Der erste Schnee

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Grelles Licht blendete mich.Ich merkte das ich leicht zitterte.Nachdem ich meine Augen öffnete, und kurz warten musste, bis sich mein Lichtfeld verschärfte erkannte ich wo ich war.Die bekannten Wände mit Rissen stachen förmlich ins Auge, die alte Lagerhalle.,, Joanne steh auf!"Für diesen arroganten Ton hätte ich diesem Kerln am liebsten ins Gesicht geschlagen, so dass ihm dieser Ton mir gegenüber vergeht!Ich schlug die Decke weg und stand etwas wacklig auf.Masky machte nicht einmal anstalten mir zu helfen, dem wird irgendwann hören und sehen vergehen.Jetzt erst merkte ich das mein Pullover am Arm verbunden war, wegen denen werde ich noch meinen ganzen Körper verschandeln.,,Komm mal bitte mit!", murmelte Masky und ging aus der Halle.Schnell folgte ich ihm, aber draußen erwartete mich eine Überraschung, die Bäume waren an einigen Stellen weiß, der Boden glitzerte als läge auf ihn tausende von Kristallen und leise rieselte der Schnee auf die Erde.Es sah einfach traumhaft aus, wie in einem Märchen.,,Schön nicht? Es ist, als würde der Schnee alle Sorgen wegwaschen."Seine Stimme hörte sich zwar hart an, aber man konnte die Traurigkeit spüren.Ich nickte.Plötzlich kam Hoodie aus dem Wald gestampft.Ein Kichern musste ich mir verkneifen, er sah ein wenig aus wie ein Schneemann mit Maske.Eine Tüte in seiner Hand erregte meine Aufmerksamkeit, was da wohl drinnen sein mag?,,H-Hier, für dich, s-sind Sachen z-zum anziehen drinnen."Hoodie hielt mir die Tüte unter die Nase.Ich schüttelte etwas den Schnee herunter und sah hinein.Ein schwarzes T-Shirt und ein dunkelblauer gefütterter Trenchcoat, dazu eine schwarze Jeans, Socken, schwarze Stiefel und.....Unterwäsche?Ich merkte wie mein Gesicht langsam warm wurde, woher wissen die bitte meine BH und Slip Größe?!,,Passt es? Eine Freundin von uns hat es ausgesucht."Ich zuckte zusammen als sich Masky von hinten zu mir nach vorne beugte.Sein Atem streifte meinen Hals, was mir eine angenehme Gänsehaut verschaffte.Zustimmend nickte ich.,,Na dann zieh es an, da drüben müsste noch ein altes Klo sein, an deiner Stelle solltest du es nicht benutzen.", lachte der Maskenträger und ging wieder raus.Erst jetzt bemerkte ich das dort ein ganz kleiner Raum war, er ist klein, nur eine schmutzige Toilette war drinnen, ein Waschbecken und ein zerbrochener Spiegel.Dieser Raum war einfach ekelhaft, in der Toilette war irgend ein altes verdorbenes Tier, wahrscheinlich eine Ratte, auch in den Ecken war Kot und Spinnen von den Viechern.Ich rümpfte die Nase, dieser Gestank!Am Waschbecken stützte ich mich ab, mein Spiegelbild sah schrecklich aus!Ich hatte mittlerweile dunkle Augenringe, meine Augen waren trüb und wirkten leer, wie es in meinem Herzen auch war.Meine Haare waren fettig und mein Pony klebte an meiner Stirn, ich ging etwas mit meinen Fingern durchs Haar, um sie wenigstens etwas zu bändigen.Ich streifte mir die Hose herunter, genauso wie den Slip.Ich sah mir die neue Unterwäsche an, es war eine schlichte schwarze Unterhose, und einen passenden BH.Ich zog auch meinen Pullover aus und BH.Als ich mich fertig umgezogen hatte, staunte ich nicht schlecht, alles passte zwar nicht perfekt, aber es hielt warm und sah nicht mal hässlich aus.,,Dein altes Zeug kannst du mir geben, ich bring später zur Villa."Masky nahm mir den Beutel mit meinen alten Sachen ab.,,Komm, wir möchten mit dir was Testen!"Er ließ das große Tor hinter sich offen.Schnee fiel hinein, und schmolz schon kurz darauf, das einzige was übrig blieb, von der gefrorenen Masse, war eine kleine Pfütze.Ich knöpfte meine Jacke zu, und ging in den tobenden Sturm.Meine Haare wehten gegen mein Gesicht, und Schnee fiel in meinen Kragen.Schnell richtete ich alles her, damit ich nicht noch erfror.Das Witzigste an der Situation war, keiner von diesen Proxys stand hier draußen!An der Wand hing ein kleiner Zettel.Finde zu uns in den Schneesturm, oder du wirst erfrieren.FOLLOWSSelbst jetzt machen die sowas?,,Ach ernsthaft ich hab auf sowas keinen Bock!"Mürrisch rüttelte ich an der Tür, doch sie war zu.Das erklärt auch warum dieser Arsch die Tür offen gelassen hatte.Ich zog meinen Kragen etwas höher und ging einfach mitten in den Wald.Meine Hände steckte ich in die Manteltaschen.Mir war kalt, aber man musste hier wirklich alles tun, nur um zu überleben.Ich fragte mich, was passieren würde wenn ich einfach mal weglaufen würde, würden sie mich dann töten?Oder dürfte ich ganz normal weiterleben?Der Boden war komplett mit Schnee bedeckt, auf den Ästen der Bäume waren kleine weiße Häufchen, die alle paar Minuten runter fielen, nur damit ich wieder neue bildeten.Der Himmel war Grau.Ich wusste nicht mal richtig, wo ich langlaufen sollte.Nicht weit von mir konnte ich Licht erkennen.Meine Füße bewegten sich immer schneller darauf zu, was sich schließlich aber nur als ein altes Auto herausstellte.Es war schon ziemlich eingeschneit, aber der Motor lief noch.Auf der Motorhaube lagen eine Nagelpistole, ein Schraubenzieher, ein Cuttermesser und ein Hammer.Sie waren noch nicht eingeschneit, also konnten sie nicht wirklich lange liegen.Beunruhigt blickte ich mich um.Ich schaute mir die Werkzeuge noch mal genauer an.,,D-Du musst v-versuchen mit ihnen u-um zu gehen."Hoodie hatte sich lässig gegen das Auto gelehnt, das dem auch nicht mal kalt ist, nur in diesen Sachen?,,Und wie bitte schön?"Er murmelte etwas und ging zu einem Baum rüber.,,Hau einfach w-wahllos a-auf den Baum ein, w-wir schauen n-nur bei welcher du a-am geschicksten b-bist."Was soll das den bitte werden?Einfach mal Bäume verprügeln?Okay, verdacht bestätigt, sie haben ihr Hirn irgendwo im Nimmerland verloren!,,Einfach auf dem Baum einschlagen?",,Muss sich Hoodie den nochmal wiederholen?Bist du nicht schlau genug?"Meine Stimmung ist wieder auf den Nullpunkt gesunken, aber trotzdem beschleunigt sich mein Herzschlag wenn ich diese arrogante Stimme höre.Eine wohlige Wärme breitete sich in mir aus.Ich schnaubte.,,Tschuldige, wenn ich frage!"Er stand mir nun genau gegenüber.Seine Augen konnte man kaum unter der Femininen Maske erkennen, doch ich war mir sicher,dass unter ihr er grinste.,,Wenn das Fräulein nun bitte machen würde?Ich hatte auch noch andere Sachen vor!"Ich gebe es zu, ich bin ein aggressiver Mensch, aber der provoziert doch alles!,,Wenn Blicke töten könnten, dann wärst du gerade eben explodiert!", flüsterte ich und griff nach der Nagelpistole.Ich wusste nicht wirklich wie man mit so etwas umgeht, aber man kann es ja lernen.Sie war recht schwer, außen war sie in einem recht dunklen Grün gehalten, nur der Schalter war in rot.Der Schnee blies mir ins Gesicht, wodurch meine Sicht eingeschränkt war.Ich zielte an den Baum, doch die Nadel flog geradewegs vorbei.,,Naja, jeder fängt mal an, versuchs mal mit dem Messer."Auch mit dem Cuttermesser ging es schief, da einzige was es bezweckte war, da ich mir noch einen Finger abschnitt.Den Schraubenzieher warf ich aus versehen weg, da er mir abgerutscht ist.,,Meine Geduld sinkt immer weiter, Joanne!Du klopfst doch immer große Sprüche, kannst aber mit nichts umgehen!",,Halt doch die Klappe Proxy!"Masky und Hoodie fingen gleichzeitig an zu Lachen.,,D-Du weist d-das du dich g-gerade selbst beschimpft h-hast?", äußerte Hoodie und kicherte vor sich hin.,,Bitte was?",,Joanne, du bist selbst ein Proxy, genauso wie wir, damit kannst du uns nicht ärgern! Besonders weil du Slenderman auch noch quasi in die Arme gelaufen bist!Masky betonte besonders Proxy.Sie hatten recht, ich war einfach zu schwach und zu dumm, vielleicht würde ich dann nicht hier sein.Mit einer flinken Bewegung schnappte ich mir den Hammer, und schlug mit voller Kraft auf die Motorhaube vom Auto.Die Maskenträger verstummten und starrten mich an.Plötzlich trat Öl und Gas aus der Haube, es fing leise an zu zischen, wurde aber immer lauter.Das Auto fing an zu brennen!Geschockt blickte ich auf das Gefährt.Masky holte mich aus der Starre, al er mein Handgelenk umgriff und schnell mit mir weg rannte.Es gab einen Knall, und wir schmissen uns in den Schnee.,,Alle in Ordnung?"Ich nickte.Mein Blick blieb an seinem Gesicht hängen, die Masky war etwas verrutscht und ich konnte einen kleinen Teil seines Gesichtes erkennen.Auch er bemerkte es und richtete die Maske wieder richtig.,,Du, du wart in meiner Klasse nicht?",,Slender hatte uns dort hin geschickt, um dich noch mehr zu beobachten!"Er stand auf und half mir hoch.Wir klopften uns etwas den Schnee von der Kleidung, trotzdem waren wir durchnässt.,,Heißt du wirklich Tim?Und war das dein richtiges aussehen?"Zu meiner Überraschung nahm er einfach die Maske ab.Sein nasses braunes Haar hing ihm wild ins Gesicht, blaue Augen begutachteten mich.,,Nein, mein richtiger Name ist Timothy, aber alle sagen Tim, aber eher Masky. Das solltest du auch wenn Slender in der Nähe ist, aber wenigstens haben wir für dich jetzt eine Waffe. Ich bitte dich aber nicht öfters mit dem Hammer auf alten Autos rum zu kloppen."Mit einem Lächeln stimmte ich zu.,,Komm, wir sollten langsam gehen, es wird dunkel und Hoodie wartet bestimmt schon."Tim setzte seine Maske wieder auf, und lief voraus.Es schneite nur noch wenige Flocken, der Himmel wurde langsam schwarz und kündigte die Nacht an.Als wir an der Halle angekommen waren, erwartete mich eine freudige Überraschung.,,Hey Joanne, na wie geht's?"

Slender the eight pagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt