Prolog

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Hallo zusammen. Das hier ist eine meiner ersten Geschichten. Ich hoffe sie gefällt euch. Es wäre super,wenn ihr ab und zu eure meinung in die Kommentare schreiben könntet. Und seid bitte nicht so streng bei Tippfehlern. Ich bin auch nur ein Mensch XD ...ja das wars eigentlich. Viel Spaß beim Lesen :D

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Das letzte was ich sah war die Frontscheibe meines VWs und davor einen Baum. Oh wie sehr ich sie hasste, diese großen Ungetüme. Einer von ihnen hatte mir Alles genommen. Von einer Sekunde auf die andere.Mein Augenlicht, meine Freude, und einen Teil meiner Seele. Als ich mit dem Auto in den Baum krachte zertrümmerten seine Äste die Scheibe, und die Splitter rammten sich in meine Augen. So wurde es mir zumindest erzählt. Denn als ich im Krankenhaus aufgewacht bin wusste ich nichts mehr von den Splittern.

Niemand kann sich vorstellen, wie es ist ,aufzuwachen, die Augen zu öffnen und NICHTS zu sehen. Für mich war von diesem Tag an immer Nacht. Meine Augen waren komplett weiß, wie meine Mutter mir später beschrieb. Nur wenn ich schlief, oder meine schwarze Sonnenbrille aufhatte bemerkte keiner etwas. Dahinter konnte ich mich verstecken.

Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde und wieder Zuhause war ,habe ich mich in mein Zimmer eingeschlossen und saß den ganzen Tag vor meinem Spiegel. In der Hofnung, ich könnte etwas erkennen. Doch ich sah nur Schwärze. Und das machte mich krank. Vor dem Unfall ging ich in die 12 te Klasse. Meine beste Freundin Jule und ich waren unzertrennlich. Fast jeden Tag hockten wir zusammen in einem unserer Zimmer und plauderten über Schule, Jungs und das Leben. Doch das änderte sich, als Jule ihren ersten Freund hatte. Er hieß Pascal und sah ziemlich gut aus. Zu gut für meinen Geschmack und definitiv zu sehr von sich überzeugt. Doch Jule sah das natürlich anders. So lebten wir uns auseinander.

Ich trauerte unserer Freundschaft nach, jedoch fand ich schnell wieder Anschluss bei einigen Leuten. Vor allem bei Sascha. Sascha ging in meine Jahrgangsstufe und hatte braune lockige Haare, und blaue Augen. Und er war schwul und wurde deswegen von vielen verachtet. Mir war er jedoch direkt ans Herz gewachsen und bald hingen wir fast jeden Tag zusammen ab. Bis zu meinem Unfall. Ich war auf einer Party gewesen (und nein ich hatte keinen Alkohol getrunken) und gerade auf dem Weg nach Hause.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was mich abgelenkt hat, jedenfalls kam ich von der Straße ab und fuhr gegen den Baum. Sascha war die ganze Zeit bei mir im Krankenhaus. Er war wie ein Bruder für mich und ich war ihm so unendlich dankbar. Er war es auch, der mich von meinen Suizidgedanken abbrachte.

Aber jetzt, wo ich alleine auf dem Bett liege und in die Dunkelheit starre frage ich mich wie so oft in letzter Zeit, warum das Leben so unfair war. Bei mir war es schon zu einem Ritual geworden, jeden morgen in den Spiegel zu sehen. Odwr zumindest dahin wo ich den Spiegel vermutete. Nach zwei Wochen ,in denen ich von der Schule befreit war ,sollte ich auf eine Behinderten-schule gehen. Doch ich sträubte mich strikt dagegen.Und das hätte es vermutlich auch nur schlimmer gemacht.

Am ersten Schultag nach diesen zwei Wochen des Grauens holte Sascha mich ab. Ich hatte meine schwarze Sonnenbrille auf und fühlte mich total beschissen. Aber ich stieg in sein Auto, und gemeinsam fuhren wir zu unserer Schule. Als ich durch die große Eingangstür lief spürte ich alle Blicke auf mir. Und ich hörte sie tuscheln und lachen, diese ganzen Schüler, die ich einst meine Freunde nannte.

Das einzigst gute and der Sache war ,dass sich mein Gehörsinn unglaublich verbessert hatte. Ich konnte Dinge hören, die ich nie für möglich gehalten hätte. Und dann formte mein Gehirn aus diesen Eindrücken Bilder. Bilder, die ich von früher noch in Erinnerung hatte. Vor dem Unfall. Nach der Schule ging ich direkt nach Hause, bzw. lies mich von Sascha bringen. Einen Blindenstock wollte ich nicht, ich war schließlich kein Krüppel, redete ich mir ein. Zurück in meinem Zimmer schloss ich mich ein und zerttümmerte den Spiegel und die Scherben stoben in alle Richtungen. Ich hatte den Spiegel zerstört, so wie das Leben mich zerstört hatte.Ohne Rücksicht auf Verluste. Ich spürte Genugtuung . doch zwei Sekunden später kam meine Mutter angerannt und schlug hysterisch gegen meine Tür.

Auch meine Eltern hatten sich verändert. Sie lachten nicht mehr so oft und hatten immer Angst um mich. Ich schloss die Tür auf und meine Ma umarmte mich erleichtert. Ich erkannte sie gar nicht wieder, sie hatte sich so verändert. Oder vielleicht ist das gar nicht meine Mutter ,sagte ich mir selbst. Jetzt konnte ich es ja nicht mehr wirklich beurteilen. Das war alles so surreal,dass ich manchmal glaubte ich würde gleihc wieder aufwachen aus  diesem schrecklichen Alptraum. Doch natürlich passierte nichts derartiges.

Seit ich den Spiegel zerstört hatte hörte ich auf zu Sprechen. Am Anfang war es Protest. Wenn ich schon nicht mehr sehen konnte warum dann reden. Was konnten Worte denn ausrichten. Mit der Zeit verlernte ich das Sprechen und nach ca. 2 Monaten hatte ich keine Ahnung mehr ,wie ich auch nur ein Wort aus meinem Mund rauskriegen würde. Aber es war mir auch egal. Jetzt war meine Sprache genauso leer und schwarz wie mein Augenlicht.....

Blindes VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt