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Mittlerweile bin ich schon seit zwei Wochen hier. Tio scheint immer noch nicht zu merken, dass dieses hier gar nicht mehr so wirklich ein Urlaub ist, sondern eher unser neues Zuhause. Und da er nun auch hier in den Kindergarten ist und ansonsten mit Ryan und anderen Kindern spielt, vergisst er schon fast das es Don und meine Familie gibt. 
Darüber bin ich auch sehr dankbar. Denn mir geht es nicht wirklich gut. Mir ist zwischendurch schlecht und dann übergebe ich mich meistens auch noch. Außerdem habe ich seit Tagen Kopfschmerzen und traurige Filme bringen mich noch mehr zum weinen als eh schon.
Und meine Familie versucht mich immer noch zu erreichen, jedoch hat das ganze zu gespamme nachgelassen. Worüber ich echt dankbar bin, denn so kann ich endlich wieder an mein Handy gehen, ohne Angst zu haben aus versehen einen Anruf anzunehmen. 
Über Whats App schreibe ich eigentlich nur noch mit Jeremy, Isabella und Chiara. Sie habe ich im Kindergarten kennengelernt, ihr kleiner Sohn geht dort ebenfalls hin. Doch im Gegensatz zu mir ist sie schon 23 Jahre alt. Doch das stört uns nicht sonderlich. Aber im Gegensatz zu Jeremy weis Sie auch nicht wer ich wirklich bin. Ich bin davon überzeugt, je weniger wissen wer ich bin, um so besser. 
Isabella hält mich immer auf dem laufenden und so weis ich auch, dass die Suche nach mir ein wenig mehr eingestellt wurde. Denn am Anfang klingelte meine Familie wohl bei allen die ich kannte und fragte ob sie wüssten wo ich bin und wann das letzte mal Kontakt zwischen uns herrschte. Außerdem suchten sie mich in dem Haus am Strand, wo ich schon mal untergekommen bin und in noch ein zwei weiteren Häusern. Anscheinend ist ihn die Penthaus Wohnung nicht mehr bewusst. Mir ist sie eigentlich auch nur aus Zufall eingefallen. 

"Du siehst immer noch schlecht aus."
Begrüßt mich Jeremy, als ich Tio vom Kindergarten abhole.
"Danke für die schöne Begrüßung. Ich freu mich auch dich wieder zu sehen."
Gebe ich zickig von mir, weswegen Jeremy lachend seine Arme hebt. 
"Kein Grund die Krallen auszufahren."
Lachend schlage ich ihm gegen den Arm und mache mich mit ihm auf den Weg in den Kindergarten. Dort treffen wir dann auch Chiara, die mich sofort in den Arm zieht und mich dann muster.
"Warst du schon mal beim Arzt? Du siehst echt fertig und krank aus Süße."
Meint sie nachdenklich und mustert mich.
"So hättest du das auch sagen können, Jeremy."
Teile ich ihm mit und antworte Chiara dann auf ihre Frage.
"Nein noch nicht. Muss ich auch nicht. Mir geht es gut, wirklich." - "Sieht man!" - "Jeremy!"
Maulen Chiara und ich, Jeremy nun an. Weswegen dieser schützend seine Hände vors Gesicht legt und lacht.
"Ich bin leise. Bitte tut mir nichts."
Lachend nehme ich seine Hände vom Gesicht weg und gehe mit ihnen weiter, bis wir bei der blauen Gruppe ankommen. In dieser sind unsere Kiddis. 
"Nein ehrlich Süße. Du musst zum Arzt. Ich kann morgen auch gerne mit dir gehen. Ich hab morgen frei und nichts vor." 
Gerade als ich ihr sagen will, dass ich nicht zum Arzt gehen werde kommen unsere kleinen angelaufen. Also belasse ich es einfach dabei und sehe wie sich Jeremy und Chiara triumphierend angrinsen. Grinsend verdrehe ich die Augen und biete Jeremy an, ihn und Rayn nach Hause zu fahren.
"Hab total vergessen dich das zu fragen. Ist das Geld bei deinem Kumpel angekommen?"
Sofort nickt Jeremy leicht ertappt und schaut mich nicht an.
"Jeremy."
Spreche ich ihn erneut an und warte darauf das er mich anschaut. Doch nichts passiert. Auch nicht als ich ihn ein weiteres mal drauf anspreche.
"Jeremy du kannst doch jetzt nicht wieder anfangen zu spielen, du hast gesehen was passiert. Oder reichen dir 10.000 Euro Schulden nicht?"
Frage ich leicht gereizt und verriegel die Türen, als Jeremy bei sich zuhause aussteigen will.
"Ich gebe es ihm noch. Versprochen."
Dabei schaut er mir in die Augen und bettelt schon fast, dass ich ihn jetzt gehen lasse. Also entriegel ich die Tür wieder und lasse Jeremy und Ryan aussteigen. 
Während der Autofahrt und zuhause angekommen, erzählt mir Tio von dem Tag im Kindergarten. Er ist hier richtig glücklich und versteht sich mit allen. Das ist für mich ein wunderschönes Gefühl und erleichtert mich.

Wie jeden Tag, macht Tio nach dem Mittagessen seinen Mittag Schlaf und danach entscheiden wir was wir noch machen wollen. Meistens geht es auf den Spielplatz oder wir spielen hier in der Wohnung. Aber da heute gutes Wetter ist und wir ja einen Pool haben, entscheiden wir schwimmen zu gehen. So schreibe ich Chiara und Jeremy das sie mit den Kindern her kommen können. Das tun Sie auch und so machen wir eine kleine Pool Party und haben unseren Spaß.
Den Fragen von Chiara, wie ich mir die Wohnung bitte leisten kann versuche ich aus dem Weg zu gehen. Doch das wir wahrscheinlich nicht lange so gut gehen. Doch da Jeremy ja an meiner Seite ist, hilft er mir so gut es geht.
"War schön mit euch."
Meine ich glücklich, als die vier wieder nach Hause fahren.
"Fand ich auch. Ich würde sagen, wir fahren direkt nachdem wir die Kinder in den Kindergarten gebracht haben zum Arzt. Du hast ja noch keinen Termin."
Nickend nehme ich es zur Kenntnis, umarme die vier und setze Tio dann in die Badewanne. Dort spielt er mit Spielzeug, was ich die Tage irgendwann besorgt hab. Denn ich weis ja nun mal, dass er nicht gerne alleine badet. Nachdem er gebadet hat, geht es für ihn auch schon ins Bett.
Nachdem die gute Nacht Geschichte zu ende ist und Tio in ruhe schläft, gehe ich auch ins Badezimmer und entspanne in der Badewanne. Total entspannt steige ich aus der Badewanne und beschließe dann direkt danach schlafen zu gehen. Denn mir ist jetzt schon klar, dass der morgige Tag ziemlich anstrengend werden wird.

Und so ist es auch. Der morgen beginnt damit, dass ich den Wecker ausschalte und noch mal einschlafe. Das erste Problem an dem Tag. Doch wirklich lange verschlafe ich nicht, denn mir wird plötzlich enorm schlecht. Doch dieses mal schaffe ich es nicht noch ins Badezimmer zu kommen. Ich bleibe nämlich in meiner Bettdecke hängen, falle auf den Boden und übergebe mich dort auch. Somit das zweite Problem an diesem Tag. Denn nun darf ich den Boden wischen und mein Bett neu beziehen. Danach hechte ich schnell ins Badezimmer, mache mich frisch und wecke Tio. Diesen mache ich dann auch noch fertig und will, nachdem es Frühstück für ihn gab nur noch schnell los. Doch hier beginnt das dritte Problem am heutigen Tag.
"Wo ist er?" 
Fragend drehe ich mich abgehetzt zu Tio.
"Wen meinst du mein kleiner Mann? Wir müssen los."
Drängel ich weiter. Doch Tio schaut mich einfach nur an und wiederholt die Worte.
"Wo ist er?"
Immer noch total ahnungslos schaue ich ihn an. Und dann fängt Tio an zu weinen.
"Hey, was ist den los?"
Als ich ihn umarmen will, läuft er einfach weg und lässt mich im Flur stehen. Also laufe ich ihm nach und lande in seinem Zimmer. Dort liegt er auf dem Bett und weint.
"Tio, was ist los?"
Frage ich liebevoll nach und streiche durch seine Haare.
"Wo ist er?" 
Bringt er mit zitternder und weinender Stimme hervor.
"Wenn meinst du?" - "Leo."
Sofort fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Wieso ist es mir nicht sofort aufgefallen. Tio geht nie ohne Leo in den Kindergarten. Leo ist sein Stoff Löwe.
"Ich glaub ich weis wo ich ihn das letzte mal gesehen hab. Willst du mit kommen?"
Weinend nickt Tio und somit streiche ich ihm seine Tränen weg. Danach nehme ich ihn in den Arm und trage ihn ins Esszimmer. Dort liegt Leo auf dem Boden, neben Tios Stuhl. Also bücke ich mich, gebe Tio seinen Leo und trage die beiden dann runter zum Auto.
"Da bist du ja endlich! Dachte du willst dich drücken."
Klingt Chiaras Stimme an mein Ohr.
"Sorry, aber jetzt bin ich ja da. Geb mir noch zwei Minuten."
Meine ich zu ihr und trage Tio dann weiter in den Kindergarten. Dort überreiche ich Tio dann an die Kindergärtnerin und entschuldige mich für die Verspätung. 


Mafia daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt