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* Überarbeitet am 01.06.'17 *
Als ich im Büro des Direktors ankam, sollte ich mich hinsetzen.
"Tut Ihnen irgendwas weh?" - "Mein Arm ein wenig.." - "Ich hole Ihnen eben ein Kühlpack."
So schnell wie der Direktor aus dem Büro verschwunden war, war er auch schon wieder da und überreichte mir das Kühlpack. Ich bedankte mich brav und kühlte meinen Arm, der wirklich enorm weh tat. Dies würde sicher nen dicker fetter blauer Fleck.
"Ich werde ihren Vater Kontaktieren, damit er Sie abholen kann und wir miteinander reden können."
Ich nickte nur und beobachtete meinen Direktor wie er mit Toni telefonierte. Als er aufgelegte, teilte er mir mit das Toni in fünfzehn Minuten da sei. Dies nahm ich wieder nur mit einem nicken zu Kenntnis. In der Zeit wo wir beiden auf Toni warteten schwiegen wir uns an. Mein Direktor durchstöberte ein wenig seine Unterlagen und ließ für uns drei Trinken holen. Ich hingegen schaute mich in dem ziemlich modern eingerichteten Zimmer um und entdeckte ein Bilderrahmen auf seinem Tisch.
"Das ist meine Ehefrau und ich, mit unserem Sohn Luca."
Ich lief rot an, da es mir unangenehm war. Also nuschelte ich noch schnell ein 'Entschuldigung' und bekam ein lächeln von meinem Direktor geschenkt. Bevor wieder die peinliche Stille über uns gehüllt wurde und ich mich weiter im Büro umsah, ging die Bürotür auf und mein Vater trat ein.
"Dana mein Schatz, alles okay bei dir?" - "Ja, es ist alles okay. Mein Arm tut nur ein bisschen weh, aber das kühlen hilft."
Toni nickte und schaute sich meinen Arm und mich besorgt an. Danach drehte er sich zu meinem Direktor.

"Oh, Entschuldigung. Ich bin Toni Valluzzi, der Vater von Dana. Sie müssen der Direktor dieser schönen Schule sein?" - "Ja richtig, Herr Valluzzi. Ich bin Herr Rossi, der Direktor. Setzen Sie sich doch."
Während Toni sich hinsetzte und Herr Rossi ihm trinken einschüttete stellte ich feste, dass ich bis gerade nicht mal seinen Namen wusste. Auf der alten Schule kannte ich jeden mit Namen, doch dort hatte ich es mir ja leide wegen dem Vorfall mit allen verscherzt.
"Herr Valluzzi, ich würde gerne mit ihnen ein Gespräch führen." - "Okay. Worüber?" - "Über ihre Tochter Dana." - "Ich denke wegen den Verletzungen, richtig?" - "Ja. Ich glaub wir klären das unter vier Augen. Oder was sagen Sie Herr Valluzzi?" - "Ja. Dana geh bitte schon mal raus."
Ich nickte, verabschiedete mich und nahm den Autoschlüssel von meinem Vater an.
Auf dem Parkplatz musste ich nicht lange suchen, denn Tonis Mercedes G63 AMG stand ganz verlassen. Außerdem schrie das Auto eh schon aus 100 Meter Entfernung das es ein Mafia Auto war. Schließlich war das Auto nicht nur in Schwarz Matt lackiert, sondern hatte auch verdunkelte Gläser, sodass man wirklich nicht ins Auto schauen konnte.
Ich schloss also das Auto auf und wollte gerade einsteigen, als ich eine entsicherte Pistole auf dem Sitz liegen sah. Also nahm ich sie von meinem Platz und wollte sie gerade sichern, als mich jemand antippte. Ich drehte mich blitzschnell um und hielt die Pistole als Schutz vor mich. Als ich jedoch sah wer da vor mir stand, wollte ich mich am liebsten windelweich schlagen. Denn vor mir stand eine junge Mutter mit ihrem kleinen Kind an der Hand.
Ich sah die Angst in den Augen der beiden und sicherte die Pistole so schnell wie noch nie in meinem Leben. Anschließend warf ich die Pistole auf den Sitz zurück und haute die Autotür zu - wer wusste was Toni noch alles im Auto liegen hatte.
"Entschuldigung... Wie kann ich Ihnen helfen?"
Die Frau schaute mich weiter geschockt an und als ich ein Schritt auf sie zu ging - um sie leicht an der Schulter zu berühren - bekam sie Panik in den Augen und wich einen Schritt zurück. Dann nahm sie ihr kleines Kind auf den Arm und rannte los. Ich sah den beiden einfach nur nach und konnte mich sowas von Ohrfeigen. Diese Frau wollte nur was von mir wissen und ich hielt ihr die Pistole vor den Kopf. Besser konnte es heute euch nicht mehr werden.
Bevor ich dann wirklich ins Auto einstieg, sah ich mich noch mal auf dem Parkplatz um und stieg ein. Die Pistole die ich aus Schock einfach wieder auf den Sitz geworfen hatte packte ich vorsichtig in das Handschuhfach. Danach machte ich mir Musik an und schaute mich im Auto um. Die Pistole von gerade war zum Glück die einzige hier vorne. Der Rest lag zum Glück gut verstaut im Kofferraum.
Während die Musik vor sich herdudelte und ich manchmal mit sang, schaute ich aus dem Fenster und beobachtete den Ausgang. Toni war immer noch bei Herr Rossi. Hoffentlich ging da oben alles gut und Toni rastete nicht mal wieder aus. Denn sonst hatte ich die Kake am Dampfen und ich durfte mir eine neue Schule suchen - davon hatte ich erst mal genug.
Nach weiteren unzähligen Minuten ging dann endlich die Tür vom Schul Ausgang auf und mein Vater kam zum Auto. Je näher er kam, desto mehr sah ich wie er vor Wut kochte. Und als er dann im Auto saß, wurde ich ignoriert und wir rasten durch die Straßen nach Hause. 

Dieses mal standen nicht so viele Autos auf der Einfahrt unseres Anwesens. Und wenn es so gewesen wäre, hätte Toni einfach gehupt und alle hätten ihre Autos umparken.
Nachdem wir geparkt hatten und in die Villa angetreten waren brüllte Toni auch schon los.
"Wo ist Don, dieser verdammte Hurensohn!"
Ich zuckte zusammen und schaute geschockt zu Ton auf, seine Halsschlagader pochte wie verrückt und alle, wirklich alle waren Mucksmäuschenstill. Man hörte nur noch die Musik, die jedoch kurz danach auch verstummte und dann war es ruhig, zu ruhig.
"Ich sagte wo ist Don!"
Mit jeden Wort wurde Toni lauter und lauter, sodass es mir in meinen Ohren enorm weh tat. Jedoch traute ich mich nicht irgendwas zu sagen oder zu machen, den ich wollte seine Wut nicht abbekommen. Und nein, ich würde nicht von ihm geschlagen oder anderweitig verletzt werden. Ich würde nur eine unfassbare Ansage von ihm bekommen, die durch Mark und Bein ging.
Ich hatte damals eine Ansage von ihm bekommen und ich konnte mich noch ganz genau daran erinnern wie mir die Tränen aufgestiegen waren und ich geweint hatte. Jedoch hatte es Toni nicht gestört und er hatte mir die Ansage bis meine Mutter kam gehalten. Violette hatte ihn richtig angemault, mich in den Arm genommen und in mein Zimmer getragen. Also musste ich enorm klein gewesen sein, denn meine Mutter und ich hatten ab meinen 8 Lebensjahr keinen guten Draht mehr.
"Don.. Ist nicht da.." - "Dann soll er kommen!"
Die letzten Worte brüllte Toni so laut, das man sie sicher noch vier Straßen weiter hören konnte. Ich zuckte wie alle anderen zusammen, dann zückten alle Männer ihre Handys und versuchten Don zu kontaktieren.
"Dana, komm mit."
Ich schaute zu meinem Vater, der mir seine Hand hinhielt und ein liebevolles Lächeln im Gesicht hatte. Ich ergriff die Hand und folgte ihm in die Küche.
"Zeig mir bitte deinen Arm." - "Das echt nicht schlimm." - "Dana!"
Blitzschnell zog ich den Ärmel meines Pullis hoch und zeigte ihm die Stelle, an der Don mich so grob angefasst hatte. Sie war ganz Rot und man konnte deutlich seinen Handabdruck sehen. Kurz darauf strich mein Vater über den Abdruck und musterte die Stelle.

"Wir kühlen den Arm ein bisschen und dann gibt es was von Omas Salbe drauf."
Mit einem riesen grinsen im Gesicht nickte ich und kühlte meinen Arm, während Toni von oben Omas Salbe holte. Omas Salbe, war eigentlich eine ganz normale Salbe - die es in jeder Apotheke gab - jedoch hatte meine Oma meinem Vater damals immer die Salbe auf seine Verletzungen getan und hatte ihm erzählt dass das eine ganz besondere Salbe währe. Den diese Salbe heilte nicht nur deine Verletzungen, du bekamst dadurch auch noch für einen Moment Super Kräfte und alles war mögliche was du wolltest. Mein Vater hatte Davide, Angelo und mir früher bei Verletzungen auch immer die Geschichte von den Super Kräften erzählt. Wir hatten natürlich wie alle anderen kleinen Kinder alles geglaubt was uns erzählt wurde, und so waren wir enorm enttäuscht als wir dann mit unseren 8, 12 und 14 Jahren herausfanden das es eine ganz normale Salbe war.
"So, das mit dem Kühlen reicht."
Daraufhin wurde mir das Kühlpack weg genommen und ich bekam die Salbe auf den Arm geschmiert, als ich sah wie Toni langsam den Mund aufmachte und anfing mir die Geschichte von dieser besonderen Salbe zu erzählen schmunzelte ich und hörte ihm zu.
Zwar war ich jetzt schon in einem Alter, wo sowas enorm uncool war und man sich sowas nicht anhören wollte, doch es erinnerte mich an meine Kindheit und ich liebte diese Zeit. Also wieso dann nicht einfach zu hören und in alten Erinnerungen schwelgen?
"Papa?" - "Ja, Angelo?" - "Don ist gleich da."

Mafia daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt