Kapitel 8

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Nach dem Frühstück brachte Lukas mich nach Hause. Er war sehr still und das war ziemlich untypisch für ihn. Kurze Zeit später waren wir bei mir zu Hause angekommen und er umarmte mich flüchtig. "Sehen wir uns morgen? " fragte er und als ich nickte fügte er noch hinzu " dann hole ich dich um 12 uhr ab und wir gehen zusammen essen okay?" ich nickte wieder und ging dann ins Haus. Ich spürte wie Lukas mir hinterher sah und schloss schmunzelnd die Tür . Dann gab ich Pan etwas zu fressen, und lief die Treppen hoch. Von meiner mutter war nichts zu hören.Oben angekommen schmiss ich mich aufs Bett und dachte nach. Über Gott und die Welt, und über Lukas. Okay, eigentlich nur über Lukas. Seit er in mein Leben getreten war, hatte sich einiges verändert. Ich hatte seit Ewigkeiten mal wieder das Gefühl, Spaß zu haben und geschätzt zu werden. Doch ganz tief in meinem Inneren saß eine Angst. Eine Angst, die auf den ersten Blick nicht real wirkte. Doch sie war real. Und unvorstellbar groß. Es war die Angst von der Wahrheit. Davor, dass Lukas nur mit mir spielte. Dass ich nie wieder glücklich sein konnte. Baute Lukas die Trümmer in meinem Leben nur auf, um danach wieder alles umzustoßen? Sollte ich nicht lieber selbst Stein auf Stein legen, bis mein Leben wieder den Anschein eines mächtigen Bauwerks hatte? Aber dieses Bauwerk konnte niemals so stark werden, wenn ich keine Hilfe bekam. Sascha hatte den Grundstein gelegt. Er hatte mir geholfen, aber er kam nicht bis zum Inneren. Er schmückte die Wände und Türme. War Lukas derjeniege, der auch die Treppen und Bauten innerhalb stützen und aufbauen konnte?
Ich seufzte. Immer wenn ich alleine war fing ich an zu philosophieren. Doch diese Gedanken kamen mir gar nicht so lächerlich vor und so begann ich sie aufzuschreiben. In ein schwarzes Buch mit goldenem Schloss. Die erste Seite ließ ich unbeschrieben. Und auch die letzte blieb leer.
Ein paar stunden später fing es an zu regnen. Ich hatte die ganze Zeit auf meinem Bett gesessen und geschrieben. Ja ich konnte noch schreiben, sowohl auf dem Laptop, als auch mit der Hand. Und darauf war ich stolz. Ich hatte mir die Buchstaben auf der Tastatur eingeprägt und über Monate auswendig gelernt. Jetzt brauchte es noch Konzentration, mir die Buchstaben vorzustellen und das Schreiben mir Kulli oder Bleistift war mir sowieso immer leichtgefallen, auch ohne dass ich hinsah.
Zwischendurch war meine Mutter reingekommen und hatte ein bisschen mit mir geredet. Sie meinte es ja nur gut, aber ich wusste, dass es ihr schwerfiel, sich in mich hineinzuversetzen und mich zu verstehen. Mein Vater ließ sich kaum blicken. Er war den ganzen Tag auf der Arbeit und kam erst Abends um 20 Uhr wieder. Früher hatte ich mich wirklich gut mit ihm verstanden, vielleicht sogar besser als mit meiner Mutter. Doch das war schon lange nicht mehr so, ich bekam ihn kaum noch zu Gesicht. Am Abend rief ich wieder Sascha an. Er würde in 3 Tagen wiederkommen. Ich freute mich schon, endlich wieder entspannt mit ihm abzuhängen. Er hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich gehabt. Und die hatte ich sehr vermisst in diesen zwei Wochen.
Nach dem Telefonat rief ich Pan zu mir und kuschelte mit ihm auf dem Bett. Ich hatte leichte Kopfschmerzen und mein Bauch tat weh. Hoffentlich wurde ich nicht krank. Das konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen.

Am nächsten Morgen wachte ich um 10 auf, wie die Kirchturmuhr mir mitteilte. Ich ging Duschen, zog mich an und flocht mir meine Haare zu einem Zopf. Um halb 12 hatte ich gefrühstückt, ein bisschen meiner Mutter zugehört und saß jetzt gerade vor dem Fernseher. In einer halben Stunde kam Lukas und würde mich zum Essen abholen. Ich hatte ein leichtes Kribbeln im Bauch. Warum hatte ich mich so verändert?
Plötzlich setzte sich meine Mutter neben mich und fing an zu reden. "Dieser Lukas scheint nett zu sein...." überrascht schaute ich auf. "Und er ist wirklich hübsch" war das gerade wirklich meine Mutter ,die mit mir redete!? " soll ich dir noch etwas beschreiben wie er aussieht, ich denke das interressiert dich bestimmt oder?" okayyy, das war NICHT meine Mutter. Was war in sie gefahren!? Aber wenn sie schon mal so drauf war spielte ich mit und nickte in ihre Richtung" sie konnte ja nicht wissen, dass ich es schon längst wusste. "Also er hat blonde wuschelige Haare, und blau-grüne Augen. Er ist ca. 1,88m groß und ziemlich gut gebaut..." sie stockte und ich musste mich zurückhalten um nicht zu lachen. " naja, das wars eigentlich, willst du sonst noch was wissen? " ich schüttelte gespielt beschämt den Kopf und stand auf. "Du hast noch 10 min bis er kommt, rief meine Mutter mit noch hinterher, als ich mich die Treppen hochzog. 10 Minuten später klingelte es und ich stürmte, so schnell es ohne Augenlicht ging, die Treppen hinunter. Meine Mutter hatte schon die Tür geöffnet doch ich schob sie zur Seite und lief Lukas direkt in die Arme. Überrumpelt hielt ich die Luft an, als er mich umarmte. Dann verabschiedete er sich von meiner Ma, Pan musste ich schweren Herzens zuHause lassen. Und es war ein komisches Gefühl ,das er nicht bei mir war. Bis jetzt waren wir noch nie getrennt gewesen. Meine Mutter musste mir versprechen gut auf ihn aufzupassen und mit ihm rauszugehen. Dann wir ging ich neben Lukas die Straße entlang. Er ging plötzlich etwas langsamer und griff nach meiner Hand. Ich zögerte und erwiederte dann den Händedruck. "Zoey, willst du jetzt nicht mal mit mir reden? Du hast es doch schon einmal geschafft..." Ich senkte den Kopf und er seufzte. Es tat mir leid ihn enttäuschen zu müssen und ich drückte zur Aufmunterung erneut seine Hand. Lass mir noch etwas Zeit ,dachte ich im Stillen. Und er schien zu verstehen.

Als wir im Restaurant angekommen waren setzten wir uns an einen Tisch. Lukas hielt immer noch meine Hand und erklärte mir gerade die Speisekarte. Wir entschieden uns für ein Nudelgericht und leckeren Salat. Und es schmeckte wirklich gut. Mit der Zeit hatte ich angefangen wieder mehr zu essen. Direkt nach meinem Unfall hatte ich kaum etwas zu mir genommen, doch irgendwann hatte sich das langsam wieder geändert. Vor allem wenn es so leckeres Essen gab wie hier.
Als wir fertig waren mit essen spendierte mir Lukas noch ein Eis. Ich hatte das Gefühl, dass sich dieser Tag noch zu einem Date entwickeln würde...aber das sprach ich naürlich nicht aus. Lukas führte mich durch die Straßen und auf einmal hörte ich Wasser sprudeln. "Genau vor uns ist ein Springbrunnen. Wenn wir Münzen hinein werfen, dürfen wir uns etwas wünschen. " sagte er vollkommen ernst. Ich fummelte in meiner Tasche herum und fand ein Cent Stück. Ich tastete mich an den Rand des Brunnens und ließ dann die Münze fallen "ich wünsche mir, dass Lukas es ernst meint und mich nie alleine lässt" kreiste es in meinen Gedanken. Das wars. Das war mein Wunsch. Ich hörte wie noch eine Münze in den Brunnen fiel und Lukas sagte" ich wünsche mir dass Zoey mit mir redet" sagte er . Er durfte seinen Wunsch doch nicht einfach laut sagen!? War es ihm so wichtig? In dem Moment wusste ich dass ich ihm vertraute und fasste einen Entschluss. "Du darfst deinen Wunsch nicht laut sagen..." ich hatte es getan. Ich hatte gesprochen....einen ganzen Satz. Ich merkte wie wir beide die Luft anhielten und Lukas schwieg mindestens eine Minute lang. Dann hörte ich, wie er auf mich zukam und mich umarmte, ohne etwas zu sagen. Doch es fühlte sich einfach richtig an. Er hielt mich fest und ich konnte sogar seinen Herzschlag spüren. Ich löste mich von ihm und wir gingen weiter. Hand in Hand. " du hast eine schöne Stimme" raunte er in mein Ohr. Er war mir wieder so nahe, dass die Luft zwischen uns elektrisch aufgeladen zu sein schien. "Danke" raunte ich zurück und spürte wie er glücklich lächelte. "Wollen wir noch zu mir?" fragte er? Ich nickte und wir begaben uns auf den Weg zu ihm nach Hause.

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Jojojoooo ihr Nudeln,
Dieses Kapitel ist echt lang geworden. Als ich fertig war gucke ich auf Anzahl der Worte und da steht einfach mal fast 1400 Wörter. DANKE DANKE Leute, dass ihr treu dran bleibt und weiter lest XD
Mir machts echt Spaß diese Story zu schreiben und ich hoffe euch gefällts genauso wie mir.
Ach übrigens :
Ich heiße Ayla
Bin 17 Jahre alt
Mache dieses Jahr Abi
Liebe es zu schreiben und zu zeichnen
Bin ein totaler YouTube-Suchti
Bis dann :D

Blindes VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt