| Kapitel 29: Er ist Familie |

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„Familie ist das, was bleibt, wenn alle anderen Menschen dich verlassen haben."

- Unbekannt

----- Rückblick-----

Der Vorfall trug sich zu, als Hikari zum ersten Mal die Cross Akademie besuchte. Ursprünglich wollte sie ihre Freundin Sayori in den Herbstferien besuchen. Als sie aber ihren Cousin Zero Kiryu erblickte kam es, dass auch sie einen Nachmittag verbracht, an dem sie sich über die letzten Jahren, in denen sie sich nicht gesehen hatten, sprachen.

(Hikaris P.o.V.)

"Du weißt was mit meinen Eltern und meinem Bruder passiert ist oder?", fragte Zero mich nach dem wir über belangen lose Themen gesprochen hatten. In der Zeit hatte Zero mir den Schulgarten, sowie das Wäldchen und den Pferdestall gezeigt. Im letzteren ließen wir uns ins Heu fallen. "Ja...Sie wurden getötet...und du konntest gottseidank überleben...Ich weiß nur, dass die ein Kaien Kurosu in Obhut genommen hat. Ich nehme an, dass ist der Direktor der Akademie oder?", fragte  ich den Silberhaarigen. "Ja...Nachdem mich der Hunterverband gefunden und weitestgehend versorgt hatte wurde ich zu ihm gebracht...Da habe ich auch Yuki kennengelernt...Sie hast du auch schon kennengelernt oder?", stellte er nun eine Gegenfrage. "Ja. Sie ist zwar etwas aufgedreht, aber ansonsten ist sie sehr nett und auch eine sehr gute Freundin nach Sayoris Aussagen.", beantwortet ich seine Frage. "Ja das ist sie. Sie hat mir geholfen, trotz das ich sie immer wieder ignoriert, unhöflich oder gemein zu ihr war. Auf sie kann man sich verlassen...", sprach er und ein leichtes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.

Ich lehnte sachte meinen Kopf an seine Schulter und schloss entspannt die Augen. "Ich bin froh, dass ich dich endlich wieder sehen konnte...Nur Mutter und dich habe ich noch als Familie...", wisperte ich. "Ja...", gab Zero auf einmal angestrengt von sich und schob mich von sich weg. "Alles okay?", fragte ich verwirrt. Zero schaute mich nicht an, sondern stand hastig auf und rannte aus dem Pferdestall. Ich blieb kurz verwundert sitzen, eh ich ihm hastig folgte. Irgendetwas stimmte nicht.

Als ich aus dem Pferdestall heraus trat sah ich, wie Zero in das angrenzten Wäldchen rannte bzw. schwankte. Ich folgte ihm, so schnell wie ich konnte. Ich hatte ihn zunächst aus den Augen verloren und schaute hektisch hin und her. Als ich ein Keuchen vernahm folgte ich diesem. Ich erblickte Zero, welcher sich an einem Baum festhielt und an diesem zusammen sank. "Zero!", schrie ich und rannte zu ihm hin. Ich kniete mich neben ihn hin. Er wendete sein Gesicht von mir, jedoch machte ich einen Strich durch die Rechnung. Ich nahm meine Hand, legte sie unter sein Kinn und drehte ihn so und zwang ihn mich anzusehen: Blutrotunterlaufende Augen starrten mich hungrig an. "Lauf...Lauf...!", schrie Zero mich an und entriss mir sein Gesicht.

"Nein, ich kann dich nicht alleine lassen. Du brauchst Blut", sagte ich entschlossen und wie im Tunnel zog ich den Ärmel meiner Strickjacke hoch, nahm ich mir einen Spitzenstein, welcher auf dem Boden lag und schnitt mir mit Druck in den Unterarm. Ich hielt diesem Zero unter die Nase. Er versuchte mich weg zudrücken, was ihm jedoch nicht gelang. "Nein...Ich kann das nicht...", sagte Zero keuchend. "Du musst! Ansonsten wirst du auf andere losgehen! Du könntest Yuki oder Sayori verletzen!", sagte ich ruhig jedoch mit Nachdruck. Er schaute mich aus einer Mischung von Angst und Selbsthass an eh er meinen Unterarm nahm und ihm zu seinem Mund führte. Er leckte vorsichtig die herunterlaufende warme Flüssigkeit ab und bohrte dann seine Reißzähne in mein Fleisch.

Er schmerzte ohne Frage, aber ich unterdrückte das Aufkeuchen und gab keinen Laut von mir. Nach unzähligen Minuten hörte er langsam auf zu trinken, wischte sich das Blut weg, ließ meinen Arm sinken und schaute zu Boden. "Es tut mir Leid...", nuschelte er betroffen. "Muss und soll es nicht. Ich wollte es - nicht du.", erwiderte ich seelenruhig.

"Ich bin ein Monster...So wie die Nightclass...So wie jeder verdammte Vampir auf dieser Welt!", sprach er bitter, während er sich mit dem Rücken an den Baum lehnte. "Zero das bist du nicht. Du versuchst gegen den Instinkt anzukämpfen - ich vermute seit der Nacht in der ihr angegriffen wurdet...",sagte ich und lehnte mich erschöpft an Zero. Da er keine Antwort darauf gab interpretierte ich sein Schweigen als ein Ja.

"Ich muss sagen...Du hattest großen Hunger gehabt. Ich bin so müde", sagte ich leise. "Ich werde dich in dein Zimmer bringen und dich dort verarzten. Danach kannst du schlafen", sagte Zero leise. Er stand auf und nahm mich im Brautstyle hoch. Er lief mit mir auf den Armen zum Wohntrakt des Rektor, wo ich über die Ferien untergebracht wurde. Uns kamen Yuki und Sayori entgegen. Ich zog schnell den Ärmel meiner Strickjacke runter, sodass man die Bissspur nicht sehen konnte. "Was ist passiert?", fragten Yuki und Sayori besorgt. "Alles gut...mir war nur sehr Schwindelig und ich habe Kopfschmerzen. Zero bringt mich auf mein Zimmer. Da kann ich mich ausruhen. Könnt ihr mich dann bitte zum Abendessen holen?", fragte ich die beiden Mädchen. "Natürlich! Ruh dich ja gut aus!", sagte Yuki führsorglich. "Danke...", nuschelte ich und lehnte mich etwas an Zero. Er ging ohne Worte weiter und brachte mich wie angekündigt in mein Gästezimmer. Dort legte er mich aufs Bett und verschwand kurz um Verbandssachen zu holen. 

Nach ein paar Minuten kam er wieder. Er desinfizierte meine Bisswunde und klebte sie sorgfältig mit einem Pflaster zu. "Danke Zero...", sprach ich sehr müde und gähnte. "Du solltest dich jetzt wirklich ausruhen...Wir sehen uns später...", sagte er und half mir mich ins Bett zulegen.

Nachdem er die Tür vorsichtig geschlossen hatte, schlief ich vor Erschöpfung sehr schnell ein und fiel in einen traumlosen Schlaf.

-----Rückblick Ende-----

"Der Vorfall mit Zero passierte eine Woche vor dem Vorfall mit der Gruppe von Haruto...", schloss ich meine Erzählung.

"Und warum hast du es niemanden gesagt?", fragte mich Kaname monoton. Takuma blieb still und schaute mich noch nicht mal an. "Er ist Familie.", sprach ich überzeugt und ohne Reue. "Ich habe nichts falsches getan, nur meine Familie beschützt.".

Light between darkness | Vampire Knight FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt