~ K A P I T E L 15 ~

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Jungkook POV

In 48 Stunden würde das nächste Haven stattfinden.

Ich fieberte diesem Abend voller Vorfreude entgegen, denn mein Wolf konnte es kaum erwarten, wieder Zeit mit meinem Gefährten zu verbringen.

Ihm wieder nahe zu sein.

Allerdings hatte ich auch Angst, da ich mir vorgenommen hatte, dem Lord zu erzählen, wer ich wirklich war. Was ich war.

Wie würde er auf diese Enthüllung reagieren?

Würde er mich für wahnsinnig erklären? Er würde meinen Worten spätestens Glauben schenken, wenn ich mich vor seinen Augen in einen Wolf verwandelte.

Würde er Angst vor mir haben?

Dies waren Ängste, mit denen sich Wölfe normalerweise nicht auseinander setzten mussten, wenn es um ihren Gefährten ging, da wir uns eigentlich nur an unseres Gleichen banden.

Das mein Gefährte ausgerechnet ein Mensch war, machte die Sache unnötig kompliziert.


Ich versuchte diesen Gedanken beiseite zu schieben, als ich durch den Vorgarten des Ashvin Anwesens schlich.

Es war bereits dunkel und die meisten Angestellten schienen schon zu schlafen, trotzdem versuchte ich so leise wie möglich zu sein, damit niemand meine Anwesenheit bemerken würde.

Dunkel lag das prachtvolle Anwesen vor mir, doch in einem Zimmer im ersten Stock, leuchtete noch der Schein einer Kerze. Aus der offenen Balkontür heraus, drang deutlich der Duft meines Gefährten.

Mit einem großen Satz sprang ich hoch und hielt mich an dem Gitter des Balkons fest und zog mich schließlich spielend leicht daran hoch.

Auf leisen Pfoten landete ich auf dem Balkon und beobachtete durch die offenstehende Balkontür den Lord of Ashvin.

Taehyung.

Der Wind ließ die Vorhänge tanzen, während der Lord nichts von meiner Anwesenheit ahnend, sein Jacket ablegte und begann sein Hemd aufzuknöpfen.

Ich musste mir ein erregtes Knurren verkneifen, als er es sich schließlich von den Schultern streifte.

Seine Haut schimmerte golden in dem Schein der Kerzen. Im Gegensatz zu meiner Haut, die mit einigen Narben von Kämpfen gezeichnet war, war seine geradezu makellos. Ich ließ meinen Blick über seine wohlig geformten Brust gleiten, hinunter zu seinem Bauch, wo sich unter der zarten Haut, dezent seine Bauchmuskeln abzeichneten.

Fasziniert, beobachtete ich das Spiel seiner Muskeln, die durch das Flackern des Kerzenscheins verführerisch in Szene gesetzt wurden, genauso wie das geformte V, welches verlockend den Weg zu seinem Glied weisen zu schien.

Gerade als er seine Hand an seine Hose legte, um sich diese ebenfalls auszuziehen, trat ich aus den Schatten hervor.

Zu gerne hätte ich ihn weiterhin beobachtet, ihm zugesehen wie er sich weiter auszog, als würde er es nur für mich tun, doch noch mehr Haut würde meinen Wolf nur noch unruhiger werden lassen.

Er schrie mich nach wie vor an, den Lord endlich zu kennzeichnen.

"Wie ich sehe, komme ich genau richtig" richtete ich das Wort an ihn.

Erschrocken fuhr er herum.

Ungläubig weiteten sich seine Augen, als er mich erkannte.

"Was... wie bist du...?" stammelte er und versuchte eine plausible Antwort zu finden, wie ich mir Zutritt zu seinen privaten Gemächern verschafft hatte, bis sein Blick überrascht auf die offene Balkontür fiel.

Der Graf von Raidenhall     Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt