Mein Leben oder die HÖLLE

550 35 3
                                    

Draußen waren es ungefähr 19 Grad, doch ich fror, als wäre tiefster Winter. Aus meiner Hoodie-Tasche holte ich Kopfhörer raus, steckte sie ins Handy und hörte auf dem Weg zu Haltestellte Musik. Es kam gerade das Lied Herz aus Holz von Casper, als ich in der Ferne die Umrisse meiner Mitschüler erkannte. Ich seufzte und bereitete mich innerlich darauf vor die Beleidigungen und Kommentare der anderen zu ignorieren. Etwas abseits der anderen stellte ich mich hin und lauschte der Musik.
Danke Welt! Du zeigst mir wie wenig ich wert bin.
Zeit ist Geld & kostet lediglich Nerven.
Seltsam, was für Scheiße passiert, wenn alles was du denkst,
dass dir gehört, einbricht & stirbt.
Ich stell' mir vor, dass es Liebe gibt & sie wartet nun
unter Eis verschlossen, hofft auf den ersten Atemzug.
Kennst du das, diese Stimme, die sagt: „Versager!"
& du setzt die Klinge zum Arm?
Ich seh' mich selbst, mein Herz, das schlagende Kackding.
Es ruft: „Benjamin, halt die Welt an, ich will abspringen!"
Bitte, jemand zeig mir den Weg,
ich hab' mein Kompass verlor'n, mich im Kreise gedreht.
Heiß & gelähmt, hier geht alles schleppend voran.
Hoffnung ist in Stacheldraht & ihn Ketten gefangen.
Herz aus Gol-
An dieser Stelle wurden mir die Stöpsel aus den Ohren gerissen und ich drehte mich um. „Hast du nicht gehört? Du sollst sterben gehen du Scheißemo!", sagte Daniel, welcher mich boshaft angrinste. Auch wenn ich die Antwort wusste fragte ich: „Kann ich meine Kopfhörer wiederhaben?" Er hielt sie provokant hoch und wedelte vor meinem Gesicht damit rum. Ohne, dass ich reagieren konnte holte er aus und schlug mir mit dem Kabel ins Gesicht. Vorsichtig berührte ich meine nun pochende Wange mit den Fingerspitzen. Ich war es gewohnt, trotzdem kamen mir Tränen in die Augen. „Jetzt heult die auch noch. Is das zu fassen?", fragte er grinsend. Ich war dankbar als ich den Bus hörte und seufzte innerlich erleichtert auf. Daniel ließ meine Kopfhörer fallen und trat drauf. Na toll. Jetzt musste ich diese Busfahrt ohne Musik überstehen. Ich stieg ein und setzte mich auf irgendeinen freien Platz. Die ganze Fahrt über versuchte ich die Beleidigungen dieser widerwertigen Menschen zu ignorieren und sah aus dem Fenster. Das Schulgebäude schlich sich langsam in mein Blickfeld und meine Laune sank weiter.

Überarbeitet!

Liebe gegen Depressionen? (Creepypasta FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt