Neuer Auftrag?

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,, Oh Gott Rory! Wer hat dir das angetan? Der kann aber was erleben!!"
Ich sah sie mit einem verwirrten und leicht amüsierten Ausdruck im Gesicht an. Sie und jemandem etwas antun? Ganz klar, da war sogar die Wahrscheinlichkeit größer, dass der Teufel rosa liebte und mir das nächste Mal in einem pinken Tütü meinen neuen Auftrag erklärte. Die Vorstellung war einfach zu lustig, weswegen ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen konnte. Sofort traf mich ein tödlicher Blick von der Seite. ,, Das ist nicht lustig. Das sieht nicht gut aus. Weiß es dein Dad schon?" Augenblicklich wurde ich wieder todernst und antwortete scharf: ,, Nein der hat davon noch nichts mitbekommen. Und das wird er auch nicht, wenn ich es verhindern kann. Was GLAUBST du denn wer das war?" Sie sah mich ratlos an. ,, Keine Ahnung. Woher soll ich das denn wissen? Du begibst dich täglich in tausende lebensgefährliche Situationen!" Da musste ich ihr nun doch wieder recht geben. Mein Lebensaufgabe bestand nur daraus am Leben zu bleiben, was nicht immer unbedingt leicht war. ,, Wer könnte das denn bloß gewesen sein... Von wem werde ich denn bloß jeden vermaledeiten Tag, in allen möglichen Disziplinen trainiert, damit ich am Abend meinen Auftrag ausführen kann? Wer ist das denn bloß... Ist mir glatt entfallen. Vielleicht kannst du mir ja auf die Sprünge helfen?" Mein gehässiger Unterton ließ sie vollkommen kalt. Sie war schon einiges von mir gewohnt. ,, Hat er dich schon wieder so in die Mangel genommen? Warum macht er das? Hat der denn gar kein Gewissen?" Ich sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. Das meinte sie doch jetzt nicht wirklich ernst! Oder?,, Natürlich hat er eins . Deswegen schickt er mich ja auch los, um Menschen abzuschlachten. Mal ganz im Ernst! Satan und Gewissen? Bist du noch ganz klar im Kopf?" In dem Moment fiel mir auf, dass ich mein T-Shirt immer noch hochgekrempelt hatte und zog es schnell wieder hinunter. Kurz zupfte ich noch ein wenig an den Ärmeln herum, sodass der Stoff nicht zu sehr auf meiner Wunde klebte. Dann begann Angelina wieder zu reden: ,, Hätte ja sein können. Aber du hast recht, das passt wirklich nicht zusammen! Was machen wir jetzt? Einfach so weitermachen kannst du ja wohl kaum!" Genau deswegen versuchte ich meine Verletzungen vor den wenigen Menschen zu verbergen, die mir etwas bedeuten. Ich konnte sehr wohl so weiter machen! Sie hatte mir nur einfach keine Wahl gelassen, weswegen ich es ihr zeigen musste. Auch ihr Protest würde rein gar nichts an meiner Überzeugung ändern können.,, Ach kann ich nicht? Bist du jetzt etwa meine Mutter oder was? Ich kann sehr wohl so weitermachen, sind ja nur noch 4 Stunden!" Einen Moment schien ihr Blick verwirrt und ungläubig, doch dann wurde sie von einer Sekunde auf die Andere wütend. Ihr Gefühlsumschwung war nur schwer zu übersehen. Zuerst verspannte sie sich, dann ballte sie ihre Hände zu Fäusten, bis sie schließlich ihre Stimme erhob und ihr Gegenüber gefährlich anfauchte. So berechenbar!,, Ich bin zwar nicht deine Mutter, aber deine beste Freundin und wenn sich sonst niemand um dich kümmert, nicht mal du selbst, tue ich es halt. Damit musst du sofort ins Krankenhaus. Wenn du weiter so rumläufst wird es nicht umbedingt besser!" Aha ins Krankenhaus. Was dachte sie sich eigentlich, warum mein Vater und ich nie in das örtliche Krankenhaus gingen, wenn einer meiner Aufträge mal wieder schief lief? „ Aha und wie stelltest du dir das vor? Einfach reinmaschieren , T-Shirt ausziehen und hoffen, dass niemand die restlichen Narben sieht? Die werden Fragen stellen. Das würde jeder normale Mensch tun. Was sollte ich dann bitte als Antwort geben? Oh ich bin vor ein Paar Jahren die Klippe runtergefallen? Oder was? Das sind Ärzte, die merken doch, dass die Verletzungen nicht alle von einem Tag sind. Die können schon sehen, dass alle Narben entweder von einer Klinge, einer Kugel, oder einer überdimensional großen Klaue stammt. Ich warte einfach, bis die Schule rum ist und gehe dann nach Hause. Kapiert?" Einen Moment wirkte sie verlegen und schien ihre offensichtliche Naivität zu verfluchen, die ich ihr schon oft genug unter die Nase gerieben hatte. Doch dann schüttelte sie entschieden den Kopf. ,,Wir haben heute noch vier Stunden und eine zusätzliche Stunde Sport. Denkst du wirklich, dass du das durchhältst?" Ich sah sie ungläubig an. „ Angelina ich hab schon um weiten schlimmeres durchgehalten und das schon sehr, sehr oft. Ich bin's gewöhnt." „Genau deswegen hast du ja auch so viele Narben, Rory. Willst du denn nicht irgendwann kündigen?" So naiv. Wie konnte ein Mensch nur so gutgläubig sein! „ Ach wirklich. Da bin ich auch noch nie drauf gekommen. Ich geh einfach zu ihm hin und erkläre ihm so höflich wie nur möglich, dass ich ihm zwar immer noch mein Leben schulde, aber dennoch vor ein Paar Minuten beschlossen habe, meinen Beruf zu wechseln. Angi ich hab nen Vertrag geschlossen! Den kann ich nicht einfach brechen. Ich bin ihm verpflichtet und ich kenne niemandem, der sich jemals seiner Gewalt entziehen könnte. Also niemanden, der noch lebt.Das würde unweigerlich Folgen haben." Sie nickte nachdenklich. Anscheinend verstand sie meine Situation nun endlich. Ich hatte keine Wahl. Hatte sie noch nie wirklich gehabt und daran würde sich so schnell auch nichts ändern. Wenn ich irgendwann mal einen Ausweg finden würde, ein Schlupfloch im Vertrag, oder irgendetwas ähnliches, würde ich sofort aussteigen und so weit wie möglich wegziehen. Nur leider war Satan viel besser im Verträge schließen als normale Menschen. ,, Ich glaube du hast recht, wir können jetzt nichts dagegen unternehmen, aber willst du nicht lieber früher nach Hause gehen und dir jetzt ne Entschuldigung im Sekretariat holen gehen? Kannst ja sagen, dass du Fieber hast, oder ne Erkältung." Das Klang schon viel vernünftiger, aber auf die Idee war ich natürlich auch schon gekommen. Ich hatte heute morgen schon überlegt, ob ich nicht besser im Bett liegen blieb und mich krank melden würde. Aber dann könnte ich die ganze Zeit nachdenken. Über mein Leben, meine Entscheidungen, meine Verbrechen und natürlich über die Gefahr, in der ich schwebte. Das würde ich nicht aushalten. Ich ging nur noch in die Schule, um mich abzulenken und den Morgen irgendwie herumzubekommen.   Aber auch für Angelina. Ich war es ihr schuldig, dafür, dass sie ihre Freunde aufgegeben hatte um mit mir befreundet zu sein. Sie schien nie wirklich, als hätte sie ihre Entscheidung bereut, aber ich konnte das schlechte Gefühl dennoch nicht loswerden. Ich war kein guter Umgang für sie.,, Angi, denkst du im Ernst, dass ich darüber nicht auch schon nachgedacht habe? Wenn ich das jedes Mal machen würde, wenn ich eine solche Verletzung habe, würde ich nur zwei mal im Jahr zur Schule gehen. Außerdem tut mir die Schule und die Umgebung gut. Sorgt für Ablenkung." Traurig sah sie mir in die Augen, wusste aber selber, dass ich keine Widerrede mehr duldete. Deswegen nickte sie nur, schenkte mir eine kurze Umarmung und lief zusammen mit mir auf den Schulflur hinaus. Sofort wurden wir von dem dort herrschenden Gedränge verschluckt. Die Schule war der einzige Ort, an dem ich verletzbar war. Hier konnte ich nicht alles auf einmal im Auge behalten und war auch nicht so misstrauisch, wie sonst. Hätte ich damals gewusst, dass mir diese einzige Schwäche bald zum Verhängnis werfen würde... ich hätte mich viel mehr auf ihn konzentriert.
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Hey Leute * wild auf und ab hüpf um beachtet zu werden*
Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapi😉
Ich hoffe euch gefällt es hab mir richtig mühe gegeben und es ist das erste, das nicht ausschließlich abends entstanden ist. Wenn wir schon dabei sind:
Bitte,bitte,bitte kommentiert, kritisiert, und votet diese Geschichte so oft ihr wollt, aber tut's 😉😘
Dann noch viel Spaß beim lesen
Eure Eovyn ❤️
Ps.: ( Das Bild oben soll Angelina sein, Rory kommt auch noch, hab aber noch kein passendes Bild gefunden) ☺️😉

When the devil callsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt