Kapitel 7
Der Morgen brach an, und ich wachte auf, als das erste Licht durch die Vorhänge fiel. Es war noch früh, doch ich war schon hellwach, meine Gedanken kreisten unaufhörlich um das, was gestern passiert war. Das Bild von Lara und diesem Typen brannte immer noch in meinem Kopf. Ich konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken. Es fühlte sich an, als würde sich der Knoten in meinem Magen einfach nicht lösen. Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Entscheidung treffen musste, was ich mit dieser Information anfangen sollte.
Emre und Bzet schliefen noch. Der Raum war ruhig, abgesehen von den leisen Geräuschen der Stadt draußen. Ich lag auf dem Sofa und starrte an die Decke, unfähig, mich zu bewegen. Dann hörte ich das Vibrieren meines Handys. Ein Blick auf den Bildschirm, und es war Mufasa.
„Was soll das mit dem Bild?"
Der einfache, direkte Text ließ mein Herz für einen Moment aussetzen. Ich hatte fast vergessen, dass ich ihm das Foto geschickt hatte. Die Nachricht kam viel schneller als erwartet, und ich wusste sofort, dass er sich nicht nur überrascht, sondern auch irgendwie verletzt fühlte. Ich wollte mich nicht rechtfertigen, aber irgendetwas in mir trieb mich dazu, zu antworten.
„Ich dachte, du solltest es wissen. Es tut mir leid, wenn es dir wehgetan hat."
Ich ließ das Handy sinken und versuchte, mich zu beruhigen. Es war der Moment, in dem alles hätte kippen können. Mufasa war einer der wenigen Menschen, denen ich vertraute, und die Vorstellung, dass ich ihm mit dieser Aktion Schaden zugefügt hatte, machte mich nervös. Aber irgendwie konnte ich es nicht ungeschehen machen.
Nach einer Weile kam die Antwort.
„Warum hast du das gemacht? Was versuchst du mir damit zu sagen?"
Seine Worte bohrten sich wie Nadeln in mich. Ich wusste, dass er verärgert war. Doch gleichzeitig spürte ich auch eine seltsame Erleichterung. Er hatte reagiert, er hatte das Bild gesehen und wollte eine Erklärung. Es gab mir das Gefühl, dass ich wenigstens nicht völlig unsichtbar für ihn war.
„Ich wollte dir nichts Böses. Es war nur... eine Reaktion. Ich dachte, du solltest wissen, dass sie nicht so loyal ist, wie du vielleicht denkst."
Es war die Wahrheit, aber nur ein Teil der Wahrheit. Wenn ich ehrlich war, hatte ich einfach gehofft, dass er reagieren würde. Dass er sich vielleicht für mich entscheiden würde, wenn er Lara und diesen Typen sah. Vielleicht war es egoistisch, vielleicht unfair - aber in diesem Moment war es das Einzige, was mir einen Hauch von Kontrolle zurückgab.
„Du hast also gedacht, es wäre deine Aufgabe, mir das zu zeigen?" Mufasas Antwort kam schneller als erwartet. „Was hast du dir davon erhofft?"
Ich spürte, wie der Druck in meiner Brust wuchs. War das wirklich das, was er dachte? Dass ich nur aus irgendeinem seltsamen Impuls heraus gehandelt hatte, um ihm zu schaden? Ich seufzte und griff nach meinem Handy, um zu antworten, doch dann legte ich es wieder beiseite. Was war der Punkt? Sollte ich mich weiter entschuldigen? Oder sollte ich ihm einfach die Wahrheit sagen?
Die Wahrheit war, dass ich immer noch Gefühle für ihn hatte, dass ich es nicht ertragen konnte, ihn mit Lara zu sehen. Es war schwer, es zuzugeben, aber es war der einzige Grund, warum ich so gehandelt hatte. Doch als ich überlegte, was ich ihm sagen sollte, merkte ich, dass es vielleicht besser war, gar nichts zu sagen. Nicht jetzt.
Ich beschloss, mich abzulenken, also stand ich auf und ging in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Emre war der Erste, der aufwachte und ins Wohnzimmer kam. „Ey, alles okay bei dir?" fragte er mit verschlafener Stimme, als er mich dort stehen sah.
„Ja, alles gut", antwortete ich, auch wenn ich es selbst kaum glaubte.
„Komm schon, du siehst aus, als hättest du den ganzen Tag schon auf dem Sofa verbracht", sagte er und setzte sich neben mich. „Wenn du mal reden willst, du weißt, dass du zu mir kommen kannst."
Ich nickte. Es war gut, jemanden zu haben, der es verstand, ohne Fragen zu stellen. Aber in diesem Moment wollte ich einfach nicht über Mufasa oder Lara reden. Ich brauchte eine Pause. Emre und Bzet luden mich ein, den Tag mit ihnen zu verbringen, und ich stimmte zu, auch wenn ich wusste, dass es mir nicht helfen würde, meine Gedanken loszuwerden. Aber vielleicht konnte es mich wenigstens für eine Weile ablenken.
Der Tag zog sich dahin. Wir gingen ein wenig durch die Stadt, aßen etwas, und ich versuchte, mich zu entspannen, aber es war, als ob ein Teil von mir immer noch an Mufasa und Lara festhing. Das Foto, das ich ihm geschickt hatte, war eine Narbe, die ich nicht einfach so heilen konnte. Es war, als hätte ich mit einer Wunde gespielt, die ich nicht wirklich verarbeiten wollte. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich es irgendwie tun musste.
Am Abend, als wir wieder zu Hause waren, setzte ich mich in mein Zimmer und starrte auf mein Handy. Keine neuen Nachrichten von Mufasa. Ich wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Vielleicht brauchte er einfach etwas Zeit, um sich zu beruhigen. Aber die Ungewissheit fraß mich auf. Was, wenn er mich jetzt wirklich hasste? Was, wenn das alles zerstört hatte?
Ich entschloss mich, ihm keine weiteren Nachrichten zu senden. Es war zu viel. Alles war zu viel. Vielleicht war es besser, einfach abzuwarten und zu sehen, was passierte. Aber der Gedanke, dass ich gerade die Chance auf etwas verloren hatte, das ich nie wirklich hatte, nagte an mir.
Der Abend war ruhig. Ich lag wieder auf dem Sofa, starrte an die Decke und dachte an nichts. Aber auch das fühlte sich irgendwie schwer an.
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Mufasa icon 6
FantasiaList einfach lo Mufasa kommt erst in zweiten Kapitel dazu govassss