Ein Geräusch lässt mich aus dem Schlaf hochfahren. Es ist ziemlich nah, aber ich habe keine Ahnung was es ist. Ich lausche. Wieder ertönt das Geräusch. Dieses mal kann ich es einordnen. Es hört sich an, als hätte jemand sein Schwert aus seiner Scheide gezogen. Das heißt für mich: Verzieh dich! Leise stoße ich mich vom Stein ab. Mir fällt auf, wie oft ich mich in den letzten Tagen in einer solchen Situation befunden habe.
Ich kann es jetzt echt nicht gebrauchen von Leuten mit Schwertern verfolgt zu werden. Leise stehle ich mich davon und achte darauf ganz flach zu atmen. Wenn ich sie hören kann, können Sie mich auch hören, wenn ich zu laut bin.
Ich komme nur langsam vorwärts, weil ich so darauf bedacht bin, kein Geräusch zu machen. Aber schließlich schaffe ich es außer Hörweite und atme erleichtert auf. Ich beschließe in tiefere Gewässer zu schwimmen mir etwas zum essen zu suchen.
Der Himmel über mir wird langsam heller, also wird es hier bald wieder nur so von Fischen und Haien wimmeln. Zumindest war es Zuhause so. Mir entfährt ein Seufzen. Die Entspannung von gestern ist futsch. Und als wäre dass noch nicht das schlimmste, schwirrt jetzt auch noch Jay in meinem Kopf herum. Ich hab ihn doch erst einmal gesehen!
Ich wette er verschwendet keinen einzigen Gedanken an mich. Wahrscheinlich sitzt er jetzt gemütlich im Wohnzimmer seiner Familie auf Samudra und knutscht mit einem Mädchen herum. Der Gedanke versetzt mir einen Stich ins Herz und in Gedanken stauche ich mich dafür zusammen. Aber vielleicht liest er ja auch ein Buch? Versuche ich mir einzureden, mit wenig Erfolg. Ob ihm aufgefallen ist, dass das Geschichten Buch weg ist? Hoffentlich ist er nicht allzusauer wenn ich ihn wieder sehen und ihm sage dass ich es habe. Falls ich ihn wiedersehe, was sich als schwierig erweisen könnte.Ich will gerade in eine andere Richtung schwimmen, als ich es sehe. Am Horizont. Dort stehen hohe Häuser! Unter Wasser! Das muss heißen, dass dort Artgenossen leben! Aufgeregt mache ich mich auf den Weg. Am Stadtrand tauchen bald die ersten bewohnten Höhlen auf. Wie Zuhause sind sie von Feldern umgeben. Ich sollte vielleicht noch die Funktion der Felder erklären. Eigentlich essen wir ja nur Fisch und die Pflanzen, die wir auf den Feldern anbauen, ziehen Fische fast magisch an. Es ist eine Pflanzenart von Samudra und ziemlich wertvoll. Mein Herz vollführt einen Hüpfer, als ich andere Meerjungfrauen und -männer sehe und natürlich wegen der Häuser. Sie sind nicht fad grau gefärbt, sondern bunt!
Ich drehe mich im Kreis und bekomme vor staunen den Mund nicht mehr zu, als ich tiefer in die Stadt hinein schwimme. Sie ist ungefähr so aufgebaut wie die Hauptstadt von Samudra. Ich folge einer Hauptstraße in Richtung Stadtplatz und... Palast!
Diese Stadt hat einen eigenen Regenten! Wie konnte der König nur nichts von all dem erfahren? Krieger, die Schwerter auf den Rücken geschnallt haben, passen auf, dass niemand sich prügelt oder dergleichen. Wieder frage ich mich, wie so etwas praktisch vor den Augen des Königs entstehen konnte! Schließlich beobachtet er die meisten Teile der Erde durch Portale.... oder war das eine Lüge? Wundern würde es mich nicht. Aus versehen remple ich jemanden an und entschuldige mich sofort. Der alte Mann brummt nur irgendetwas unfreundliches und schiebt mich zur Seite. A****loch. Ich bewundere noch einige Zeit die Stadt, bevor ich mich in ein Café setze und das Buch aufschlage. Die Prophezeiungen überspringe ich. Mit solch wirrem Geschreibsel kann ich sowieso nichts anfangen. Ein Blatt fällt heraus, als ich eine andere Seite aufschlage.Propheza
Sie wird blond sein.
Sie wird lila Augen und eine lila Schwanzflosse haben und sie wird uns alle töten können mit nur einer einzigen Handbewegung.
Sie muss sterben, bevor sie bescheid weiß.Ich schlage mir die Hand vor den Mund und keuche. An den Text ist eine Zeichnung angefügt. Eine Zeichnung, die genauso aussieht wie ich. Das bin ich.
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Seashore - Under sea *pausiert*
ParanormalMara und ihre Familie werden verbannt, weil man ihren Vater beschuldigt die Rebellion unterstützt zu haben. Sie werden auf die Erde geschickt um dort zu verrotten, aber der König hat nicht damit gerechnet, dass die Erde belebt ist. Sie schließen sic...