5. Kapitel

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Ich habe irgendwie ein unstillbares Verlangen mit Liam zu reden. Ich weiß nicht warum, aber ich will seine Stimme hören und seine Teddyaugen anschauen. Doch wie sollte das gehen, wenn ich hier eingeschlossen bin?
Liam sagte, dass ich die Kontrolle über den Schleier hätte, aber ist momentan nicht diese eine Tür, wie ein Schleier zwischen ist? Dann könnte ich diese Tür doch einfach fallen lassen, oder? Ich setzte mich vor die Tür und konzentriere mich nur auf diese Tür. Nichts tut sich. Die Tür wackelt nicht mal.

Doch dann beginnen die Wände an zu wackeln. Ok so ist das nicht gemeint! Wie sollte ich nun hier raus kommen?! ,,Hilfe!",schreie ich. ,,Sam!",ruft Liam zurück.
,,Seht ihr nicht welcher Depp ihr Vater ist?! Wie sollen wir sie da raus bekommen?!",zischt Liam.
,,Du hast kein Recht Steven ein Depp zu nennen Dunkler! Lassen wir sie hier! Dann können andere von deiner Sorte nicht mehr etwas an dem Schleier machen!", sagt ein anderer Mann. ,,Sie spinnen doch alle! Das ist ein Mensch! Sie wird sterben und dann muss sie auch hier her! Ich würde das nie wollen! Ihr seid nicht mehr ganz Dicht!", schreit Liam und versucht die Tür zu öffnen, indem er auf sie mit viel Gewalt drauf schlägt.

Ich kann nicht verstehen, warum mir keiner außer Liam helfen will. Es bröckeln immer mehr Stücke von der Decke runter und ich kann wegen dem sich bildenden Staub kaum noch atmen. Ich schlage nun von der anderen Seite noch auf die Tür und ich bin heilfroh, als die erste Schraube abbricht. Nun schnappt Liam den Rest der Tür und zieht sie weg. Ein großer Stein fällt mir von meinem Herzen. Ich schaffe es vielleicht noch raus! Dank Liam, meinen Retter!

,,Danke!", sage ich überglücklich und umarme ihn. ,,Kein Ding! Aber wir dürfen nicht stehen bleiben! Spring auf meinen Rücken! Ich beame uns im nächsten Raum hier raus! Hier habe ich keine Macht!",erklärt er hektisch und nimmt mich hoch. Ich klammere mich um seinen Hals. Sein Körper fühlt sich so unglaublich muskulös an.
Er hält meine Hände und rennt schnell in den anderen Raum. Dabei bröckelt immer mehr Zeugs von der Decke. Meine Haare sind voller Staub und Deckenbröckel, leider sind auch meine Augen auch voll damit und es brennt, wie Feuer.
Ich spüre nur einen starken Luftzug und irgendwas, was mich in die Tiefe reißt.

Ich konnte wegen dem Dreck in meinen Augen nichts erkennen.
,,Samantha jetzt ist alles gut, wir sind draußen! Warte ich entferne dir den Dreck aus den Augen!",strahlt Liam. Seine Hände streicheln meine Auge und wischen den Dreck vor ihnen weg. ,,Danke für alles Liam! Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll!", sage ich und schaue ihn lächelnd an.
,,Indem du glücklich bist! Komm wir gehen zu mir nach Hause!
Ich würde dich so gerne kennen lernen!", lächelt er.

Er weiß gar nicht wie ich ihn gerne kennen lernen würde. Warum ist er auf der dunklen Seite oder warum wird diese Seite so benachteiligt?!
Ich würde auch gerne etwas über seine Vergangenheit wissen. Aber was mich am meisten interessiert ist, was hier los ist!

,,Nimm meine Hand Samantha, aber nur wenn ich sie dir würdig bin!",sagt er und schaut in meine Augen. Ein leichtes Grinsen wandert in mein Gesicht. ,,Bin ich dir dein Hand, denn würdig!",lache ich. Dabei fängt er etwas an zu schmunzeln:,,Muss ich mir noch gut überlegen!" Daraufhin fangen wir beide gleichzeitig an zu lachen, was ich ein bisschen gruselig finde. Aber was ist wenn die dunkle Seite nicht so böse ist, wie sie immer beschrieben wird? Ich gebe nun Liam meine Hand, denn ich will endlich mehr wissen über diese Seite.
Er streichelt vorsichtig über meine Hand und es fühlt sich so gut an.
Ich habe allerdings keine Ahnung warum.

Plötzlich wird alles um uns hell und es sieht so aus, als würden wir in einer großen Lichtkugel stehen.
Ich kann nicht erklären, was genau es war und was genau um mich passiert, denn es geht so unheimlich schnell voran. Glücklich bin ich, als es endlich vorbei ist, denn es wurde mir dabei schwindelig.
In einer ziemlich dunklen Höhle finde ich mich mit ihm wieder. Nur durch die kleinen Löcher in der Decke fällt der eine oder andere Sonnenstrahl, der diesen unterirdischen Raum erhellt. Dadurch, dass in der Decke Löcher sind fließt auch die warme Sommerluft in diesen unterirdischen Raum.

,,Du hast es überstanden! Du bist stark, jeden anderen, den ich bis jetzt mitgenommen habe, wurde es schwindelig und kippte um.
Sam seit dem ich dich kennen lernen durfte, fühle ich mich wieder so lebendig, als hätte ich eine Seele!", meint er.

,,Hattest du das vorher nicht?!", frage ich ihn und schaue ihn an. Er streichelt meine Haarsträhne aus meinem Gesicht und meint:,,Nein, doch ich hatte immer das Verlangen nach einer!",,Liam du hast sie! Guter Job!", sagt ein blondhaariger Junge, der urplötzlich hinter ihm steht.
Er hat ein hellblaues Hemd an, dass perfekt zu seinen Augen passt.
Sie wirken ein wenig gefühllos und so kühl. In seinem Gesicht spielt sich auch überhaupt keine Mimik ab.
,,Sie hat mir alles geglaubt!", lacht er und schaut mich aufeinmal mit einem eiskalten Blick an. Was er hatte mich die ganze Zeit verarscht?! Das kann ich nicht glauben?! Er hatte die ganze Zeit nur geschauspielt! Wie komme ich nur hier weg?!

,,Gar nicht!", lacht Liam böse und zeigt eine ganz andere Seite von sich.
,,Dein Vater hat mich getötet! Jetzt werde ich mich endlich rächen!", sagt der Blondie. ,,Ich kenne mein Vater kaum und er hätte mich beinahe sterben gelassen!", murmele ich mit einer zitternden Stimme. ,,Wie alt warst du denn, wann er starb?!",fragt der Blondie und blickt mich mit seinen eisblauen Augen an, die seinen Charakter widerspiegeln, denn er ist ebenfalls eiskalt, also seine Art. ,,Ich war erst zwei!", sage ich und blicke auf den Boden. ,,Liam sie hat so gut wie nichts mit diesem Mann zu tun! Du bekommst auch nie eine Aufgabe hin! Bald entziehe ich dir den Rest deiner Seele! Dann wird dein Geist komplett schwarz!",schimpft der Blondie mit ihm und Liam nickt.

,,Nimm sie mit und sperre sie am besten in ein Zimmer!", befiehlt Blondie Liam. Liam nickt und sein Blick wird immer trauriger.
,,Komm!",murmelt Liam und nimmt meine Hand. Er führt mich immer weiter in die schwarze Höhle. Sie war fast komplett dunkel, wahrscheinlich da es dem Blondie seine Signalfarbe ist.

,,Seelen haben eine Chance den Frieden zu finden, aber diejenigen, die gar keine haben die bleiben für immer auf der Erde! Niall, dieser Blonde hat die Gabe Leuten die Seele nehmen zu können. Er selbst hat so gut wie keine. Die dunklen Geister, wie ihr sie nennt gibt es nicht! Es sind nur seine Sklaven! Es tut mir leid, was ich dir angetan habe! Ich will nur den Rest meiner Seelen behalten!", erklärt Liam. Warum denkt er ich würde ihm noch glauben?! Nachdem er mich töten lassen wollte?! Aber ein wenig kann ich ihn auch verstehen. Er wollte nur noch den Rest seiner Seele behalten, trotzdem finde ich das selbstsüchtig!

Liam öffnet die Tür eines Zimmers und lässt mich hinein. Dort ist es auch nicht viel heller gestrichen. Ein blasser Grauton durchstreift den ganzen Raum. An den einzelnen Felsbrocken auf dem Boden und an der Wand kann man erkennen, dass wir uns immer noch in dieser Höhle, beziehungsweise Hölle, befinden. ,,Sam mir tut alles so leid!",sagt er leise. Ich ignoriere ihn und starre auf die Felsenwände, die wegen dem Licht an der Decke glitzern.

,,Warum hast du noch nie versucht ihn auszuschalten oder ihn zu besiegen! Ihr hättet euch gegen ihn durchsetzen können! Und warum lieferst du mich ihm aus?! Ich dachte du magst mich!",zischte ich und schaue ihn böse an. ,,Hätte ich ja auch! Du warst der Plan! Er hätte sie umbringen wollen sollen, dabei hätte ich ihm einen Pfahl ins Herz geschossen! Ich mag sie nicht, sondern ich begehre sie mehr, als alles andere!",flüstert er in mein Ohr.

,,Aus welcher Zeit stammst du?", frage ich. ,,1920! Ich stamme von einer adligen Familie! Mehr weiß ich nicht mehr! Er hat mir schon so viel von meiner Persönlichkeit und meiner Vergangenheit weg gezogen!", erzählt er und schaut traurig auf den Boden.
,,Beame uns weit von hier weg! Wir werden deiner Vergangenheit aufdecken, gemeinsam!", sage ich.
,,Ich weiß nicht, nach den Gerüchten soll ich sehr unerträglich gewesen sein!", meint er. ,,Woher sollst du es wissen, wenn du es nicht mit deinen eigenen Augen gesehen hast?!", frage ich und schaue ihn an.

,,Ok, da hast du Recht!", grinst er und schaut in meine Augen. Einige Schmetterlinge fangen schon an in meinem Bauch zu fliegen. Ich weiß nicht warum, aber ich scheine Gefühle für ihn zu haben.
Doch er hat auch Schattenseiten, aber das hat jeder. Ich kann ihn verstehen, denn ohne Seele würde ich auch nie sein wollen. Trotzdem habe ich bis jetzt nur eine Hälfte von seiner Persönlichkeit kennen lernen dürfen. Ich bin gespannt, was sich hinter seiner anderen Seite verbirgt.

Doch was ist, wenn Niall erfährt, dass wir weg sind? Wird er uns hinterher jagen und Liam den Rest seiner Seele nehmen? Würde Liam genauso werden, wie Niall?

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Hi ich habe heute mal etwas mehr geupdatet. Hoffentlich gefällt dieser Teil euch.


Death Souls~1DFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt