix sehr ruhig, sprach kaum, horchte nur in sich herein. Das Gespräch hatte nichts nach seinem Wunsch das Baby zu töten, geändert. Er flammte immer noch heiß in seiner Brust. „Gehst du wieder hin?", fragte Chan, schaute kurz in den Rückspiegel, doch Felix verneinte. Chan konnte ihn nicht zwingen hin zu gehen, auch wenn es Felix so schlecht geht.
Auch in den nächsten Tagen waren die Gesprächseinheiten der beiden beschränkt. Chan wusste einfach nicht, was er noch sagen konnte, denn keiner von seinen aufmunternden Worte drangen in Felix ein, sie prallten einfach ab. Er konnte nur traurig mit ansehen, wie Felix weiter litt. Langsam konnte Felix die traurigen Augen seines Freundes nicht sehen. Er sah jedes Mal so aus, als würde er gleich weinen. Deswegen zwang er sich zu essen, damit sich Chan beruhigen konnte. Zwar war Felix immer zum Kotzen zu mute, aber er aß mehr. Da Felix sich nicht in der Lage fühlte zu arbeiten, verbrachte er die meiste Zeit bei Chan im Entertainment, wo er es jetzt auch tagsüber erkundete. Natürlich trug er dabei die weitesten Sachen, die er hatte, damit ihn niemand auf seinen Bauch ansprechen konnte.
Dieses Mal hatte er einen großen dunkelblauen Hoodie an, als er sich auf den Weg zu Hyunjin und Jisung machte. Vielleicht konnten sie ihn ein bisschen aufheitern. Jisung war so ein frecher und lustiger Kerl. Felix sehnte sich nach einem wirklichen Lachen, denn seit er schwanger war, hatte Felix vergessen, wie man lachte. Er hoffte, dass die beiden Zeit hatten und nicht gerade am Trainieren waren. Aus dem Raum drang dieses Mal keine Musik sondern Gerede. Felix atmete tief durch, bevor er klopfte. „Ja?", hallte eine Stimme von innen. Der orangehaarige junge Mann machte die Tür auf und sah, dass sich alle Trainees dort versammelt hatten und ein Gespräch führten. Es sah wichtig aus. Sofort bereute Felix geklopft zu haben, doch als Jisung Felix sah, lächelte er sanft. „Oh hey Felix", begrüßter er ihn. Es dauerte nicht lange und er stand bei Felix an der Tür. „Sorry, wir können gerade nicht. Teambesprechung. Wenn du zwanzig Minuten wartest, dann haben wir Zeit. Oh übrigens, es gibt etwas, was Hyunjin und ich dir schenken wollen." Felix nickte. Jisung sagte ein schnelles „Bis später", ehe er die Tür schloss. Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte Felix mit Warten, an der Wand lehnend. Dann war die Besprechung fertig und Jisung, gefolgt von Hyunjin, gesellten sich zu Felix. „Komm mit!"
Jisung führte ihn in die Umkleideräume der Trainees. Felix sah sich um. Hier war er noch nie gewesen. Graue Spinds waren an der Wand aufgeteilt. In der Mitte eine Reihe von Sitzbänke. Es gab sogar ein paar Tische, wo ein paar Sportklamotten verstreut lagen. Jisung lief auf einer der Spinds zu, auf der ein paar lustige Tiersticker klebten. Nachdem er eine Zahlenkombination eingegeben hatte, sprang das Schloss auf und Jisung öffnete seinen Spind. Felix konnte nur ein Rascheln wahrnehmen, bevor sich Jisung mit einer kleinen braunen Tüte umdrehte. Auf seinem Gesicht ein warmes Lächeln. „Das ist ein kleines Geschenk. Hyunjin und ich haben es für dich ausgesucht. Ich hoffe, du kannst damit was anfangen." Felix hob die Braue. Ein Geschenk? Für was? Er hatte doch kein Geburtstag und die beiden kannten ihn kaum, um zu wissen, wann er war. Das bedeutete er musste nachschauen. Jisung drückte die Tüte in Felix Hand und warte gespannt, wie er es finden wird. Felix öffnete die Tüte und bei dem was ich darin befand, wollte er es am liebsten verbrennen. Es handelte sich um einen kleinen beigen Strampler. Hyunjin sah zu, wie Felix das kleine Kleidungsstück raus nahm und es betrachtete. Es war ein süßer kleiner Strampler mit einem Eichhörnchen drauf. „Danke.....", sagte Felix nur und steckte ihn wieder ein. „Ich muss jetzt gehen." Felix war schneller weg, als er sein Satz ausgesprochen hatte.
Er rannte so schnell er konnte. Angst machte sich breit. Dieser Strampler zeigte ihm, dass er wirklich ein Kind erwartete. Felix wollte es wegschmeißen. Es tat ihm zwar Leid, wegen Jisung und Hyunjin, schließlich hatten sie sich Mühe gegeben, aber Felix konnte dieses Lächeln und diesen verdammten Strampler nicht ertragen. Als würden sie sich für Felix freuen, weil er schwanger war. Dass er ein Baby in sich trägt, dabei handelt es sich um das komplette Gegenteil. Felix war überhaupt nicht froh darüber, er litt weiterhin an seiner Schwangerschaft. Im Männerklo schmiss er den Strampler einfach in den Mülleimer und weinte leise in der Kabine.
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Mummy is not fine (Chanlix FF)
Фанфик-REUPLOAD- Eine unbekannte Krankheit fesselt Felix an die Kellerräume eines Musikentertainments. Ganz allein verbringt er dort die meiste Zeit seines einsamen Lebens. Nur an zwei Nächte in der Woche darf er sich auf den oberen Etagen aufhalten. Auf...