Als ich nach längerem Warten nichts mehr außer der leisen Spielmusik hörte entschloss ich mich wieder ins Zimmer zu gehen. Ich machte mir mit dem Ärmel des Hoodies die restlichen Tränen weg und drückte die Klinke runter. Als ich das Zimmer betrat sahen beide zu mir und Jane nickte Ben noch einmal zu, bevor sie an mir vorbei aus dem Raum ging. Ich ließ mich wieder neben Ben nieder und nahm den Kontroller in die Hand, bereit weiter zu spielen. Doch Ben sah mich nur an und machte keine Anstalten das Spiel fortzusetzen. Also legte ich den Kontroller wieder neben mich und tat es ihm gleich. Nach einigen Minuten der Stille in denen wir uns nur ansahen ergriff er das Wort. „Was wolltest du schon immer mal machen?" Nachdenklich sah ich zu Boden. Das ist eine gute Frage. Was eigentlich? Ich hatte mich nie wirklich raus getraut, also konnte ich nicht viel machen. Nach langem Überlegen sah ich ihn wieder an. Er sah mich abwartend an und seine roten Pupillen durchbohrten mich fast schon mit einem neugierigen Blick. „Ich weiß nicht.", gab ich leise zu. „Mein Vater hatte immer von seinem Fallschirmsprung geschwärmt als ich noch kleiner war. Dass es sich anfühlt, als würde man fliegen." Er sah mich mit großen Augen an. „Du willst Fallschirmspringen?" Ich nickte überzeugt. Ich wollte schon immer wissen wie es ist zu fallen. Ich hatte auch überlegt, ob ich so nicht abtreten sollte, aber wir hatten in unserem Dorf weder hohe Brücken, noch hohe Gebäude gehabt. Er sah mich noch immer etwas geschockt an und stand langsam auf. Vorsichtig balancierte er zwischen den Spielen auf dem Boden hindurch und setzte sich auf sein Bett. Hinter seinem Bett holte er noch ein paar Kabel hervor und verband diese mit seinem Laptop. Dann knackte er kurz seinen Nacken und seine Finger und begann. Neugierig setzte ich mich neben ihn und sah ihm zu, wie er sich durch viele verschiedene Fenster auf dem Bildschirm hackte und beobachtete seine flinken Finger, wie sie die Tastatur bearbeiteten. Fasziniert beobachtete ich jede seiner Bewegungen und Aktionen. Als er in der Spiegelung des Bildschirms meinen Blick bemerkte grinste er und machte weiter. Nach wenigen Minuten sah man nur noch einen Kontostand mit einer beträchtlichen Summe an Geld. Nachdem er alles beendet hatte lehnte er sich zurück und sah mich grinsend an. Staunend sah ich zwischen ihm und dem Laptop hin und her. „Also, wann wollen wir los?" „Wohin müssen wir denn? Und wie kommen wir dahin?", fragte ich fassungslos. Er reichte mir seine Hand und sah mich lächelnd an. „Vertraust du mir?" Ich nickte und nahm seine Hand. Er schloss alle Fenster und steckte ein weiteres, grünes Kabel rein. Alles verzehrte sich zu grünen, roten und grauen Pixeln. Langsam ging er mit seiner Hand in Richtung Bildschirm. Nach und nach löste sich sein Körper auf und er wurde in den Laptop gezogen. Langsam löste auch ich mich auf und ich wurde panisch. Es fühlte sich komisch an. Alles kribbelte und ich schloss ängstlich meine Augen. Als ich einen leichten Druck an meinem Arm spürte öffnete ich meine Augen wieder und sah mich um. Alles war bunt, überall sah ich verschiedene Gesichter und überall flog etwas herum. Vorsichtig streckte ich die Hand nach etwas aus, doch bevor ich es anfassen konnte wurde ich von Ben zurück gezogen. „Du darfst hier nichts anfassen. Und du darfst auch nicht meine Hand loslassen. Das ist hier wie ein Irrgarten." Erschrocken nickte ich. „Folge mir. Ich bring uns raus." Er ging voraus und ich trottete ihm aufgeregt hinterher. Mit ein paar Handbewegungen machte er uns den Weg frei und suchte das richtige Fenster. Als er es gefunden hatte fasste er hindurch und kurz darauf saßen wir in einem leeren Büro, aus dem wir uns so schnell wie möglich raus schlichen. „Und wir sind da."
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Liebe gegen Depressionen? (Creepypasta FF)
FanfictionArisa hat ein schweres Leben. Sie wurde seit der sechsten Klasse gemobbt und entwickelte dadurch starke Depressionen, Magersucht und Selbstverletzendes Verhalten. Eines Tages bekommt sie eine SMS von einer ihr unbekannten Person, der sich als Ben vo...