Kapitel 12

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Bevor Chan sich zu Felix aufmachte, kaufte er noch eine Dose Früchtepunsch extra für ihn. Als kleines Geschenk versteht sich. Der hübsche Junge wartete bereits auf ihn. Noch immer stand Angst in seinem Gesicht geschrieben aber war nicht so schlimm, wie beim letzten Mal. „Hey Felix", begrüßte Chan ihn und spürte wieder das wohlige Gefühl, sobald er in Felix Nähe kam. Das wird wohl nicht enden. Sowie die Tatsache, dass er im Laufe der Nacht wieder hart wird. Immer noch wusste er nicht, wieso sein Körper so reagierte, er wusste nur, dass er Felix gerne hatte. „Hier, hab ich für dich mitgebracht." Chan gab dem Jungen die Dose. Dieser nahm sie an sich. „Danke....und hallo Chan." Felix versuchte zu Lächeln, was ihn noch süßer aussehen lies. „Wollen wir uns wie letztes Mal unterhalten oder willst du Klavier spielen?", fragte Chan ihn. Felix hatte Lust Klavier zu spielen aber mit Chan konnte man sich gut unterhalten, außerdem fühlte er sich nicht mehr so einsam. „Beides? Naja....wenn du mich singen hören willst.....", sagte Felix nervös. „Gern!" Chan und er liefen in den alten Musikraum und Felix setzte sich an Klavier. Er atmete tief ein und aus, ehe er die Finger auf die Tasten legte. Dann fing er an zu spielen und bald darauf an zu singen. Chan war komplett geflasht von Felix Stimme. Wenn er redete, war sie so tief aber wenn er sang klang er wie ein Engel. Chans Herz schlug so laut, während Felix sang, füllte sich mit Zuneigung.

Felix hörte auf und schaute schüchtern auf Chan. Der Producer applaudierte. „Das klang so schön." Felix lächelte schüchtern und setzte sich dann an die Wand hin. Chan setzte sich wieder an die gegenüberliegende Wand. Während der Unterhaltung trank Felix Chans Mitbringsel. Mit jedem Satz, den er redete, fühlte er sich sicher. 

Auf dieses Treffen folgten mehrere und Felix verlor seine Angst. Chan wird ihm nichts antun. Auch wenn er hart war, berührte er ihn nie. Er blieb immer auf Abstand. Felix war ihm dankbar dafür. Heute aber nicht. Irgendwie fühlte er sich einsam mit Chan bei ihm. Da war eine Sehnsucht, die er noch nie so gespürt hatte. Ein Gefühl, was er nicht kannte und doch war es da. Es machte ihm Angst. Angst, dass er sich heute wünschte, dass Chan ihn in den Arm nahm und an sich drückte. Dass er über seine Haare strich. Hatte er Chan wirklich schon so gerne? Ja, Felix genoss jede Sekunde mit dem hübschen Jungen. Jedes Mal freute er auf das Treffen mit ihm und jedes Mal schlug sein Herz lauter. Chan hatte ihm gezeigt, dass es nicht nur böse Menschen auf der Welt gab. Er fühlte sich bei Chan beschützt, so behütet. Felix stellte die Getränkedose ab, Chan hatte ihm wieder eine Getränkedose geschenkt, und hielt inne, dachte über seine Gedanken über Chan nach. „Hey, alles okay?", fragte Chan. Mittlerweile saß er nicht auf der anderen Wand, sondern neben ihm. Trotzdem blieb er auf weitem Abstand mit ihm. „Ja...denke ich...", sagte er leise. Chan hob die Braue. „Du denkst? Hey, was ist los?" Felix senkte den Kopf, starrte den Boden unter ihn an.

„Ich dachte es wäre irgendwie schön...dich zu umarmen....", gestand er. Felix suchte seine Nähe. So was war noch nie passiert. „Dann komm zu mir. Keine Sorge, ich lasse dir die Zeit der Welt", sagte Chan sanft und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Felix atmete tief durch. Er wird zum ersten Mal jemand vom männlichen Geschlecht umarmen. Freiwillig. Scheu krabbelte er zu Chan rüber und legte die Arme um ihn. Angst schoss ihm durch den Körper aber sie war nichts zu der Zuneigung, die er gerade spürte. Es war schön. Chan zog Felix in eine zarte Umarmung. Dabei konnte er Felix Choker sehen und stellte fest, dass es keines war. Es sah eher aus wie ein Halsband. Aber das war nicht das einzige, was ihm auffiel. Sobald er Felix Gesicht vom Nahen sah, konnte er die zahlreichen Sommersprossen sehen, die ihn anlächelte. Felix war bezaubernd. „Gefällt dir das?", fragte Chan ihn leise. Er strich ihm sanft über den Rücken. „Ja...." Chan spürte so viel Zuneigung im Moment. Diese Umarmung von Felix lies ihn realisieren, dass er etwas für Felix fühlte. Nicht nur Freundschaft. Nein, er war verliebt in ihn. "Hey Felix?", fragte er schüchtern. Er wollte ihm am liebsten küssen. Einfach um zu wissen, wie sich seine hübschen Lippen anfühlten. Felix hob den Kopf zu ihm. „Darf ich dich küssen?"

Angst breitete sich in Felix aus. Das ging ihm zu weit. Nein, küssen konnte er nicht. Zu viele schlimme Erinnerungen brachte er damit in Verbindung. Obwohl er wusste, dass Chan ihm nichts antun wird, schüttelte er den Kopf. Chan war traurig aber er verstand es. Felix hatte irgendwas schlimmes erlebt, von dem er nach wie vor nicht geredet hatte. Chan hoffte, dass er sich bald öffnen wird, denn es belastete Felix. „Es tut mir Leid", entschuldigte sich Felix und löste sich von der Umarmung. „Du musst dich dafür nicht entschuldigen, okay?" Felix setzte sich direkt neben Chan hin. Keine Meter trennten ihn mehr von ihm. „Doch.....da finde ich dich....toll...und dann...und dann...", weiter kam Felix nicht, denn er verdeckte sein Gesicht mit seinen Händen. Orange Strähnen fielen nach vorne, verdeckten sein Gesicht ebenfalls. Der Satz verstärkte Chans Zuneigung zu Felix. „Du findest mich toll? Als Freund...oder mehr?" Er wünschte sich, dass Felix mehr in ihm sah, als nur ein Freund. Dass er vielleicht auch Gefühle für ihn haben konnte.

„Ich weiß nicht......Chan...ich will dich seit neustem nur noch umarmen und bei dir sein...." Chan war glücklich darüber. „Das freut mich." Felix schaute hoch zu Chan. „Hey.....Chan?....Könntest du mich auf die Stirn küssen?.....ich will nur wissen, wie es ist.....ob ich Angst bekomme.....nur ganz kurz....." Schüchtern aber auch verzweifelt schaute er Chan an.

„Bist du dir sicher?", fragte er. „Ja..." Chan lies es sich nicht zweimal sagen und ging auf die Knie, direkt vor Felix. Vorsichtig strich er Felix Haare aus seinem Gesicht und beugte sich vor. Sanft küsste er Felix auf die Stirn. Felix spürte so viel Angst, als er Chans Lippen auf seiner Haut spürte. Schlechte Erinnerungen schossen wie Blitze in ihm ein. Er wollte Chan wegdrücken und fliehen, seine Stirn waschen. Immer und immer wieder, aber er konzentrierte er auf das leichte, warme Gefühl, welches Chans Lippen ihm verpasste. Es lies sein Herz schneller schlagen. „Und wie war es?", fragte Chan besorgt. „Entschuldigung, wenn es schlimm für dich war." Felix schüttelte den Kopf. „Nein...es war nicht schlimm....es war angenehm." Dass er Chan gerade anlog, war ihm recht. Lieber er machte sich keine Sorgen um ihn. Er würde ihn bestimmt abstoßend finden, wenn er von seiner Krankheit erzählte und dann wäre er wieder alleine. Die Gedanken an seine defekten Gene zerstörten seinen Kopf aber Felix nahm es hin. Er war ja auch die letzten Jahre damit klar gekommen. Aber damals gab es Chan in seinem Leben noch nicht. 

Mummy is not fine (Chanlix FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt