Es ist Samstag: Showtime! Stelle ich fest als ich morgens in meinem Bett aufwache und sofort überkommt mich dieses seltsame Kribbeln. Über gestern gibt es nichts zu berichten, wir haben den ganzen Tag geprobt.
Aber heute ist der große Tag, um 9 geht's los und um 4 sind schon die Rehearsals. Davor hab ich frei und was tu ich solange? Ich glaub ich chill ein bisschen im Bett. In drei Stunden muss ich los, umziehen und schminken wird vor Ort erledigt. Bevor ich einschlafe stelle ich mir vorsichtshalber noch einen Wecker.
Tatsächlich bin ich wieder weggesackt und wache vom piepen des Weckers auf. Ich springe noch schnell unter die Dusche und nehme mir eine Banane für den Weg mit. Jetzt heißt es nur noch den Konzertort rechtzeitig zu finden, aber das dürfte kein Problem sein. Wie geplant bin ich um 3 Uhr da, nachdem ich alle begrüßt habe, geht es ab in die Umkleide und danach in die Maske. Um 15:45 sind wir alle fertig und bereit für die Generalprobe. Natürlich läuft dabei nicht alles glatt, aber heißt es nicht das dann der Auftritt ein Erfolg wird? Ich hoffe... langsam bekomme ich richtig Lampenfieber. Noch 2 Stunden...fuck!
"Sollen wir was essen gehen?"
"Man hast du mich erschrocken!"
Eric kam von hinten angeschlichen.
"Sorry, du bist ja ganz blass! Ist dir nicht gut?"
"Nein geht schon, ich bin nur nervös. Am besten gehen wir wirklich noch was essen, sonst klapp ich noch zusammen!"
"Okay dann komm. Lena hat Pizza bestellt."
Er nimmt meine Hand und zusammen gehen wir in den Aufenthaltsraum. Von dort aus kann man nach draußen schauen und ich sehe, dass sich schon einige Fans vor dem Eingang versammelt haben. Das hilft mir nicht grade weiter, mein Lampenfieber steigt. Ich weiß gar nicht wieso, bei früheren Tanzauftritten hatte ich überhaupt kein Problem, wahrscheinlich liegt das eher am vorstellen.
Nach dem Essen muss Eric sich auch schon vorbereiten, schließlich besteht das Konzert aus ihm und ich habe nur lausige 10 min auf der Bühne (worüber ich eigentlich ziemlich froh bin). Ich bin erst ziemlich zum Schluss dran. Als das Konzert schließlich beginnt setze ich mich an den Bühnenrand von wo ich das ganze Geschehen beobachten kann. Wenn ich Eric so zusehe verliebe ich mich immer mehr in ihn, wenn das überhaupt möglich ist. Die Zeit fliegt, denn es macht einfach nur Spaß zuzusehen. Bis eine unbekannte Frau, die wohl mit für das Konzert verantwortlich ist, mir sagt das ich gleich dran bin und nochmal unter die Maske muss. Ich kann nicht mehr klar denken. Ich will jetzt nur noch auf die Bühne und tanzen, mehr nicht. Als ich fertig bin warte ich hinter der Bühne, noch ein Lied. Nach dem Song gibt's noch ne kurze Trinkpause für Eric, bevor wir gemeinsam auf die Bühne gehen werden. Das Lied ist vorbei und er kommt von der Bühne gerannt, an mir vorbei. 1 Minute später kommt er zurück, er hält vor mir und sieht mir tief in die Augen.
"Du kannst das, das weißt du oder?"
Ich nicke. "Gut. Dann komm."
Er gibt mir einen Kuss und wir laufen auf die Bühne. Die Menge grölt. Die Musik setzt ein und ich tanze meine Choreo. Ich fühle mich, wie immer wenn ich tanze, frei. Als das Lied vorbei ist, stürze ich zurück in die Realität. Ich spüre, dass es jetzt ernst wird. Eric sieht mich an und nickt mir aufmunternd zu. Ich gehe ein paar Schritte nach vorne bis ich neben ihm stehe, dann nimmt er das Mikrofon wieder in die Hand.
"So Leute. Bevor es weitergeht, muss ich euch noch jemanden vorstellen. Er deutet mit seiner Hand in meine Richtung. "Das ist Mia! Einerseits eine super Tänzerin, andererseits...meine Freundin." Durch einen Tunnel höre und sehe ich wie ein Raunen durch die Menge geht. Ich will weg hier. Eric lässt sich davon nicht beeinflussen und redet einfach weiter, ich bekomme gar nicht mit worüber genau er redet. Ich mache mir einfach nur Sorgen. Jetzt wissen es die Leute hier, spätestens morgen ist es in den sozialen Netzwerken und den Nachrichten. Was ist wenn die Menschen da draußen mich nicht mögen? Was wenn ich ganz viele Hater haben werde? Mir wird klar, dass nur ich Einfluss darauf haben werde, mit den paar Worten die ich gleich sagen werde. Da reicht mir Eric auch schon das Mikro, zwar habe ich nicht mitbekommen was er gesagt hat, jedoch weiß ich das natürlich aus den Proben.
"Hey!", höre ich mich sagen. Die Fans sind ganz ruhig, anscheinend interessieren sie sich wirklich dafür, was ich zu sagen habe.
"Ich weiß, das die meisten von euch nicht glücklich darüber sind, dass Eric jetzt vergeben ist, aber glaubt mir, ich liebe ihn und würde ihn niemals ausnutzen um berühmt zu werden. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich gerade zittere, reden ist nämlich echt nichts für mich. Dafür das tanzen, aber darüber will ich jetzt nicht reden. Ich will euch nur bitten mich nicht direkt zu hassen. Ich stell mich dann am besten mal kurz vor: wie ihr schon gehört habt heiße ich Mia und bin 16 Jahre alt, ich komme aus Deutschland und bin vor kurzem erst hergekommen. Meine größte Leidenschaft ist das tanzen, sonst spiele ich noch Fußball und mache Leichtathletik....ich denke das reicht. Danke für eure Aufmerksamkeit!"
So, der Part mit dem Reden wäre überstanden, jetzt sagt Eric noch ein paar Sätze, dann kommt der Kuss. Ob das wirklich eine gute Idee ist?
Egal, wir können das ja nicht plötzlich umorganisieren.
"Jetzt geht's aber endlich weiter mit meiner neuen Single Girl from sweden natürlich mit Mia!" Er zieht mich an sich heran und küsst mich. Nur kurz, aber jeder hat es gesehen und es wird niemals rückgängig gemacht werden können. Wie in Trance gehe ich zu den anderen Tänzern auf meine Anfangsposition und lege einfach los. Immer noch betäubt gehe ich von der Bühne, die anderen hinter mir her.
"Du warst großartig!", sagt Lena.
"Danke.", lächle ich.
Dann ist das Konzert nach 5 Zugaben auch schon vorbei, die Zeit ist echt gerannt. Eric kommt von der Bühne und strahlt mich an.
"Die Leute lieben dich!"
"Glaub ich nicht."
"Warte ab, bis morgen."
"Ich will gar nicht dran denken, wenn meine Eltern mich in den Nachrichten sehen..."
"Du hast es ihnen nicht gesagt?"
Ich schüttel den Kopf.
"Mensch Mia!"
"Jaa, aber ich dachte es ist besser wenn sie es nicht wissen, bevor sie es mir verbieten."
"Ja da ist wohl was dran. Tut mir leid, aber jetzt ist Autogrammstunde, kommst du mit?"
"Ja, klar."
Wir sitzen hinter einem großen Tisch, der voll mit Autogrammkarten ist.
Dann kommt der große Ansturm. Die meisten möchten natürlich außer dem Autogramm auch noch ein Foto. Manche möchten mich sogar mit drauf haben, was mich echt wundert. Es dauert ziemlich lange bis die Massen zufrieden gestellt sind und endlich Ruhe ist. Inzwischen ist es weit nach Mitternacht, aber meine Eltern wissen Bescheid, dass Eric mich nach Hause bringt. Diesmal gibt es zum Glück keine Aftershowparty, weil es nich mehr Konzerte geben wird, aber trotzdem eine Danksagung und so weiter und so fort. Kurz gesagt: bis alles wirklich zuende ist, ist es 5 Uhr morgens! Ich könnte sofort im stehen einschlafen, doch das wäre ein bisschen peinlich. Ich bin so froh als es endlich heißt: ab nach Hause!
Um halb 6 schleiche ich dann in unser Haus und hoffe, dass ich die anderen nicht wecke. Sie wussten das es spät wird, aber so spät? Totmüde falle ich schließlich, ohne mich umzuziehen oder abzuschminken, in mein Bett und schlafe innerhalb einer Sekunde ein.

DU LIEST GERADE
Mein neues Leben, mein neues Ich
FanfictionHey Leute! Ich bin Mia, ich wurde von meinen Eltern aus meinem Leben in Deutschland gerissen und somit auch von allen meinen Freunden, meiner Familie und meinem Freund. Ich dachte es wird mir in meiner neuen Heimat, Schweden, nie gefallen, bis ich d...