#47 - Das Ferienhaus Part 2

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Beth's POV

„Komm schon! Bitte Niall!"

Seit zehn Minuten versuchte ich nun Niall zu überreden, doch mit uns Feiern zu gehen oder uns zumindest die Schlüssel zu seinem Auto zu geben. Aber nein...

„Beth, erstens haben wir haben alle schon getrunken", fing Niall an, während er sich umzog und ich versuchte nicht auf seinen durchtrainierten Oberkörper zu schauen, „ und zweitens will ich nicht, dass du ausgehst weil... naja weil..."

Ich zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme. „Weil?!"

Niall seufzte und ließ sich auf dem Bett nieder.

„Weil ich nicht will, dass du von irgendwelchen Betrunken Typen angemacht wirst", meinte Niall und biss sich auf die Lippe. Ich verdrehte bloß die Augen und ließ mich neben Niall nieder.

„Niall du weißt, dass ich auf so etwas sowieso nicht eingehe", murmelte ich und legte meinen Kopf an seine Schulter, „Ich will einfach nur Spaß haben. Also bitte, gib mir den Schlüssel."

„Sorry, Beth", sagte Niall und ließ sich schließlich ins Bett fallen. Wütend biss ich die Zähne zusammen. „Kommst du?", ertönte Nialls Stimme hinter mir.

„Ähm.. Ja.. Nein, ich setz' mich noch kurz mit Beth raus. Bis gleich", antwortete ich und rang mir ein Lächeln ab. Ich hörte Niall noch leise so etwas wie „Okay" murmeln und schlich mich dann aus dem Zimmer. Aber nicht ohne vorher Nialls Hose und sein T-Shirt mitzunehmen...

Nur wenig später hatte ich Nialls Sachen in die Wäsche geworfen und mir den Autoschlüssel aus seiner Hose geholt. Em stand schon beim Wagen, weil ich länger als die versprochenen zehn Minuten gebraucht hatte.

„Hier!", flüsterte ich und schupfte ihr den Autoschlüssel zu. Dann ließ ich mich neben ihr auf den Beifahrersitz fallen.

„Also, wohin geht's?", fragte ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

„Mal schauen", antwortete sie schulterzuckend, „Erst mal raus aus diesem Wald.

Em wollte den Wagen gerade starten, als ich sie zurückhielt.

„Warte!", rief ich halblaut, „Das hören die beiden ja! Lass ihn zuerst lieber nur rollen."

Das tat Em dann auch. Bis sie wenig später endlich den Motor starten konnte. Eine Weile sahen wir nichts außer Wald und Bäume. Ich biss mir auf die Lippe. Da gab es noch diese eine Sache die ich mit Em bereden musste.

„Em... Ich muss dir was erzählen... Es geht um Niall...", murmelte ich und sah zu Boden.

Sie sah kurz her und runzelte die Stirn. „Okay... Worum geht's?", fragte Em und ich merkte wie angespannt sie auf einmal war.

„Er... Naja ähm... Er h-hat mich gefragt, ob ich nach der Schule mit ihm zusammen ziehen will", sagte ich und blickte einfach gerade aus. Meine Lippe hatte ich inzwischen schon blutig gekaut.

Ich hörte wie Em erleichtert aufatmete.

„Ach so... Darum geht's. Ja, ich weiß.", meinte sie und grinste. Verwirrt drehte ich mich zu ihr.

„Was? Was hast du den gedacht? Und was soll das heißen Ich weiß?", fragte ich und redete dabei ziemlich schnell. Em lachte bloß.

„Ich dachte schon du hättest ihn betrogen. Und das wäre ziemlich blöd gewesen, nachdem ich ihm die Idee mit dem zusammen ziehen in den Kopf gesetzt habe", sagte Em und sah mich grinsend an.

Erschrocken riss ich die Augen auf.

„Du warst das? Und du hast gedacht ich hab ihn betrogen?", rief ich, musste aber anfangen zu lachen, sowie Em.

Plötzlich war Em von der Straße abgekommen. Ich hatte gar keine Zeit, dass alles zu realisieren, aber wie aus dem Nichts war plötzlich ein Baum vor uns. Meine Augen waren geschockt auf die Straße gerichtet und ich hatte keine Ahnung ob Em überhaupt schon mitbekommen hatte, was ins wenigen Sekunden passieren würde.

Doch sie tat nichts.

Em hatte einfach die Augen zusammengekniffen und das Lenkrad losgelassen.

Niemand von uns schrie, aber dafür war auch keine Zeit.

Ich wusste: Ich sollte das Lenkrad nehmen.

Ich wusste: Ich sollte die Kurve machen.

Doch stattdessen machte ich das Gleiche wie Em.

Drückte mein gesamtes Gewicht in den Sitz hinein.

Legte meine Hände schützend vor mein Gesicht.

Presste meine Augen zusammen.

Wartete darauf, dass ich ohnmächtig wurde... Für immer...

Wartete auf den Aufprall...

Der dann auch kam.

Ich wurde mit voller Wucht nach vorne geschleudert gegen den Airbag. Die Hände vor mein Gesicht. Fest überzeugt davon, dass ich nun sterben würde... Dass ich ohnmächtig werden würde...

Passierte aber nicht... Das Auto war stehen geblieben und ich blinzelte ein paar Mal. Sofort tastete ich meinen Körper ab, doch außer dem Schmerz in meinem linken Unterarm, schein es mir gut zu gehen.

Es ging mir GUT. Ich begann zu lachen, doch mein Lachen vermischte sich mit Tränen. Der Schock saß einfach zu tief. Ich wischte mir ein paar Tränen weg und sah zu Em.

„Em wir haben's überlebt", sagte ich und atmete erleichtert auf.

Keine Antwort.

„Em?", fragte ich und beugte mich zu ihr. Nichts...

„EM! EM WACH AUF BITTE! EM! BITTE!", begann ich hysterisch zu kreischen und rüttelte an ihr. Ich zitterte am ganzen Körper, zwang mich aber nicht die Beherrschung zu verlieren. Ich griff nach ihrem Handgelenk und versuchte ihren Puls zu fühlen... Doch ich spürte nichts...

„Em komm schon. Bitte Em!", schluchzte ich. Und plötzlich spürte ich etwas. Ihren Puls! Ihr Herz begann wieder zu schlagen.

„Oh Mein Gott", flüsterte ich und rüttelte an ihr, „Em du warst tot! Em, bitte wach auf!"

Doch sie wachte nicht auf. Mit letzter Kraft griff ich nach meinem Handy und wählte Nialls Nummer.

„Hallo? Beth?", hörte ich Nialls verschlafene Stimme.

„Niall", schluchzte ich in den Hörer, „Niall ich brauch deine Hilfe!"

out of control || one directionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt