~ K A P I T E L 12 ~

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Jimin POV

Die Proben der nächsten Tage liefen ausgesprochen gut.

Dafür, dass ich einige Tage gefehlt hatte, dadurch das ich 'krank' gewesen war, kam ich gut mit. Den Rückstand hatte ich durch viel extra Training, zum Glück schnell wieder aufholen können.

Die Choreo konnte ich mitlerweile fehlerfrei tanzen. Das Einzige, was der Regisseur Jung Hoseok auszusetzen hatte war, dass mir ein wenig Feuer fehlen würde.

Er würde zu wenig Leidenschaft erkennen.

Pah, das ich nicht lache...

Ich trainiere jede freie Minute, gab wirklich alles für diese Rolle - setzte quasi mein Leben aufs Spiel - und dann sollte es mir an Leidenschaft fehlen?

...

Doch ich hatte mir fest vorgenommen, mich davon nicht verunsichern zu lassen.

Zur Überraschung aller, ließ der Graf sich für seine Verhältnisse oft in der Oper blicken, wenn auch nur flüchtig. Ebenso sein Begleiter Seokjin.

Dieser ließ den Grafen zu keiner Sekunde aus den Augen, als hätte er die Befürchtung, dass so ein Vorfall wie auf Raidenhall sich sonst wiederholen könnte.

Wenn selbst sein Begleiter an der Impulskontrolle des Grafen zweifelte, musste der Grad zwischen Kontrolle und deren Verlust wahnsinnig schmal sein.

Doch was war bei mir anders, dass ich den Grafen an seine Grenzen brachte?

Immerhin wirkte es so, als wenn er bei den anderen Menschen nicht so extrem versucht war, deren Blut zu trinken, wie bei mir.

Lag es wirklich nur daran, dass mein Blut so... köstlich roch?

Eine Frage, auf die Jungkook auch keine Antwort hatte. Ihm kam das Ganze ebenso merkwürdig vor, wie mir.

Der Lykae behielt den Grafen ebenfalls genaustens im Auge. Dass er und die Vampire sich nicht ausstehen konnten, war deutlich zu spüren, dennoch ließen sie sich in Ruhe und versuchten sich weitestgehend aus dem Weg zu gehen.




Jungkook hatte mir von seinem Abenteuer in der Kutsche des Lord of Ashvin erzählt.

Ich kannte nun Einzelheiten, die ich lieber nicht gewusst hätte...

Der Lord schien es Jungkook nach wie vor ganz schön angetan zu haben. Der Lykae hatte mir erzählt, dass er den Verdacht hatte, dass der Lord sein Seelengefährte war. Gespannt hatte ich ihm zugehört, als er mir alles berichtet hatte, was er darüber wusste.

Diese ganze Seelengefährten-Sache hörte sich zum einen unglaublich romantisch an und trotzdem schien sie in Jungkooks Fall mit Problemen behaftet zu sein.

Der Lord of Ashvin war ein Mensch.

Ein Wolf und ein Sterblicher, das war eine Kombination, die es normalerweise nicht gab. Jungkook war nochmal bei Madame Sienna gewesen, die eine Seherin ist, wie Jungkook mir erzählt hatte, doch auch sie hatte ihm nicht die Antworten geben können, die er gesucht hatte.

Jungkook war daher hin und her gerissen.

Zum einen freute er sich auf die nächste Begegnung mit dem Lord, konnte kaum die Zeit abwarten, und auf der anderen Seite war es nur eine Frage der Zeit, bis Jungkook seinen Wolf nicht mehr zurück halten würde können und dieser den Lord als seinem Gefährten kennzeichnen würde.

Jungook hatte die Befürchtung, dass er Lord dies nicht überleben würde.

Mit anderen Worten: Es war eine scheiß Situation, in der er sich gerade befand.

Der Graf von Raidenhall     Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt