Prolog

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Verwirrt und durcheinander lief ich den Weg an der Straße entlang. Was gerade geschehen war konnte einfach nicht wahr. Es konnte nicht die Wahrheit sein. Ich zwang mich zu glauben, dass alles ein Traum war, aber eine leise Stimme in mir flüsterte mir zu dass es die bittere Wahrheit war.
Mein Freund, mein Liebster, der einzige Mensch dem ich vertraute, der einzige der alles über mich wusste und mich kannte wie sonst niemand. Dieser Mensch hatte mich verstoßen, er hatte mich weggescheucht. Er hat mich angebrüllt, wild mit den Händen gefuchtelt und er hat mir sogar einen kleinen Blumentopf hinterhergeworfen als ich nicht sofort abgehauen bin. Vor lauter Entsetzen flüchtete ich, ich rannte wie noch nie in meinem Leben. Voller Panik stürtzte ich durch die Straßen, Wege entlang, durch Büsche und Sträucher. Ständig die Angst im Nacken dass er mir folgt. Ich merkte nicht, dass der Boden unter mir sich veränderte. Ich lief nicht mehr auf hartem Asphalt. Der Boden war nun weich und kühl. Mir schwirrte der Kopf, ich konnte noch immer nicht begreifen was gerade geschehen war. Was war nur in ihn gefahren? Ich kannte Claudiu so gar nicht. Er war sonst der netteste, liebevollste Mensch den ich kannte. Er könnte keiner Fliege was zu leide tun. Noch nie hatte ich ihn so schreien hören. Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass er mir etwas hinterherwirft.
Der Untergrund veränderte sich wieder ohne dass ich es bemerkte. Der weiche grasbedeckte Boden des Grünstreifens wich wieder hartem Asphalt. Ohne darauf zu achten lief ich weiter und versuchte zu überlegen was ich nun machen sollte. Zu spät bemerkte ich die zwei Scheinwerfer die immer schneller auf mich zukamen. Dann wurde alles dunkel um mich herum.

KatzenaugeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt