Mann merkt erst wie wichtig eine oerson ist wen man dabei ist sie zu verlieren

32 2 0
                                    

Kapitel 14

Die Tür fiel ins Schloss, und ich stand allein in der stillen Wohnung. Ein Gefühl, das ich nicht kannte, breitete sich in meinem Brustkorb aus. Es war wie ein dumpfer Schmerz, ein Ziehen, das sich mit jedem Atemzug verschärfte. Mufasa war einfach gegangen, und ich hatte keine Ahnung, wann oder ob ich ihn je wiedersehen würde. Der Ausdruck in seinen Augen und die Härte in seiner Stimme hatten mich kalt erwischt. So hatten wir uns noch nie gesehen, und dass ausgerechnet ich der Grund für diese Wut war, nagte an mir.

Ich ging ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch sinken, starrte ins Leere. Das Gefühl, das sich in mir ausbreitete, war anders als die Traurigkeit, die ich früher kannte. Es war schwerer, tiefer. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, wirklich etwas verloren zu haben – etwas, das ich mehr brauchte, als ich mir bisher eingestehen wollte. Mufasa hatte diese Leere in mir gefüllt, die ich seit langem mit nichts füllen konnte. Doch jetzt, wo er gegangen war, wurde mir klar, dass er viel mehr als nur ein Freund für mich war.

Erneut zog sich mein Brustkorb zusammen, und ein Satz meiner Mutter schoss mir durch den Kopf. Sie hatte mir einmal gesagt: "Man merkt erst, wie wichtig etwas ist, wenn man es verloren hat." Dieser Gedanke hallte in meinem Kopf wider und nagte an meinem Stolz. Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten, und obwohl ich versuchte, sie zurückzuhalten, konnte ich nichts dagegen tun ich weine eigentlich nie. Ein Schmerz, so schneidend wie die Erkenntnis selbst, überkam mich. Ich liebte Mufasa. Es war so klar und so offensichtlich, dass es mich fast überraschte, es erst jetzt zu verstehen. Die Gefühle, die ich für ihn hatte, waren viel intensiver als alles, was ich je gespürt hatte.

Aber etwas in mir sträubte sich dagegen, das zu akzeptieren. Ich konnte nicht zulassen, dass diese Liebe mich so verletzlich machte, also schloss ich die Augen und versuchte, die Gefühle zu verdrängen. Die Nacht schlich vorbei, und irgendwann verfiel ich in einen unruhigen Schlaf, in dem Mufasas Gesicht und die Wut in seinen Augen mich verfolgten.

Der nächste Tag verging wie in einem Schleier. Ich ging meinen gewohnten Aufgaben nach, doch mein Kopf war die ganze Zeit bei Mufasa. Alles erinnerte mich an ihn – jede Kleinigkeit, die ich tat. Seine Abwesenheit fühlte sich wie eine klaffende Wunde an, die einfach nicht heilen wollte. Je mehr ich versuchte, ihn zu verdrängen, desto stärker wurden die Erinnerungen an ihn und an die Nähe, die uns verbunden hatte. Es war fast schon ironisch: Jetzt, wo er weg war, schien mein Herz alles zu wollen, was ich in der letzten Nacht nicht zugelassen hatte.

Am Abend griff ich nach ein paar Joints und beschloss, zu den Jungs in den Park zu gehen. Ich brauchte Ablenkung, etwas, das mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Die vertrauten Gesichter meiner Freunde, das Lachen und die ausgelassene Stimmung halfen ein wenig, mich aus meinen Gedanken zu lösen. Wir saßen zusammen, und ich versuchte, mich in die Gespräche einzufinden, auch wenn mein Kopf noch immer bei Mufasa war.

Doch je mehr ich rauchte, desto schwerer wurde der Gedanke an ihn. Die Nächte zuvor hatten wir oft zusammen hier gesessen, gelacht, und ich vermisste seine Anwesenheit jetzt so sehr, dass es fast schon wehtat. Zwischen den Gesprächen und dem Lachen der Jungs fühlte ich mich plötzlich einsam, als ob alles um mich herum verschwommener und leiser wurde. Die Stimmen drangen nur gedämpft zu mir durch, und ich fragte mich, was er gerade machte. Ob er genauso an mich dachte oder ob er bereits entschlossen hatte, dass es zwischen uns keine Zukunft mehr gab.

Ich wusste, dass ich heute mit ihm reden musste, egal was passierte. Vielleicht würde es nichts ändern, aber wenn ich ihm nicht sagte, was ich wirklich fühlte, würde ich nie Frieden finden. Die Stunden vergingen, und irgendwann stand ich auf. Die Jungs schauten mich überrascht an, aber ich nickte nur und murmelte eine kurze Verabschiedung, bevor ich in die Dunkelheit der Nacht verschwand.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich aufgerafft hatte und vor seiner Wohnung stand. Mein Herz klopfte wie verrückt, und die Worte, die ich sagen wollte, waren längst verschwunden. Mein Kopf war wie leergefegt, und die Angst, dass er mich zurückweisen könnte, nagte an mir. Doch bevor ich mich umdrehen konnte, öffnete sich die Tür und Mufasa stand vor mir.

Seine Augen verrieten, dass auch er keine einfache Nacht hinter sich hatte. Es war, als ob er mich gleichzeitig willkommen heißen und doch abweisen wollte. Einen Moment lang standen wir uns einfach nur gegenüber, schweigend und von einer merkwürdigen Spannung umgeben. Doch dann holte ich tief Luft und begann zu sprechen.

„Mufasa, ich... ich kann so nicht weitermachen. Das, was zwischen uns passiert ist, hat mir klar gemacht, dass du mir mehr bedeutest, als ich jemals zugeben wollte." Meine Stimme klang leise und zitterte ein wenig, doch ich zwang mich weiterzusprechen. „Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe und dass ich dir vielleicht nicht immer gezeigt habe, wie viel du mir wirklich bedeutest, aber…"

Er schaute mich lange an, und seine Augen durchbohrten mich. Es schien, als ob er etwas suchte, etwas, das ihn dazu brachte, mir zu glauben. Schließlich sprach er: „Warum hast du es mir nicht früher gesagt? Warum musste es erst so weit kommen?" In seiner Stimme lag eine Mischung aus Frust und Traurigkeit, die mir wehtat.

Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Alles, was ich sagen konnte, klang in diesem Moment bedeutungslos. „Ich glaube, ich hatte einfach Angst", flüsterte ich. „Angst davor, verletzt zu werden. Angst, dass ich nicht genug für dich sein könnte."

Er schüttelte den Kopf und schien gleichzeitig wütend und verletzt zu sein. „Ich wollte nie, dass du dich mir gegenüber unsicher fühlst", sagte er leise. „Alles, was ich mir je gewünscht habe, war, für dich da zu sein. Aber du hast mich immer wieder auf Abstand gehalten."

In diesem Moment wurde mir klar, wie sehr ich ihn verletzt hatte, ohne es wirklich zu merken. Ich hatte aus Selbstschutz eine Mauer um mein Herz gebaut und dabei das, was ich für ihn empfand, fast zerstört. Die Einsicht traf mich wie ein Schlag, und ich spürte, wie meine Augen sich mit Tränen füllten.

„Mufasa", begann ich leise, meine Stimme brach ein wenig. „Ich weiß, dass ich es vielleicht nicht verdient habe, dass du mir verzeihst, aber… ich liebe dich. Und ich wünschte, ich hätte es dir früher gesagt."

Für einen Augenblick sah er mich nur an, als würde er versuchen, die Worte zu verarbeiten. Dann trat er einen Schritt näher, und ich spürte seine Wärme so intensiv, dass mein Herz beinahe wieder zu schlagen vergaß. „Warum hast du mich so lange warten lassen?" fragte er leise, und ich sah das Glitzern in seinen Augen. „Warum konnte ich nie wissen, was du für mich fühlst?"

„Ich…", meine Stimme versagte, und ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es mir leid tut."

Er hob die Hand und legte sie sanft auf meine Wange, und der Schmerz, der sich in den letzten Tagen aufgebaut hatte, schien sich in diesem Moment zu lösen. Wir standen einfach nur da, in Stille, während alles, was wir nicht gesagt hatten, zwischen uns schwebte.

Schließlich schloss er mich in seine Arme, und ich spürte, wie eine Welle der Erleichterung über mich hereinbrach. Alles, was uns je getrennt hatte, schien in diesem Moment zu verblassen, und ich wusste, dass wir jetzt die Chance hatten, neu anzufangen.

„Ich will einfach nur, dass du ehrlich bist, egal was passiert", flüsterte er an meinem Ohr. Ich nickte und spürte, dass die Last, die ich mit mir herumgetragen hatte, plötzlich viel leichter wurde.

Diese Nacht veränderte alles.

Es fing an in strömen zu regnen

Mufasa icon 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt