Kapitel 24

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Emmas P.o.V.

"Ich bin mit Justin zusammen."

Auf der anderen Seite ist nur Gekreische zu hören.

Ich muss aufgrund ihrer Reaktion ziemlich heftig lachen.

"Oh mein Gott, endlich Emma!", kommt es von Mia.

"Ich hab es dir gesagt.", meint Chris.

"Erzähl uns alles! Bis ins kleinste Detail!", fordert mich Hannah auf.

"Ja, ja ist ja schon gut.", beruhigte ich die drei.

Nachdem ich ihnen die ganze Geschichte bis in das kleinste Detail erzählt habe, durfte ich mir von jeder ein "Aw, wie süß" anhören.

"Und habt ihr heute schon etwas vor?", fragt Chris mich neugierig.

Ich fange an zu grinsen.

"Ja, wir treffen uns heute, wir arbeiten an unserem Sozialkunde Projekt weiter.", sage ich ihnen.

"Ja, ja von wegen Sozialkunde, ich denke wohl eher Chemie.", kommt es von Hannah.

Die anderen Mädels und ich brechen nach diesem Kommentar in Gelächter aus.

Man hab ich bekloppte Freunde.

Ja, aber tolle, bekloppte Freunde!

Das stimmt.

"Um wie viel Uhr trifft ihr euch?", fragt Mia mich jetzt.

"Um 13:00 Uhr.", sage ich.

"Emma du weißt schon, dass das in einer dreiviertel Stunde ist?", stellt Chris fest.

"Was?! Das kann doch nicht sein!", behaupte ich und werfe einen Blick auf die Wanduhr.

Tatsächlich, es ist 12:15 Uhr.

"Mist! Ich muss mich jetzt fertig machen, wir sehen uns dann.", beende ich das Telefon.

Ohne auf eine Antwort zu warten, lege ich auf und renne schnell ins Bad, um meine Morgenroutine durchzuführen.

Doch dieses Mal kämme ich meine Haare nicht nur, sondern glätte sie noch.

Auch mein Gesicht kommt heute nicht ungeschoren davon, denn ich trage ein wenig Schminke auf, jedoch nicht zu viel, sonst denkt Justin ja noch, ich bin eine Barbie Puppe oder so etwas ähnliches.

Und ich will meinen Freund ja nicht schon nach weniger als einen Tag vergraulen.

Wie das klingt, mein Freund.

Daran könnte ich mich gewöhnen.

Musst du wohl oder übel auch.

Gönn mir doch einfach mal diesen Moment.

Ok, reg dich nicht gleich so auf.

Würde ich nicht, wenn du zu allem deinem Senf hinzugeben würdest.

Ja, ist ja gut, ich bin ja schon ruhig, meine Güte.

Gut so.

Ich begebe mich in mein Zimmer und stelle mich der Qual der Wahl.

Was zieh ich an?

Also eine schwarze Hose wäre nicht schlecht, schwarz passt immer.

Und dazu noch ein lockeres und sportliches hellblaues T-Shirt.

Ich werfe noch kurz einen Blick in den Spiegel und als ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, gehe ich nach unten, ziehe mir meine Schuhe und meine Jacke an und verlasse das Haus.

+-+-+-+-+-+-

Nervös stehe ich vor seiner Haustür und läute die Klingel.

Wieso ich nervös bin?

Ich weiß nicht wie ich Justin begrüßen soll.

Soll ich ihn umarmen, ihn küssen oder einfach abwarten, bis er irgendetwas macht?

Ja, die letzte Option klingt ziemlich verlockend.

In dem Moment macht Justin die Tür auf und schenkt mir ein breites, warmes Lächeln.

"Hey.", begrüßt er mich.

Mehr ist ihm nicht eingefallen?

"Hey.", erwidere ich ebenfalls.

"Komm doch rein.", bittet er mich.

Ich trete in das Haus hinein und lege meine Jacke und meine Schuhe ab.

Also haben wir uns für Variante vier entschieden?

Variante vier? Ich hatte nur drei.

Einfach nichts tun.

Was anderes blieb mir ja nicht übrig.

Doch natürlich. Du hättest dich auf ihn schmeißen und ihn abknutschen können. Schließlich darfst du das jetzt ja, da du seine Freundin bist.

Ja und ich würde gerne weiterhin seine Freundin bleiben, was ich mir nach einer Aktion wie dieser abschminken kann.

Wie du meinst.

Ich laufe die Treppen hinauf in sein Zimmer und setze mich auf sein Bett.

Justin macht es mir gleich und grinst mich schief an.

"Du kannst es dir ruhig gemütlich machen. Fühl dich wie zu Hause.", meint er amüsiert.

"Okay.", stimme ich verunsichert hinzu und entspanne mich ein wenig.

"Also...?", fängt Justin an.

"Das Projekt.", ergänze ich ihn.

"Genau, das Projekt. Was möchtest du denn noch gerne über mich wissen?", fragt Justin mich.

"Was war das peinlichste, das die jemals passiert ist?", frage ich ihn mit einem frechen Grinsen.

Justin schaut mich nur verdutzt an.

"Wie bitte?", fragt er nochmal nach.

Doch so leicht lasse ich mich von ihm nicht reinlegen!

"Du hast schon richtig gehört.", versichere ich ihm.

Er scheint zu überlegen.

Ziemlich lange, wenn du mich fragst.

Niemand fragt dich aber.

Alles klar.

Nach mehreren Minuten ist ihm etwas eingefallen, denn er fängt an zu erzählen.

"Also wir waren mit der Fußballmannschaft vor circa zwei Jahren in einem Sommercamp. Wir haben alle gedacht, dass dort nur Jungsmannschaften sein werden, deshalb habe ich mir auch nichts gedacht, als ich in der ersten Nacht nur in Boxershorts zu den gemeinschaftlichen Toiletten gelaufen bin. Da es aber ziemlich dunkel war, habe ich nicht bemerkt, dass ich in die Toilette der Mädchen gelaufen bin. Als ich aus der Kabine raus bin, hab ich in das erschrockene Gesicht einer der Betreuerinnen geschaut. Mein Toilettenpatzer hat sich natürlich herumgesprochen und ich darf mir bis jetzt jedes mal wenn wir ins Camp fahren diese Geschichte anhören."
Ich fange laut an zu lachen.
"Das ist so... oh mein Gott...und du hast ernsthaft nichts gecheckt?", sage ich während ich immer noch am Lachen bin.
Und ich dachte, mir passieren peinliche Dinge, aber das ist echt genial.
Dir wäre das an seiner Stelle auch passiert, da bin ich mir sicher!
Ja, wahrscheinlich hast du Recht.
Oha du gibst mir Recht, du musst echt verliebt in Justin sein.
Sieht so aus.
"Jetzt bist du an der Reihe. Erzähl du mir dein peinlichstes Erlebnis.", fordert Justin von mir.
Mal überlegen, was ist denn das peinlichste, was mir je passiert ist?
Meine Güte, da gibt es so vieles.
Zum Beispiel die Geschichte mit der alten Oma in der Kirche oder das eine Mal in der sechsten Klasse, wo wir bei Chris übernachtet haben. Ah jetzt hab ich es!
Ja das ist ziemlich peinlich!
Ich räuspere mich und Justin schaut mich interessiert an.
"Also..."










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