Chapter 4

182 16 5
                                    

Harrys POV.:

Zu meinem Bedauern konnte ich auch diese Nacht kein Auge zu machen. Mir war viel zu kalt und egal wie warm ich mich anzog, mir wurde einfach nicht wärmer. Frustriert setzte ich mich auf und guckte auf die Uhr. Es war früh am Morgen, viel zu früh. Seufzend ließ ich mich wieder zurück fallen als ich ein zartes Klopfen hörte.
"Ja?" Bat ich den jenigen hinein und Louis steckte seinen Kopf durch die Tür.
"Hab ich dich geweckt?" Flüsterte er verlegen.
"Nein, schon okay. Was gibt's?" Fragte ich und setzte mich wieder auf.
"Ich konnte nicht schlafen und wollte gucken ob du wach bist."
Ich nickte nur und er fuhr fort.
"Darf ich bei dir schlafen?" Fragte er schüchtern. Mein Herz machte einen Sprung und ich lächelte ihn an.
"Klar, warum nicht?" Sagte ich und rutschte zur Seite damit Louis genug Platz hatte.
"Wieso konntest du nicht schlafen?" Fragte er während er sich zu mir legte und die Hände hinter seinem Kopf verschränkte.
"Ich weiß nicht genau, du?" Ich guckte Louis von der Seite an. Er guckte zurück und lächelte leicht. Seine Augen musterten ganz genau mein Gesicht. Es war mir unangenehm, ich wich seinem Blick aus und drehte mich um.
"Harry?" Fragte er in die Stille und ich merkte wie er sich aufrichtete, da das Bett quietschte.
"Harry du zitterst ja" stellte er fest und beugte sich über mich. Und tatsächlich zitterte ich noch, da mir immer noch nicht wärmer wurde.
"Hast du noch Fieber?" Fragte er und musterte mich.
"Weiß nicht" antwortete ich kurz und vergrub mein Gesicht mehr in meinem Kopfkissen.
"Lass mich mal sehen" bat er mich zärtlich und legte seine Hand auf meine Stirn. Ich zuckte kaum merklich zusammen, doch Louis musterte mich besorgt.
"Du glühst ja" übertrieb er und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.
"Ach Quatsch" leugnete ich und vergrub mich mehr unter der Decke. Die Situation war mir unangenehm und ich wusste nicht wie ich damit ungehen sollte. Wie ich mit Louis umgehen sollte, denn so nah waren wir uns seit Wochen nicht mehr gewesen. Auch wenn mich die plötzliche Zuneigung freute, doch in einer gewissen Weise wollte ich meinen Freiraum haben, wollte für mich sein.
"Ist dir kalt?" Louis' Stimme war fast schon ein Flüstern doch ich konnte ihn verstehen.
"Mir geht's gut" stritt ich ab und schloss meine Augen. Louis seufzte und drehte sich um.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, drehte ich mich um, um zu gucken ob Louis wach war und tatsächlich. Er war wach. Er lag auf der Seite, hatte seinen Kopf auf seiner Hand abgestützt und grinste mich schräg an. Verwirrt und verschlafen blinzelte ich zurück. Schnell zog ich meinen Pulli runter, der in der Nacht verrutsch war.
"Wach?" Louis lächelte mich liebevoll an und setzte sich auf. Auch ich stand auf, taumelte allerdings wieder zurück, da mein Körper sehr schwach war.
"Wow was ist denn mit dir los?" Lachte Louis und kam auf mich zu. Meine Sicht war schwarz und es war wirklich anstrengend aufrecht zu stehen.
"Harry ernsthaft" Louis wurde sofort ernster und kam immer näher. Ich setzte mich wieder zurück aufs Bett und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Wieso war ich nur so schwach. Und dann auch noch vor Louis. Ich merkte wie die Tränen hoch kamen und die Tatsache, dass ich mich nicht zusammen reißen konnte machte mich noch trauriger. Der erste schluchzer entwich meiner Kehle. Ich spürte wie sich das Bett neben mir ein wenig senkte und Louis mir eine Hand auf den Rücken legte. Er sagte nichts, er umarmte mich. Die Umarmung tat gut, doch trotzdem hatte ich Ansgt. Durch jeden Körperkontakt wurden meine Gefühle für ihn stärker und das wollte ich verhindern. Ich wusste nicht ob ich es noch länger so aushielt. Ich konnte es nicht mehr länger ertragen.
Langsam löste ich mich von der Umarmung und stand auf. Diesmal mit Erfolg. Ich lief in Richtung Bad, welches seitlich an mein Zimmer angrenzte und schloss mich ein. Mit Zitternden Händen zog ich die Waage hervor und stellte sie an. Ich stellte mich mit schwitzigen Händen drauf und las die Zahl.
94 Kilo auf den Gramm genau. Langsam stieg ich wieder von der Waage und schob sie unter das Waschbecken. Frustriert schaute ich mich im Spiegel an, sah meine Speckröllchen, meine fetten Beine die jedes mal aneinander wabbelten, wenn ich lief und meine fetten Arme. Ich zog den Bauch ein und stellte mich seitlich hin. Die Wölbung war immer noch da, aber sie war kleiner. Ein wenig zuversichtlicher zog ich mir meinen Pulli und meine Jogginghose an. Ich betrachtete mich noch ein letztes mal im Spiegel und ging dann die Treppe runter. Gerade als ich aus der Haustür gehen wollte rief Liam mich zurück.
"Wieso hast du es denn so eilig?" Sein Blick war misstrauisch aber auch ein wenig belustigt.
"Joggen" erklärte ich kurz und knapp und Zayn streckte verwundert seinen Kopf durch die Tür.
"Joggen" wiederholte er.
"Du und Joggen?" Prustete er los. Das war mir definitiv zu viel. Gedemütigt rannte ich aus der Tür, lief fast einen verdutzten Niall um und joggte los. Das würde noch ärger geben das war mir bewusst. Vor allem, weil ich ohne Bodyguard unterwegs war. Louis würde ihnen erzählen, dass mein Fieber immer noch nicht besser war und dann würden sie komplett den Verstand verlieren.

Nach einer knappen Stunde, stand ich dummer Weise ohne einen Schlüssel vor der Tür. Immer noch außer Atem klingelte ich und wartete bis mir jemand die Tür auf machte. Niall war der jenige der mich reinließ aber nicht ohne mich vorher noch einmal besorgt an zu gucken.
"Harry kommst du bitte mal in die Küche?" Liam forderte mich eher auf als mich zu fragen. Ahnend ging ich Niall hinterher und sah die Jungs alle am Tisch sitzen. Anscheinend war das Frühstück schon beendet, denn es waren nur noch Brotkrümel auf dem Tisch zu sehen.
"Setz dich" Liam deutete auf den freien Platz, gegenüber von ihm. Wiederwillig setzte ich mich hin.
"Harry, was sollte das?" Es hörte sich eher wie ein Vorwurf an. Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Harry, du musst mal wieder einen Gang zurück schalten." Erklärte mir Zayn, etwas liebevoller als Liam es tat. "Du isst auf einmal nichts mehr und überanstrengst deinen Körper, mal davon abgesehen, dass du übermüdet bist und anscheinend nicht schläfst" redete Louis nun und guckte mich durchdringlich an. Ich merkte wie ich schon wieder emotional wurde und meine Augen sich mit Tränen füllten. Schnell senkte ich meinen Kopf, in der Hoffnung es würde unbemerkt bleiben.
"Harry" Liams Stimme war nun sanft.
"Wir wollen dir nichts böses, wir machen uns nur Sorgen" ich spürte die Blicke der anderen auf mir, die alle auf eine Antwort meinerseits warteten. Ich hob meinen Kopf und die anderen guckten mich geschockt an. Anscheinend hatten sie meine Tränen wirklich noch nicht gesehen.
"Hört auf euch in mein Leben ein zu mischen!" Und mit den Worten stand ich auf und ging weg.

Lost PersonalityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt