#16 - Die Party Part 2

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Em's POV

Geburtstagmorgen sollten doch eigentlich toll sein, oder? In den Filmen und Büchern werden sie als eine nette kleine Familienfeier am frühen Morgen dargestellt. Jedoch nicht bei mir zuhause. Um Anzumerken meine Eltern waren nicht da und mein Bruder Niall hatte den Sinn von Überraschungen nicht so ganz verstanden. Ich spürte die eisige Nässe in meinem Gesicht und das Wasser, das mein ach so netter Bruder mir gerade über den Kopf geleert hatte, um mich zu wecken, verteilte sich überall um mich herum. Panisch fuhr ich hoch und schrie Niall an. „SAG MAL BIST DU WAHNSINNIG GEWORDEN?" Niall lag vor Lachen am Boden und kriegte sich nicht mehr ein, zur Erklärung, er ist 20. 20 und keine 10. „Überraschung Kleine, alles Gute zum Geburtstag.", gab er lachend von sich und richtete sich auf. Ich schlug nur genervt die Bettdecke auf die Seite und machte mich auf den Weg in die Küche. Auf dem Weg dorthin roch es himmlisch nach Essen und als ich ankam war der Tisch für zwei Personen gedeckt mit verschiedensten Gerichten. Niall stellte sich hinter mich und fragte, „Na gefällt es dir?" Ich nickte und er ging direkt auf den Tisch zu, es hatte ihn wahrscheinlich viel Überwindung gekostet nicht alles zu essen. Auf dem Tisch lag ein kleines Geschenk und Niall deutet mir es zu öffnen. Ich fiel meinen Bruder um die Arme nach dem ich es geöffnet hatte. „Du bist der beste Bruder auf der Welt!!", rief ich erfreut. Er hatte mir etwas geschenkt, was ich mir schon ewig gewünscht hatte. Zwei Flugtickets nach London. Wir waren bis jetzt immer nur in den Staaten umher gereist und hatten Amerika nie verlassen. Ich konnte es kaum erwarten Beth davon zu erzählen, doch das machte ich lieber persönlich.

Am Abend, bei der Party

Ich prüfte noch ein letztes Mal mein Aussehen im Spiegel und zog mein Kleid zu Recht. Es war tailliert und hatte einen Rückenausschnitt. Meine Haare waren gelockt und hochgesteckt. Ich schlüpfte in die passenden High Heels und kaum hatte ich noch einen prüfenden Blick durch das ganze Haus geworfen trafen die ersten Gäste ein. Dazu zählten Zayn und ein paar seiner Freunde. Uns war es egal, dass uns alle beobachteten als er einen Schritt auf mich zumachte und mich lächelnd hochhob. Ich stützte meine Hände auf seiner Schulter und blickte lachend zum ihm herunter in seine Augen. Seine Lippen trafen meine und ich erwiderte den Kuss. Doch er löste nicht mehr dieses Feuer in mir aus, wie es einmal war. Ich merkte einen eisigen Blick der auf uns lag und ohne hin zu schauen wusste ich, dass es Louis war, der uns anfunkelte. Ich ignorierte ihn und konzentrierte mich weiter hin auf Zayn. „Dein Geschenk bekommst du wenn wir alleine sind!", flüsterte er mir ins Ohr und ich nickte lächelnd. Das Haus wurde immer voller und ich löste mich von Zayn um immer weitere Gäste zu begrüßen und Geschenke entgegen zu nehmen. „Hey!", rief ich als ich Beth und Harry sah. Ich rannte lächelnd auf die beiden zu und umarmte sie. Sie begrüßten ebenfalls Zayn und schon nach kurzer Zeit trennten sich unsere Wege wieder durch das Gedrängel. Ich schaute mich um, ob noch alles heil war und plötzlich fielen mir die Flugtickets wieder ein und machte mich auf die Suche nach Beth, sie sollte schon da sein und als ich nach oben ging um die Flugtickets zu holen, sagte mir irgendetwas in mir, dass das eine sehr schlechte Idee war, was sich anschließend auch zeigte.

Meine beste Freundin und mein Freund vor meiner Zimmertür eng umschlungen küssend. Ich konnte nicht sagen in wie viele Teile mein Herz innerlich zerbrach, jedoch nicht wegen Zayn. Eine eisige Kälte breitete sich in mir aus und mir wurde übel. „Beth..?", brachte ich hervor und meine Stimme brach ab. „Was zur Hölle...?" Ich hoffte, dass das alles nur ein schlechter Scherz war, doch etwas innerlich sagte mir, dass es nicht das erste Mal war.

Ich ignorierte Zayn, der Anstalten machte zu verschwinden und schaute weiter enttäuscht in Beth's Augen. Wieso tat mir meine beste Freundin das an? An meinem Geburtstag?

„Wieso? Und wie lange? Und wa-warum ..?" Ich spürte wie mir die Tränen hoch kamen und meine Sicht langsam verschwommen wurde. Ich hatte schon viel Schmerz erlebt und daran gelitten, jedoch übertraf dieser Moment alles. Er war doppelt so stark und schmerzvoll und ich hatte das Gefühl, dass meine Beine gleich nach geben würden.

„Em hör mir zu. ..", fing sie an mit einer heiseren Stimme zu sprechen, ich unterbrach sie.

„Sag mir bitte nur eines, sag mir bitte, dass das erst angefangen hat, als du von mir und Louis wusstest." Meine Stimme zitterte unkontrolliert und die erste Träne rollte über meine Wange.

Ihre Stille verriet mir, dass es nicht so war und weitere Tränen verließen meine Wange und ein Teil meines Entsetzen verwandelte sich in Wut.

„Du hast... Du hast meinen Freund geküsst. Du hast ihn geküsst bevor du über mich und Louis Bescheid wusstest. Und deshalb warst du auch so erfreut wegen mir und Louis! Weil du es die ganze Zeit auf Zayn abgesehen hattest!"

Ich ließ meine ganze Wut und Enttäuschungen in einem Schall von Worten aus und Tränen rannten mir über die Wangen. Auch ihre Augen waren nicht mehr trocken.

Bitte, wenigstens das nicht und ich sprach meine größte Angst aus.

„Wenn du mir jetzt auch noch erzählen willst, dass du mit ihm Sex hattest, wo du mir doch immer davon abgeraten hast, dann... Dann will ich nie wieder auch nur ein Wort mit dir reden."

Bitte, bitte sag mir, dass du das nicht gemacht hast. Bitte wenigstens das.

„Em .. Ich hab es nicht gewollt ..", murmelte sie und das gab mir den Rest. Ich wischte meine Tränen weg und gab ein leises „Verschwinde..." von mir. Ich wollte sie nie wieder sehen. Nie wieder mit ihr reden.

„Em bitte...", sie klang verzweifelt.

„Verschwinde!", schrie ich sie an und als sie an mir vorbei ging, wusste ich, dass es vorbei war. Unsere Freundschaft war in millionen Teile zerrissen und ich würde mir nicht die Mühe machen sie wieder auf zu bauen. Die Tränen schmeckten nach Salz und Wut. Mein Blick wanderte nach unten zur Tür wo ich Zayn sah, der sich die Jacke anzog und gerade dabei war zu verschwinden.

Mein Verstand sagte mir, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war, doch ich musste es tun.

Ich stellte mich vor ihn hin und sah in seine Augen. „Em...", er lächelte schwach. „Das war doch nur ein Ausrutscher...es kommt nie-..." Weiter kam er nicht, denn ich holte aus und verpasste ihm eine Ohrfeige. Anschließend fühlte ich mich um einiges besser und bemerkte erst jetzt, die Blicke die auf uns beiden lagen. Ich sagte nichts und ignorierte das Getuschel. Meinen Blick auf den Boden gerichtet verschwand ich in meinem Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich konnte mich nicht länger zurück halten und ich brach zusammen. Schluchzend streifte ich mein Kleid ab und rutschte die Tür runter, die Tür entlang auf den Boden. Ich ließ einfach alles raus, all die Wut und Trauer die sich in den letzten Jahren gesammelt hatte. Die ganze Fassade die ich ewig aufgebaut hatte war zerstört. Warme Tränen tropften auf meine Haut und es fühlte sich an, als wäre es Salz in meinen Wunden.

Plötzlich machte jemand die Tür auf und trat ein, die Person schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben mich. Ich sah nicht auf, da ich wahrscheinlich schrecklich aussah.

„Verschwinde...", gab ich schwach von mir, doch die Person machte keine Anstalten auf zu stehen.

„Em..." Es war Louis Stimme und er schloss meine Arme um mich. Noch mehr Tränen schossen aus meinen Augen und ich drückte mein Gesicht an seine Brust. „Shh....", versuchte er mich zu beruhigen und machte dabei sanfte Kreise auf meinem Rücken. Ich wusste nicht wie lange wir so da saßen, aber es half mir. „Em...?", fragte er leise. Seine Stimme war leise und heilte mich innerlich. „Ja...?" gab ich schwach von mir.

„Em, ich liebe dich."

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Aww, ist das nicht ein tolles Ende?*-* Ich vergönne es Em total nach so einem Tag .. Aber abwarten - Die Party geht bald weiter :D

out of control || one directionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt