Kapitel 13

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Mias P.o.V.

Kaum ist Justin weg, meckert Emma mich auch schon an.

"Geht's dir eigentlich noch ganz gut?! Was fällt dir ein sowas in Justins Gegenwart zu sagen? Was fällt dir ein sowas überhaupt zu sagen?", schreit sie mich fast schon an und läuft dabei immer mehr rot an vor Wut.

"Calma! Calma! Kein Grund sich gleich so aufzuregen, ist doch nichts passiert.", versuche ich sie zu beruhigen.

"Nichts passiert? Ist das dein Ernst? Ich musste ihm einen KUSS auf die Wange geben."

"Wer hat wen geküsst?", fragt Dave, der plötzlich aufgetaucht ist, neugierig.

War klar, dass es ihn interessiert, schließlich ist er schon so etwas wie unser Bruder.

"Niemand. Niemand hat irgendwen geküsst.", will Emma sich herauszureden.

"Lüg mich nicht an, ich kenn dich doch. Wer war der Glückliche?"

"Justin. Emma hat Justin geküsst. Auf die Wange.", sprudelt es aus Hannah heraus.

Wenn Blicke töten könnten, würde sie jetzt wahrscheinlich tot umfallen.

"Wurde aber auch mal Zeit, dass bei euch was passiert.", meint Dave nur trocken.

"Was soll das denn bitte heißen?", fragt Emma entsetzt.

"Naja, war es nicht irgendwie klar, dass es früher oder später mal bei euch funkt?", antwortet Dave so als wäre es das Offensichtlichste der Welt.

"Mir war es nicht klar!", sagt Emma empört.

Damit dreht sie sich um und geht wieder ins Schulgebäude hinein.

Wie auf Kommando ertönt die Klingel, die das Ende der Pause signalisiert.

Daher mache ich mich zusammen mit den anderen auf den Weg zu unserem Klassensaal.

Jetzt haben wir Mathe und ich freu mich total darauf.

Man beachte den Sarkasmus.

Aber wenigstens sitze ich da neben Lenny.

Seit unserem Treffen letzte Woche ist unser Verhältnis viel besser geworden.

Er redet im Unterricht mit mir und macht sich meistens mit mir über die Lehrer lustig.

Und heute treffen wir uns wieder wegen dem Projekt für Sozialkunde.

Dieses Mal kommt er jedoch zu mir nach Hause und ich hab auch schon eine Idee, wie ich ihn überraschen kann.

Jetzt kommt meine Mathelehrerin und schließt den Klassensaal auf.

Ich steuere auf meine Platz zu und packe meine Sachen aus.

Auch Lenny hat kurz nach mir seinen Platz erreicht und macht genau das gleiche wie ich.

Nach der Begrüßung dreht er sich zu mir und lächelt mich an.

"Alles klar?", fragt er mich.

"Ja und bei dir?"

"Aber sicher doch ."

Damit dreht er sich wieder mit dem Blick an die Tafel und folgt dem Unterricht.

+-+-+-+-+-+-+

Den Rest des Tages habe ich nicht mehr wirklich viel mit Lenny geredet.

Ich bin gerade dabei das Schulgebäude zu verlassen, als mich jemand an meinem Handgelenk packt.

Als ich mich umdrehe, sehe ich Lenny da stehen.

"Also heute um 3 Uhr bei dir?", fragt er mich.

"Ja.", antworte ich mit einem Lächeln.

"Gut. Dann bis später.", sagt Lenny und lässt damit mein Handgelenk frei.

+-+-+-+-+-+-+

Oh nein!

Ich Doofnuss hab mich nach der Schule 'kurz' hingelegt und bin dann eingeschlafen und jetzt haben wir 14:48 Uhr.

Mal abgesehen davon, dass ich aussehe wie ein Penner, habe ich jetzt außerdem keine Zeit mehr die Überraschung für Lenny vorzubereiten.

Obwohl, wenn ich mich beeile könnte ich es noch schaffen.

Ich gehe schnell in die Küche und mache uns ein paar Snacks.

Anschließend hole ich Getränke aus dem Keller und bringe sie, zusammen mit einer Picknickdecke, in unseren Wintergarten.

Gerade als ich alles auf seinen Platz gestellt habe, klingelt es an der Tür.

Scheiße!

Ich sehe immer noch aus wie ein Penner!

Doch ich überwinde mich und öffne die Haustür.

"Hey du.", begrüße ich ihn.

"Na du.", sagt er zu mir.

"Es tut mir leid, dass ich so schrecklich aussehe, aber ich bin nach der Schule eingeschlafen und gerade erst aufgewacht und hatte dann keine Zeit mehr mich hübsch zu machen.", entschuldige ich mich.

"Ah was, du kannst nicht schrecklich aussehen, du siehst du immer hübsch aus.", meint Lenny.

"Schleimer.", sage ich lachend und haue ihm spielerisch gegen den Arm.

"Ich sag doch nur die Wahrheit.", redet er sich raus.

"Komm doch rein. Ich hab eine Überraschung für dich.", wechsel ich das Thema.

"Eine Überraschung? Für mich?", fragt er ungläubig.

"Ja, komm mit.", fordere ich ihn auf und laufe in den Wintergarten.

Dort angekommen setze ich mich auf die Decke und warte Lennys Reaktion ab.

Diese ist so, wie ich es mir gewünscht habe: Er steht, wie angewurzelt, in der Tür und hat seine Augen leuchten vor Begeisterung.

"Wow.", ist das einzige, was er herausbekommt.

"Setz dich doch.", biete ich ihm an.

Er setzt sich zu mir und sagt."Das ist wunderschön, einfach...wow."

"Ja finde ich auch. Meine Mutter pflegt ihn fast so sehr wie ihr eigenes Kind...", meine ich lachend.

Dabei muss er auch anfangen zu lachen.

"Sollten wir vielleicht mit dem Projekt anfangen?", frage ich Lenny.

"Klar. Schieß los!"

+-+-+-+-+-+-+

"...und auf jeden Fall ist Captain America deswegen der bessere Superheld.", argumentiert Lenny.

Ich sage jetzt einfach mal garnichts mehr dazu, weil ich nicht vor habe weitere 10 Minuten zu verschwenden, auch wenn eigentlich jedem klar sein sollte, dass Batman definitiv besser ist.

Ich meine allein schon wegen seinem Auto und seinem Haus.

Welcher Superheld schläft bitte jahrelang in Eis eingefroren und verpasst deswegen seine Verabredung?

Richtig, keiner.

"Ist gut, was guckst du denn sonst noch so für Filme?", frage ich um das Thema jetzt endlich zu beenden.

"Ich steh total auf Horror- und Actionfilme. Es gibt nichts besseres!"

"Horrorfilme sind ganz gut, aber ich kann sie einfach nicht alleine gucken."

"Wieso das denn?"

"Weil ich ziemlich schreckhaft bin und dann bei jedem Geräusch denke, dass hinter mir gleich jemand auftaucht und mich umbringen will."

"Würdest du dich besser fühlen, wenn ich bei dir wäre?", fragt er grinsend.

"Vermutlich schon...", erwidere ich schmunzelnd.

"Na dann weiß ich, was wir das nächste Mal machen können."

Sitting toghetherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt