1. Dezember (Steve) Große Hilfe von kleinen Fischen

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Hey, tut mir leid, dass das Kapitel erst jetzt kommt. Die Technik hat irgendwie gespinnt und mein Zeitplan wurde zerstört. Frohen ersten Advent.
Timbertiger

„Ach verdammt! Hallo, hört mich jemand? Ich hänge in einem Netz fest!", schrie ich so laut, wie ich konnte. Ich musste hier weg! Dafür gab es zwei sehr gute Gründe:

1.     Ich hatte meinem Bruder Tiago versprochen, an Weihnachten (was auch immer das sein soll) zu ihm und Johnny zu kommen.

2.    Wenn ich noch länger hier feststeckte konnte ich weiterleben vergessen.

„Hallo, wer bist du?", erklang eine zarte Kinderstimme in meinem Kopf.

Na toll, wie sollte mir ein Kind denn aus der Patsche helfen können? Aber egal, vielleicht war er ja ein Tier, dass Geisternetze dirchbeißen konnte, wie zum eine Meeresschildkröte. Tiago hatte mal erzählt, dass diese Schildkrötenlehrerin aus seiner Schule erst einen großen Weißen verscheucht und dann auch noch ein Netz zerbissen hat.

„Ich bin beim großen Korallenriffsüdlich der Großfelsen. Bitte beeile dich. Ich hänge schon echt lange in diesem verdammten Netz fest."

Nein, ich hatte mich mal wieder geirrt. Der Kleine war kein Tier, dass mir helfen könnte. Und zwar mal gar nicht, eher das Gegenteil.

Er war ein Rotfeuerfisch. Zwar noch ein junger, aber das Gift in den Flossen war bereits vorhanden.

„Äh, bist du der große Hai?", riet er mit vorsichtiger Stimmer.

„Ja, aber ich glaube, du kannst mir nicht helfen. Der einzige Ort, an dem ich dich aushalte ist in meinem Magen und ich denke mal, dass du nicht dorthin willst?"

„Äh, eigentlich nicht. Aber ich habe eine Idee, wie ich dir helfen kann. Warte kurz, ich bin sofort wieder da."

Mit diesen Worten schwamm er los. Da er jedoch nicht so schnell war, dauerte es lange, bis er nicht mehr zu sehen war. Ich wartete und dachte gerade, er hätte mich wahrscheinlich vergessen, als ich einen kleinen Jungen in einer feuerroten Schwimmhose und mit einem Tauchermesser in der Hand auf mich zu schwimmen sah. In dieser Gestalt war er definitiv schneller als als Fisch.

Ich wollte gerade fragen, wie er so lange die Luft anhalten konnte, als mir seine Kiemen auffielen. Krasse Teilverwandlung. Sah echt schwierig aus. Wo hatte er das denn gelernt?

Als ich ihn das fragte zuckte er nur mit den Schultern und meinte, er wäre halt in einer Familie aus Seawalkern aufgewachsen.

Dann befahl er mir stillzuhalten und schnitt das bescheuerte Netz kaputt, und als die Fäden kurz vor dem Zerreißen waren, hielt ich es nicht mehr aus und wand mich, bis ich frei war.

Ich schwamm erst mal ein paar Runden, bevor mir der kleine Junge einfiel und ich schnell zurück zur Stelle mit dem Netz schwamm, um mich zu bedanken, doch als ich dort ankam, war er bereits verschwunden. Nun konnte ich nichts mehr tun, als dieses Netz mitzunehmen.

Tiago hatte mir mal von Armbändern aus Geisternetzen erzählt. Vielleicht konnte er mir dabei helfen. Dann hätte ich auch noch Weihnachtsgeschenke für diese verdammten Haie, die sich unsere Eltern nannten.

Etwa zwei Tage später kam ich vor der Küste Miamis an und stieß den lautesten Fernruf, den ich konnte aus.

„He, Tiago, hörst du mich? Ich bin bei irgendeinem Kasten mit einem Fisch drauf. Holst du mich ab? Am besten mit Klamotten."

„Steve, da bist du ja! Ich warte schon seit Wochen auf dich. Okay, vielleicht nicht ganz so lange, aber schön, dass du es noch pünktlich geschafft hast. Ich bin sofort da."

Ich musste grinsen, was als Hai bestimmt urkomisch aussah, aber ich fand es einfach mega einen Bruder zu haben. Vor allem, wenn dieser auch noch Tiago war.

Eine halbe Stunde später stand mein kleiner Bruder mit Kleidung unterm Arm auf dem Steg und sah suchend ins Wasser. Ich beschloss ihm einen Streich zu spielen und schwamm dirkt über dem Meeresboden näher zu ihm und schoss direkt vor ihm aus dem Wasser. Er erschrak sich so, dass er rückwärts in einen Bottich voller Fische fiel. Ich hing lachend im Wasser rum, während er verzweifelt versuchte wieder herauszukommen.

Er lachte ebenfalls und schaffte es schließlich auch, aus dem Bottich herauszukommen. Doch uns beiden blieb das Lachen im Hals stecken, als uns auffiel, dass sich eine ganze Menschentraube um uns herum gebildet hat. Tiago erschrak fürchterlich und rannte los, doch jemand packte ihn am Arm und riss ihn zurück! Er wehrte sich zwar, doch keine Chance gegen eine ganze Menschenmenge.

Ich spürte, wie die Wut in mir hoch kochte, als ich plötzlich Tiagos Stimme hörte: „Alles gut, Steve. Ich schaffe das schon. Ich locke sie irgendwie von hier weg und du kannst dich verwandeln und anziehen."

Er versuchte erneut sich freizubekommen und dieses Mal nutzte er seine volle Haikraft aus und schaffte es, davonzulaufen. Es klappte, die Menschen liefen stolperten verwirrt, aber entschlossen hinterher, sodass ich in Ruhe an Land gehen konnte und die Kleidung überstreifen konnte, die Tigao mir hiergelassen hatte. Oh, cool, das war ja meine alte, die ich mal bei ihm vergessen hatte.

„Äh, Steve, könntest du mir vielleicht helfen?", ertönte wieder Tiagos Stimme. Ach verdammt, ich hatte ja ganz vergessen, dass er von irgendwelchen komischen Typen gejagt wurde.

Schnell rannte ich ungefähr in die Richtung von Tiagos Stimme, doch das war bei Gedankenstimme echt schwierig. Irgendwie schaffte ich es jedoch, denn irgendwann kam ich, geleitet von meinem Bruder, in dem Viertel an, in dem er mit Johnny wohnte. Hatte er sie etwa abgehängt?

„He, Tiago, wo bist du? Hast du die dämlichen Kerle abgehängt?", schrie ich in die Gegend, in der es mittlerweile schon dämmerte. Wehe wir verpassten wegen den Idioten Weihnachten. Es wäre mein erstes richtiges Weihnachten, ohne echte Heieltern, bescheuerte Adoptiveltern und auch nicht alleine. Die würden mir das nicht nehmen!

„Direkt hinter dir. Der Kleine hier hat mich gerettet."

Ich drehte mich hastig um und tatsächlich!

„Was machst du denn hier? Warum bist du denn nicht bei deiner Familie?"

Ich war verblüfft, aber nicht so, dass ich nicht mehr reden konnte. So fragte ich den Kleinen alles Mögliche. War er mir vielleicht gefolgt?

„Du kennst ihn?", jetzt war Tiago der Verblüffte.

„Naja, nicht so richtig, aber er hat mich heute auch schon einmal gerettet. Ich habe in einem Geisternetz festgehangen und er hat mich darausgeholt. Ach apropos, ich habe das Netz mitgebracht. Kannst du mir vielleicht helfen, daraus ein oder zwei Armbänder zu machen? Du hast das doch schon einmal gemacht!"

Tiago nickte und sagte zu.

Jetzt wandt ich mich an den Kleinen, von dem ich immer noch nicht den Namen kannte.

„Wie heißt du eigentlich und wie alt bist du?"

„Ich bin Liam und heiße 8 Jahre alt.", sagte er mit so einer Überzeugung, dass ich mein Grinsen kaum überspielen konnte. Das merkte Liam selbstverständlich und hakte nach.

Ich erklärte ihm, wie man das eigentlich sagte und er wurde rot.

„Wie heißt ihr denn?"

„Ich bin Tiago und das ist mein großer Bruder Steve."

„Hey, willst du mit uns Weihnachten feiern, wenn du eh schon hier bist?"

„Au ja, wenn das in Ordnung ist?"

„Natürlich, Onkel Johnny wird sich freuen nicht nur Steve hier zu haben, nichts gegen dich, Stevie!"

„Alles gut!"

„Meerig, danke! Fröhliche Weihnachten! Erklärt ihr mir noch, was das überhaupt ist?"

„Natürlich, Kleiner!"

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⏰ Letzte Aktualisierung: 18 hours ago ⏰

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