Seokjin Short POV
"Das hast du ja toll hinbekommen!" knurrte Jungkook Yoongi an.
"Wieso ich?! Du warst doch derjenige der auf seinen Gefühlen herum getrampelt ist!" wieß Yoongi die Schuld von sich.
"Ihr habt BEIDE scheiße gebaut!" fuhr ich die Streithähne an und rieb mir genervt die Schläfen.
Angestrengt versuchte ich meine Gefühle unter Kontrolle zu kriegen, bevor ich den beiden noch den Hals umdrehen würde.
Ich hatte es hier mit zwei waschechten Vollidioten zu tun.
Dafür das beide schon Jahrhunderte auf dieser Erde wandelten, hätte man meinen können, dass die beiden sich etwas geschickter in solchen Angelegenheiten anstellen würden, doch anstatt Rücksicht zu nehmen, polterten die beiden einfach drauf los, ohne nachzudenken, welche Folgen ihre Worte haben würden.
Ich hatte gewusst, dass der Junge Ärger bedeuten würde, doch ich hatte eher damit gerechnet, dass Yoongi ihn aussaugen und töten würde und nicht, dass sich an ihn binden würde.
Was das erste aber immer noch nicht ausschloss...
"Ich rede mit ihm" sagte ich schließlich. "Kann ich euch alleine lassen, ohne das ihr hier ein Massaker veranstaltet?"
Scharf sah ich die beiden Unsterblichen an, die eindeutig ihr Temperament nicht zügeln konnten, als mir keiner von ihnen eine Antwort gab.
"Bitte, dann bringt euch meinetwegen gegenseitig um, dann hab ich wenigstens meine Ruhe..." maulte ich und stapfte Richtung Ausgang.
Erleichtert atmete ich einmal durch, als ich hinaus in den kühlen Abend trat.
Bei den ganzen Emotionen, die im Saal gehangen hatten, war mir schon ganz übel geworden. Neben Yoongis hatte der Duft des Wolfes ziemlich deutlich in der Luft gelegen.
Angewidert rümpfte ich die Nase, als ich kurz an meinen Klamotten roch.
Ich stank selber schon wie ein Köter.
Den Gestank werde ich nie wieder aus der Seide heraus bekommen. Am besten ich verbrenne die Sachen direkt, wenn ich zu Hause bin.
Das ist auch noch mein Lieblingshemd...
Genervt hob ich die Nase in die Luft und versuchte Jimins Fährte aufzuschnappen.
Überrascht zog ich eine Augenbraue hoch. Für einen Menschen war Jimin erstaunlich schnell, er lief gerade durch den angrenzenden Wald und befand sich schon fast an der Grenze zu der Grenzlinie zu Raidenhall.
Nach wenigen Momenten hatte ich ihn dank meiner Fähigkeit mich extremst schnell fortzubewegen, eingeholt.
Erschrocken wich er zurück, als ich plötzlich wie aus dem Nichts vor ihm auftauchte.
"Ich will dir nichts tun" sprach ich ruhig und hob abwehrend meine Hände hoch.
Ich konnte seine Angst wittern, doch er schien entschieden zu haben, dass ihm die Kraft fehlte, um einfach weg zu laufen. Erschöpft ließ er die Schultern hängen und sah auf seine Füße.
"Ich schäme mich so" flüsterte er und erneut rannen ihm Tränen über die Wangen.
"Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst" sprach ich ruhig und erntete einen ungläubigen Blick von ihm. "Rational gesehen, wäre es die Beste Endscheidung gewesen, wenn du Amaris verlassen hättest, nachdem du erfahren hast, was wir sind... Aber nicht davon zu laufen und sich der Gefahr zu stellen, war sehr mutig von dir. Dumm, aber mutig"
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Der Graf von Raidenhall
FanfictionDas Jahr 1830 wird von zahlreichen berühmten Opern Librettisten und Komponisten geprägt. Einer von ihnen sticht mit seinem Können besonders hervor - Min Yoongi. Doch obwohl er wohl zu den berühmtesten Opernautoren seiner Zeit gehört, ist so gut wie...