25. Kapitel

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Lias Sichtweise:

Es ging Judy wieder besser. Dennoch habe ich ihr 24 Stunden Bettruhe verordnet. Da lag sie nun gelangweilt und starrte den Fernseher an. Kliff saß auf einem Stuhl und dachte nach. Das erkannte ich daran, dass er mit seinen Füßen unruhig auf und ab wippte.

Nach einiger Zeit hielt ich diese bedrückende Stille nicht mehr aus. Ich ging nach unten und machte essen. Schnitzel mit Souce Holandais und Blumenkohl. Sehr lecker. Meine Mutter liebte dieses Gericht. Es war vorzüglich.

Gerade als Kliff herunter kam, ging die Tür auf und mein Vater kam hinein. Kliff stellte sich beschützerisch vor mich. Ich wusste das das ein Fehler war.

Mein Vater knurrte: "Was will der Junge hier? Ist meine Tochter auch zur Schl*mpe geworden? Bist du ihr Freier?

"Nein."

"Wo ist die Kleine? Wo ist sie? Judymaus?"

"Lass Judy da heraus!",schrie ich. Er packte mich und warf mich durch die Tür. Kliff eilte zu mir. Mein Vater schloss die Tür. Er hatte uns ausgesperrt.

Judys Sichtweise:

Gerade lag ich noch im Bett und schaute TV, als ich meinen Vater brüllen hörte. Es war mein Name. Wie erstarrt blieb ich liegen. Mein Körper zitterte unkontrolliert. Die Tür wurde aufgerissen. Da stand er. Ich wusste ich konnte mich nicht ewig vor ihm verstecken. Jetzt war es soweit. Dennoch war ich unvorbereitet. Wo waren Lia und Kliff? Mühselig stand ich auf.

Er sprang auf mich zu. Ein Schlag in meinen Bauch. Ein weiterer am Kopf. Dieser wurde nach hinten gerissen und knallte gegen die Tür. Autsch. Ich spürte wie mir das Blut aus den Adern entwich. Mir wurde schlecht. Noch ein Schlag. Jetzt prasselten Tritte auf mich ein. Ich hörte Kliff und Lia schreien. Sie waren weg. Ganz weit weg. Verschwommen nahm ich wahr, dass Lia auf Dad einprügelte. Irgendjemand hob mich auf muskulöse Arme.

Dann war ich weg. Ein schwarzes Loch zog mich hinein.

Lias Sichtweise:

Ich saß auf einem blauen, unbequemen Stuhl und wartete auf den Arzt. Schon zwei verdammte Stunden. Kliff saß neben mir. Die Tür ging auf. Doktor Cloud kam auf mich zu. Er war ein höchst unattraktiver Mann, der auch schon in die Jahre gekommen war. Er freute sich am Leid anderer. Meine Knie zitterten.

Doktor Cloud: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche zuerst? Ist ja eh egal. Also erst die Gute?

Lia: Ja?

Doktor Cloud: Judy hat das alles problemlos überstanden. Ihr geht es gut, aber sie ist noch in Narkose.

Ich atmete erleichtert aus. Meine Schwester lebte. Sie lebte.

Doktor Cloud: Die Schlechte aber... es wird eine Narbe zurück bleiben...nein Spaß. Bei meinem Talent bleibt natürlich keine Narbe.

Lia: Wir wissen, dass sie toll sind.

Doc: Das weiß ich auch. Schmeicheln bringt nix.

Lia: Können wir zu Judy?

Doc: Ich muss euch erst die schlechte Nachricht erzählen. Also es sieht so aus, als ob ihre Schwester bei dem Unfall auf ihre Pulsschlagader gefallen ist. Diese ist leicht angeschwollen. Machen wir es kurz. Keine Behandlung möglich. Ihre Schwester wird sterben.

Lia: Was?

Kliff: Wann?

Doc: In naja 4

Lia: 4 was? Sekunden? Minuten? Stunden? Tage? Wochen? Monate? Jahre?

Doc: Äh... ich glaube es waren Wochen. Genießt die Zeit. Bye.

Mit diesen Worten ging er. Und er nahm meine komplette Hoffnung mit. In diesem Moment ging für mich die Welt unter. Was sollte nur werden? Ich war erledigt!

DarksideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt