Kapitel 3

31 4 1
                                    

Jay

Er beobachtet das Mädchen. Als es in einem Haus verschwindet, atmet er erleichtert auf. Eigentlich sollte er jetzt seine Mission fortsetzen, aber er rührt sich nicht vom Fleck und starrt auf das Haus in dem sie verschwunden ist. Er fühlt nach ihrem Puls und sieht ihr Gesicht vor seinem inneren Auge. Ihr Name ist Mara Aliera. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist trainieren. Aber für was trainieren? Für was sollte ein kleines, unwissendes Mädchen wie sie schon trainieren? Als er näher zum Haus schwimmt raschelt das Seegras neben ihm. Er zuckt zusammen. Verdammt. Mara dreht sich blitzschnell herum und er kann sich gerade noch rechtzeitig hinter einer Mauer verstecken. Sie blickt sich vorsichtig um. Sie war wirklich wunderschön. Ihre langen blonden Haare fließen ihr in sanften Wellen bis zur Taille und diese Augen! Sie sind genau so lila wie ihre Schwanzflosse. Als sie gerade in eine andere Richtung schaut schwimmt er zum Ende der Straße und verschwindet um die Ecke, aber sie muss ihn gesehen haben, da er spürt, dass sie losschwimmt. Verdammt, verdammt, verdammt! Er beschleunigt und biegt in eine Seitengasse ein, aber sie lässt sich nicht abschütteln. Auch unzählige Seitengassen später ist sie ihm noch auf den Fersen. Als er in die nächste Gasse einbiegt versteckt er sich im zweiten Stock des noch intakten Hauses. Als sie mitten ihn der Gasse kurz stehen bleibt und dann nach oben schwimmt, sich zweimal umsieht und dann weg schwimmt, atmet er auf und erschafft ein Portal in dem er dann verschwindet.

Als er in seiner Höhle wieder auftaucht, empfängt ihn eine frostige Stimme: "Schön dass du uns auch noch beehrst, Jay." Ach stimmt. Das Treffen. "Mikael, mein alter Freund. Was hast du auf dem Herzen", fragt Jay mit einem künstlichem Lächeln im Gesicht und umfasst Mikaels Hände. Der lässt sich nicht auf die Masche ein und entzieht ihm seine Hände wieder. "Hast du deinen Auftrag wenigstens erfüllt?", fragt Mikael und starrt ihn immer noch böse an. "Nein ich war abgelenkt. Da war dieses Mädchen...", antwortet ihm Jay und starrt an ihm vorbei ins Leere, während er sich das Gesicht des Mädchens ins Gedächtnis ruft. Diese Augen waren wirklich unglaublich. Mikael schüttelt ihn an den Schultern. "Hörst du mir überhaupt zu?!? Wenn du unsere Mission wegen einem so einem verdammten Mädchen ins Wasser fallen lässt, dann drehe ich dir persönlich den Hals um!!!", brüllt er Jay sauer an. Jetzt war es an ihm sauer zu werden. "Wie erlaubst du dir mit mir zu reden?!", brüllt er aufgebracht zurück. "Ich bin älter und erfahrener als du und ich werde mir von einem unbedeutenden Burschen wie dir nicht sagen lassen was ich zu tun und zu lassen habe", entgegnet Mikael jetzt wieder ruhiger, aber mit frostiger Stimme. Dann verlässt er, ohne sich noch mal umzudrehen die Höhle und lässt den beleidigten Jay zurück.
Von wegen unbedeutend! Pah. Was denkt der sich? Aber dann macht er sich doch noch einmal auf den Weg zum Portal um seine Aufgabe zu beenden.

Zurück auf dem Planeten Samudra schwimmt er sofort in Richtung der Felsen Höhlen los. Ich werde das Waffenlager finden. Denkt er sich und schwimmt schneller. Die ersten Höhlen erweisen sich als Sackgasse. Aber bei der fünften gelangt er in einen alten, wahrscheinlich längst vergessenen, Listenbunker. Beim durchsehen entdeckt er ein altes Buch zwischen vielen Briefen. Er steckt es in die Tasche, die er sich umgelegt hat. Nachdem er alles durchsucht hat schwimmt er zurück und in den nächsten Tunnel. Als er Mara entdeckt, die von einem Hai bedrängt wird hält er wie erstarrt an und kann sich kurzzeitig nicht bewegen. Als er sieht, dass ihr der Hai immer näher kommt und das Maul aufreißt erwacht er aus seiner Starre und zieht kurzerhand das Schwert, das er sich auf den Rücken geschnallt hat und fährt damit über die Felswand.

Seashore - Under sea *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt