#43 - Problem?

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Beth's POV

„Das wird so was von nicht gut ausgehen."

Verzweifelt ließ ich meinen Kopf gegen meine Knie fallen. Niall seufzte und blieb stehen, da er gerade vor einer roten Ampel stand.

„Komm schon, Beth", meinte er und lächelte, „Em freut sich wirklich. Warum glaubst du das nicht?"

„Hm... Ja... Keine Ahnung... Warum wohl? Vielleicht weil ich Sex mit ihrem Bruder hatte?!", jammerte ich verzweifelt, doch Niall verdrehte nur die Augen.

„Naja, von dem Sex weiß sie eigentlich nichts...", murmelte Niall, weshalb er von mir einen Tritt kassierte. Doch schlussendlich musste ich doch lachen. Es war schön von Niall in die Schüle gebracht zu werden, trotzdem hatte ich Angst davor was die anderen von mir denken würden. Aber wenn man es genau betrachtete, war Em auch schon mit meinem Bruder zusammen gewesen...

Erschöpft legte ich meinen Kopf an die Fensterscheibe. Es war ein verrücktes Jahr gewesen. Automatisch musste ich leicht lächeln.

„Alles okay?", hörte ich Niall neben mir fragen.

„Ja", flüsterte ich leise, „Ich bin einfach nur glücklich."

-Flashback-

Em und ich hatten Harry in der High School kennen gelernt. Und seit dem waren wir Freunde. Wir stritten uns fast nie und als ich fünfzehn war, hatte Harry mir gesagt dass er in mich verliebt war. Ich bin damals vor Glück schon fast ausgerastet. Und seit dem waren wir ein Paar. Er hatte mich nie betrogen und ich ihn auch nicht. Ich hatte das Gefühl mit ihm war einfach alles perfekt. Er war meine erste große Liebe bis auf... Nein. Alles was ich davor gefühlt hatte war nichts ihm vergleich zu dem, was ich mit Harry fühlte. Er machte mich glücklich. Er war mein Glück.

„Alles ok, Babe?", fragte er und lächelte süß. Er merkte immer sofort wenn mich irgendetwas beschäftigte.

„Ja", murmelte ich und lehnte mein Gesicht an seines, „Ich bin einfach nur glücklich", flüsterte ich.

-Flashback Ende-

„Einfach nur glücklich...", flüsterte ich noch einmal, aber so leise, dass Niall es nicht hören konnte.

Wenig später waren wir in der Schule angekommen und ich verabschiedete mich schnell von Niall. Dann stieg aus seinem Auto aus und betrat das Schulgebäude. Ich wollte gerade zu meinem Spind gehen, als ich Em und Harry küssend davor stehen sah. Okay, Em hatte offensichtlich kein Problem damit meinen Ex-Freund vor der gesamten Schule abzuschlecken. Die Frage war wohl eher... Hatte ich ein Problem damit?

„Na hallo...", meinte ich grinsend und drückte Harry leicht weg, damit ich an meinen Spind kam.

„Hi, Beth", antwortete Em lächelnd, beachtete mich jedoch wenig. Ich schluckte leicht und griff nach meinen Büchern für Mathe. Dann schnappte ich meinen Rucksack und machte mich auf den Weg in die Klasse. Ich kam gerade rechtzeitig in die Klasse, denn der alte Kautz war direkt hinter mir. Zayn schien mir den Tag unbedingt noch mehr zu vermiesen wollen und setzte sich direkt neben mich. Ich stöhnte genervt auf.

„Wirklich?", sagte Zayn lachend, „So tief bin ich bei dir also schon gesunken?"

„Nein", antwortete ich ohne aufzusehen, „Noch viel tiefer..."

Im selben Moment kamen Em und Harry lachend Hand in Hand zur Tür hinein. Ich verfolgte sie mit meinem Blick, doch sie bemerkten es gar nicht. Zayn musste das wohl bemerkt haben und mischte sich sofort ein.

„Tut weh, nicht? Die beste Freundin und der Ex-Freund... Vor allem weil DU jetzt nicht mehr mit IHM befreundet sein kannst", sagte Zayn, in einem Tonfall als wäre es ihm vollkommen egal. Ich spürte wie mir die Tränen hochkamen und biss die Zähne zusammen. „Das war damals bei euch genau so", fuhr Zayn fort, „ Harry und Em waren voll dicke und dann seit ihr zusammen gekommen und puff – vorbei war's mit der Freundschaft."

Eine Träne rannte meine Wange hinunter und ich musste mich zusammenreißen um nicht laut aufzuschluchzen.

„Bethany, alles in Ordnung?", fragte Professor Kauz und ich versuchte den Kopf gesenkt zu halten.

„Ja, ich muss nur kurz auf die Toilette", presste ich hervor und erhob mich, ohne auf seine Zustimmung zu warten. Schnell verließ ich den Klassenraum und verdrückte mich auf die Mädchentoilette. Dort brach ich in Tränen aus und sank langsam an der Wand hinunter.

Er hatte Recht. Zayn hatte Recht. Ich würde nicht mehr mit Harry befreundet sein können. Ich hatte damals Harrys und Ems Freundschaft zerstört. Plötzlich spürte ich wie mich zwei große, starke Arme hochnahmen. Sofort schlang ich meine Arme um seinen Hals und seine Locken kitzelten an meinem Hals.

„Beth", flüsterte Harry, „Alles wird gut..."

„E-Es tut mir s-so l-leid...", schluchzte ich gegen sein Shirt, „E-Es t-tut m-mir s-so l-leid... I-Ich wollte eure F-Freundschaft nicht z-zerstören... U-Und ich w-werde m-mich nicht zwischen e-euch s-stellen..."

„Was redest du denn?", fragte Harry verwirrt und löste sich von mir. Ich atmete ein paar Mal tief durch.

„Em und du... Ihr wart gut befreundet, bevor wir zusammengekommen sind. Aber dann... Unsere Beziehung hat das alles zerstört... Ich habe das alles zerstört. E-Es tut m-mir so leid... Und jetzt... Jetzt seit ihr zusammen u-und ich werde a-auf die Freundschaft mit d-dir v-verzichten, weil i-ich will d-dass... D-Dass", ich schluchzte laut auf, „I-Ich will dass ihr b-beide glücklich s-seid."

Harry streichelte mir sanft über den Rücken und schüttelte leicht den Kopf.

„Nein, Beth du hast unrecht. Vielleicht hat unsere Beziehung Ems und meine Freundschaft zerstört... Aber daran sieht man doch nur, dass wir, du und ich, nicht auf diese Weise füreinander bestimmt waren. Aber wir Beth, wir beide, wir können zusammen alles durchstehen. Wir können Ex-Freund und Ex-Freundin sein und trotzdem noch befreundet sein. Wir können zusammen sein mit wem wir wollen und trotzdem noch befreundet sein... Ich werde dich immer lieben, Beth. Vielleicht jetzt nicht mehr auf die gleiche Art wie früher, aber es gibt keinen Zeitpunkt, zu dem ich nicht mit vollem Ernst sagen kann: Ich liebe dich, Bethany."

Ich schluckte und legte meinen Kopf an seinem Shirt ab.

„Ich liebe dich auch, Harry. Ich werde dich immer lieben, egal mit wem du zusammen bist. Und du wirst immer meine er-... zweite große Liebe bleiben. Ich liebe dich."

Ich legte meine Arme um seine Schultern und er seine um meine Hüften. Es wäre alles perfekt gewesen. Alles so schön. Alles wieder gut.

Doch in dem Moment kam Em herein. Sie blieb stehen und sah mich an. Alles geschah binnen von Sekunden. Ihre Augen weiteten sich. Sie sah zwischen uns her. Sie sah nur dieses eine Bild. Harry und ich. Eng umschlungen.

Und dann stürmte sie aus der Toilette hinaus.

out of control || one directionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt