Gestaltenwandler

Kapitel 9

Noch immer in meiner Tigergestalt laufe ich dem Raben hinterher und wir kommen schließlich beim Pferd an.
Wie komme ich jetzt bloß wieder in meine Menschengestalt?
Wir laufen durch den Wald und genießen die Natur.
Die Bäume die grün und braun strahlen, der Waldboden auf dem man geht als würde man fliegen und die Luft die nach Tannennadel riecht.
Meine großen Pfoten hinterlassen Fußabdrücke auf dem Boden und mein Fell weht ihm Wind. Wir erreichen eine Lagune, ich versuche an meine menschliche Gestalt zu denken und es funktioniert. Ein Schmerz durchfährt mich und ich liege nackt im Gras. Ich stehe auf und lasse mich vorsichtig in das warme Wasser gleiten. Ich schwimme ein paar Bahnen und fühle mich plötzlich so beobachtet.
Ich schaue mich überall um und kann zwei grüne Augen ausmachen, die mich anstarren.
Langsam gehe ich aus dem Wasser und auf die Person zu.
Grüne Pflanzen schlingen sich um meine Beine und flechten sich so zusammen, dass sie das Intimste bedecken.
Die Tatsache, dass ich keine Kleidung anhabe stört mich grade nicht, ich bin wie besessen von den Augen, die mich zu durchbohren scheinen.
Jetzt stehe ich vor ihm "Was machst du hier?"frage ich ihn.
"Ich bin campen mit meinen Freunden und habe mich verlaufen. Zufällig habe ich dann dich gesehen."
"Habt ihr Klamotten an eurem Schlafplatz?"frage ich ihn, worauf er bejaht.
"Du kannst welche haben", sagt er " Ok, danke".
Ich pfeife und das Pferd und der Rabe kommen.
Der Junge öffnet erstaunt seinen Mund. Meine Arme vor der Brust haltend gehen wir einen Pfad entlang. Ich bin immer noch halb nackt. "Was machst du hier eigentlich?"fragt er mich, "Ich war ausreiten" log ich ihn an, ich kann ihm unmöglich die Wahrheit erzählen.
An drei gelben Zelten bleiben wir stehen. Zwei von ihnen öffnen sich und zwei Jungs kommen heraus.
Sie sehen beide nicht schlecht aus, der eine hatte aber etwas längere Haare und mehr Muskeln, wie der andere.
Ich versuche so viel wie möglich von meiner Brust zu verdecken. Es trotz allem was passiert ist unangenehm. "Wen hast du denn da aufgegabelt?" fragt einer von ihnen.
"Wie heißt du eigentlich?"fragt mich der Junge der mich gefunden hat, er dreht sich zu mir um und schaut mich mit seinen grünen Augen an.
Ich kann meinen Blick nicht von ihm wenden.
"Tina"