Teil 13

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>>In wie fern, Robert?<<

Er  lächelte gequält. >>Eine andere Idee, eine bessere Idee, wäre, dass du einen Abschiedsbrief schreibst.<<

Ich sah ihn verständnislos an.

>>Naja, dass wir deinen Selbstmord inszenieren. Du schreibst einen Brief und verabschiedest dich von allen hier, weil du schreibst, dass du dir dein Leben genommen hast.<<, sagte er mit eisiger Stimme. Sein Gesicht war verzerrt und in seinen Augen schimmerten Tränen. Er hatte sehr sehr jung, als er ungefähr elf Jahre alt war, eine gute Freundin durch Selbstmord verloren. Katie Mitchell selbst war damals ungefähr fünfzehn und kämpfte mit Depressionen. Robert sprach sonst nur von ihr, wenn ersehr betrunken war.

>>Dann fehlt dir immer noch eine Leiche.<<, antwortete ich vorsichtig.Er macht mir Angst in diesem Zustand.

>>Kommt auf die Variante an.<<, erwiderte er schnell und fuhr sich danach über sein Gesicht. >>Erschießen, Tabletten nehmen fällt schon mal weg.<<

>>Irgendwo runter springen auch.<<, unterstütze ich und begann ebenfalls zu überlegen.

>>Deine Höhenangst. Ich weiß.<<, meinte er und lächelte. Das brachte mich ebenfalls zum Lächeln. Es gab einfach niemanden, der mich besser kannte.

Während mein Blick nach oben ging, überschlug ich die Beine und begann zu überlegen: >>Erhängen geht auch nicht. Dann bräuchtest du ebenfalls eine Leiche.<<

>>Stimmt.<<,flüsterte er. So hatte Katie sich auch umgebracht.

>>Jetzt hab ich's!<<, rief ich und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.

>>Erzähl.<<,forderte er.

>>Du kannst sagen, dass ich mich ertränkt habe.<<, sagte ich siegessicher und lächelnd. Das Ausmaß meiner Worte war mir in diesem Moment nicht bewusst.

Robert legte die sonst so glatte Stirn in tiefe Falten. >>Wieso macht das jetzt Sinn?<<

Freudig stand ich auf, ging um den Tisch herum und setzte mich wieder zu ihm.>>Erstmal, braucht es nicht unbedingt eine Leiche. Die See ist stürmisch, wie du ja weißt. Aber verteil mein Zeug in einem Gebiet wo mehrere Seen, Flüsse und Bäche sind und eine Leiche zu finden wird so gut wie absolut unmöglich.<<, erklärte ich ihm schnell und fuchtelte mit meinen Händen herum.

>>Es klingt immer noch nicht ganz glaubwürdig, Sammy.<<, gab er zu bedenken und begann meine Haare in Zöpfe zu flechten.

Ich grinste. >>Oh doch.<<, sagte ich und wurde danach etwas langsamer. >>Einmal, da habe ich Jeanny erzählt, dass falls ich mich mal umbringen sollte, dann würde ich mich ertränken.<<

Während ich sprach hörten Roberts Hände auf an meinen Haaren zu spielen,sein Bein hörte mit dem Zucken auf und mir schien es, als würde er auch das Atmen aufgeben.

>>Was?<<,fragte er mit tonloser Stimme und hustete danach. >>Du hast was gesagt?<<

>>Robertes war...<<

Erhob eine Hand. >>Nein. Hey, du nennst mich komisch, weil ich mich prügle und selbst tauscht du mit deinen Freundinnen Selbstmordpläne aus?<<

Obwohl er es nicht sehen konnte, verdrehte ich genervt die Augen. >>Woah, komm mal wieder runter, Robby. Nein, generell machen wir das nicht,aber es war eine besondere Situation.<<

I want to Break FreeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt