Prolog und Teil 1

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Hallo und vielen Dank für die Zeit die sie sich hier für mich nehmen. Meine Name ist Samantha-Anne, meine Freunde nennen mich Sammy und ich bin als Miss Walkers geboren bin. Jetzt momentan bin ich dreiundzwanzig Jahre alt.

Um alles zu verstehen,müssen wir zurück in die Zeit kurz nachdem ich achtzehn Jahre wurde. Also zurück zum März 2010:

Geboren und aufgewachsen bin ich in der süßen kleinen Stadt namens Brainer in North Carolina. Es war nur eine typische halb große, konservative Stadt,wie es sie vermutlich überall auf der Welt und vor allem in den Südstaaten der USA gibt. Jeder kannte jeden mit Namen und konnte die ein oder andere Geschichte und pikante Gerüchte über den- oder diejenige erzählen.

Eine typische Familie bestand aus einer Halbtags arbeitenden Mutter, einem Vollzeitarbeitenden Vater und ungefähr drei Kindern, mit Abständen von zwei und fünf Jahren zwischen den Kleinen. Überraschenderweise hielten die meisten Ehen sogar erstaunlich gut, vielleicht auch nur weil sich niemand die Qualen antun wollte, wenn plötzlich alle Nachbarn übereinen tuschelten. Am liebsten war es den Bewohnern, wenn die Kinder es genau so wie die Eltern machten. Also heiraten, arbeiten und mehr Kinder bekommen, damit diese Kinder,dann alles nochmal genau so machen konnten.

Ein schlechtes Beispiel, aber der dessen Wunsch diese „Tradition"war, war unser Bürgermeister namens Adam Evens. Adam war ein freundlicher, müde aussehender Mann, der schon immer Leader bei uns gewesen war. Offiziell hatte er noch irgendeinen Beruf, aber um den kümmerte er sich meistens nicht, denn er hatte ja dafür zu sorgen,dass alle Bürger sich an diese von ihm erstellten Regeln zu halten hatten.

Adam selbst hatte sich 2002 von seiner Frau Melinda scheiden lassen. Mit ihr hatte er zwei Kinder, den damals einundzwanzigjährigen Rober tund die zwölfjährige Ashley. Nach dieser unschönen Scheidung hatte Melinda ihre Tochter genommen und war mit ihr in irgendeine Großstadt gezogen. Ich meine es war Chicago, aber ich könnte mich auch irren,außerdem hieß es, dass sie wohl ein ziemlich unruhiger Geist wurde und deshalb immer unterwegs war.

Auch Robert tat nicht das, was die Stadt gern gehabt hätte. Mit fünfzehn Jahren verließ er die Stadt. Niemand weiß so genau wo hin,vielleicht wollte es mir auch nur niemand erzählen, aber es gab keine offizielle Erklärung und wäre er nicht gerade Adams Sohn gewesen, so wäre wohl ein waschechter Skandal daraus geworden. So aber tuschelte man nur leiser und hinter vorgehaltener Hand darüber.

Böse Zungen sagten, dass Adam nur so darauf versessen war, dass alles perfekt in den Familien lief, da bei ihm alles schief gelaufen sei.Natürlich würde sich niemand trauen das auch wirklich laut zusagen, denn wer möchte es sich schon mit dem fast schon diktatorischen Bürgermeister verscherzen?

Seit Robert Evens Rückkehr im März 2010 waren er und ich ein Paar.

Ich weiß noch wie er mir, als ich zwölf und er fünfzehn war, immer zugezwinkert hatte, wenn er mich sah. Als Kind war es mir immer etwas unangenehm – vor allem weil der Altersunterschied von drei Jahren absolut unüberbrückbar schien – aber an den wenigen Malen, wenn wir uns sahen, war er wirklich freundlich zu mir und ich mochte ihn schon damals.

Bei Roberts Rückkehr, die ebenso überraschend und unerklärt, wie seine Abreise gewesen war, war ich gerade achtzehn Jahre alt und er zwanzig. In dem Moment, als ich ihn dann zum ersten Mal wieder sah,war mir der Altersunterschied plötzlich absolut egal. Als Kind und Teenager war er fast schon schmächtig und ziemlich klein gewesen.Als ich ihn wieder traf hätte ich ihn fast nicht mehr erkannt, so riesig war er geworden und vor allem so breit und gut aussehend. Er war 6'4'', was mir mit meinen mickrigen 5'9'' natürlich noch größer erschien und trainiert. Ich habe ihn niemals in ein Fitnessstudio gehen sehen, also weiß Gott allein, weshalb er so kräftig war, aber zumindest erklärte es, weshalb er eher „stark" als „definiert"war.

I want to Break FreeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt