Kapitel 2

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Als ich Zuhause ankomme kann ich niemanden entdecken, was mich aber nicht weiter beunruhigt. Meine Geschwister sind wahrscheinlich bei Freunden und Mum und Dad beim arbeiten. Ich teile die Muschelketten, die uns als Tür dienen, und betrete mein Zimmer. Auf einem Regal, das an der Felswand hängt, liegen unzählige Muscheln und von meinem Fenster aus kann man blühende Felder sehen. Mein "Fenster" ist eigentlich eine riesige Luke die fast die ganze Wand verschlingt. Unser Haus ist in einen Felsen eingebaut und umgeben von den Feldern der Bauern. Hier kommt uns nur selten jemand besuchen, da es so weit von der Stadt entfernt ist. Ich lasse mich auf mein Bett sinken und spiele mit dem Wasser. Ich lasse es Formen bilden und friere sie dann ein. Das ist Unterwasser ziemlich schwierig, da ja überall Wasser ist. Aber nach jahrelanger Übung beherrsche ich diesen Trick. Vor meinem Fenster schwimmt ein Hai vorbei. Ich drücke mich an die Wand und halte den Atem an, damit er mich nicht bemerkt. Haie sind wahrscheinlich, neben den Walen, die einzigen Lebewesen die meiner Art gefährlich werden können. Als er vor meinem Fenster anhält werde ich nervös und lange kann ich den Atem auch nicht mehr anhalten. Bitte lass in verschwinden, flehe ich, aber der Hai denkt gar nicht daran. Vor meinen Augen tanzen schon kleine Sterne vom Sauerstoff Mangel. Hau ab, verdammt! Dann dreht er sich langsam weg und ich schnappe keuchend nach Luft. Zu früh! Der Hai dreht sich ruckartig wieder zu mir um und - Verdammt! Wieso muss dieses Fenster so groß sein?? - schwimmt durch das Fenster in mein Zimmer. Jetzt wird es aber wirklich zeit zu verschwinden. Noch hat er mich nicht entdeckt, aber er sucht gerade das ganze Zimmer ab, also schließe ich die Augen und bete, dass ich schnell genug bin, dann husche ich an ihm vorbei ins Freie. Aber ich habe nicht mit seiner Wendigkeit und Schnelligkeit gerecht, mit der er sich zu mir herum dreht und die Verfolgung aufnimmt. Seine Augen glänzen gierig vor Hunger. Wahrscheinlich hatte er schon ewig keine richtige Mahlzeit mehr. Noch habe ich zwar einen Vorsprung, aber er holt schnell auf. Ich muss ihn irgendwie abhängen, aber wo und vor allem wie????? Panik steigt in mir auf und lässt mein Herz schneller schlagen. HILFE!!! Vor mir tauchen die Felshöhlen auf. Das ist es! Ich beschleunige und schwimme auf den Fels zu. Er ist bekannt für seine vielen Höhlen und Gänge, durch die man - wenn man sich auskennt - überall auf unserem Planeten hinkommt. Ich stürze planlos in einen Gang und schwimme ihn entlang dann als ich um eine Kurve biege - eine Sackgasse! Als ich mich umdrehe sehe ich mich Auge in Auge mit dem Hai. Ich weiche so weit zurück bis ich an Höhlen Wand stoße. Fieberhaft überlege ich was ich tun könnte, aber mein Kopf ist wie leer gefegt. Dann reißt der Hai sein Maul auf und entblößt seine spitzen Zähne. Ich schließe die Augen und warte, dass er mich tötet. Plötzlich höre ich ein Geräusch, dass mir das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Seashore - Under sea *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt