Gefangen im Netz

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"Flirtnow-lerne neue Leute kennen .com. Das hört sich schon ein wenig komisch an." Dachte ich mir. Doch ich lud ein Profilbild von mir hoch und fing direkt an mit fremden Leuten zu schreiben. Teddybär12 und Peanut331 schickten mir nach ein paar Worten eine Freundschaftsanfrage. Ich freute mich das sich welche für mich interessierten und nahm die Freundschaftsanfragen an. Kaum hatte ich auf OK gedrückt schrieb mich Teddybär12 an. Sie fragte mich wie es mir geht. Ich antwortete :,, Mir geht es nicht so gut. Und dir ?" Darauf hin schrieb sie total besorgt: ,, Mir geht es gut! Aber warum geht es dir schlecht ist irgendwas passiert? Du kannst es mir erzählen wenn du willst, ich bin für dich da!" Endlich! Es interessierte sich jemand für mich, sie gabt mir Geborgenheit! Also schüttete ich ihr mein Herz aus. Von ihr kamen danach nur noch warmherzige Worte wie :,, Das du so stark bist, ich bin stolz auf dich!" ,,Du bist ja eigentlich schon zu gut für diese Welt!" Sie baute mich auf. Gab mir das was mir fehlte! Wir chatteten jeden Tag bis in die Nacht hinein. Sie machte mir Komplimente und baute mich von Tag zu Tag auf. Nach einer Woche fragte sie mich dann wie ich heiß. Ich verriet ihr meinen Namen. ,,Und wie heißt du?" fragte ich sie im Chat. ,,Ich heiße Melissa." schrieb sie ein wenig zögernd. Es war schön das sich jemand auch mal meine Probleme anhörte, es war schön mit jemandem Spaß zu haben. Nach ein paar Wochen fragte sie mich wo ich wohne. Ich schrieb ihr meine komplette Adresse auf. Daraufhin schrieb sie fröhlich:,, Hey Lucy, ich wohne nur knapp eine Stunde von dir entfernt! Kennst du den Park St. Pausios ?" ,, Ja! Ich weiß wo er ist da war ich schon einmal mit Freunden." schrieb ich froh. ,,Wollen wir uns am Samstag um Acht dort am Waldrand treffen?" fragte sie neugierig. Ich schrieb ihr das ich mich freue sie zu treffen. Als meine Mutter in mein Zimmer kam war sie total sauer. ,, Lucy! Ich habe eine sehr hohe Rechnung bekommen!" schrie sie laut.,,Du hast dich auf einer Internetseite angemeldet! Jede Nachricht die du abschickst kostet Geld! Auf dieser Rechnung steht das wir 400 euro bezahlen sollen! Außerdem bist du ja schon wieder am Laptop! Lucy gib mir sofort den Laptop!" Sprachlos gab ich ihr meinen sehr teuren Apple Laptop. ,,Den werde ich für 400 euro verkaufen!" sagte sie wütend. Ich zog mir meine Decke über den Kopf und wartete bis es Samstag wurde. Meine Mutter verbat mir jeglichen Zugang zum Internet. Ich war komplett von der virtuellen Welt abgeschnitten. Da ich so viel Zeit hatte, weil ich Hausarrest hatte malte ich ein Bild. Auf diesem Bild konnte man viele Gesichter erkennen. Ich hatte sie gemalt um meiner Fantasie freien Lauf zulassen wie Melissa wohl aussieht. Ich kam nur noch aus meinem Zimmer um etwas zu Essen zu holen oder etwas zu trinken. Eines Mittags fragte ich meine Eltern ob sie denn den Hausarrest aufheben könnten doch leider antworteten sie entschlossen:,, Nein! Es bleibt bei 3 Wochen!" Drei Wochen nur die One Direction und Twilight Poster anschauen.,, Aber was ist mit Samstag?" fragte ich mich. ,,Soll ich abhauen?" Es ließ mir keine Ruhe doch trotzdem fiel ich tot müde in mein Bett. Am nächsten Morgen kam mein Vater in mein Zimmer und sprach:,, Lucy, deine Mutter und ich fahren bis Sonntag weg! Aber du hast keine Chance ab zuhauen denn deine Mutter wird dich jeden Abend um halb Acht anrufen und ich habe den Nachbarn gebeten ein weinig aufzupassen." ,, Okay... Dad" sagte ich mit meinem traurigsten Dackelblick. ,, YES! Ich schaffe es morgen um Acht mich mit Melissa zu treffen!" freute ich mich. Ich machte mir einen schönen Abend mit einem Konzert von Boy-Bandgruppen auf dem Fernseher. Irgendwann fielen mir meine Augen zu und ich träumte davon wie viel Spaß ich mit Melissa in der Zukunft haben würde. Endlich! Es war Samstag. Ich stand schon ganz früh auf um Duschen zugehen und mir Mamas Lockenwickler in die Haare zu machen. Ich suchte mir drei Stunden die Klamotten für den Abend raus. Ich hatte mich für einen knielangen engen schwarzen Rock mit einem roten Top und einem Schwarzen Bolero entschlossen. Um 18.00 Uhr fing ich an mich ein wenig zu schminken ich machte mir passenden roten Lippenstift drauf und ein wenig Lidschatten. Ich zog mich fertig an und drehte langsam die Lockenwickler raus. Um punkt halb acht rief meine Mutter mich an, ich tat so als sei ich total müde und legte auf. Dann schob ich schnell mein Fenster auf und kletterte raus. Ich konnte nicht aus der Haustür gehen weil mein Nachbar mich sonst hätte sehen können. Ich schlich mich von unserem Grundstück und rannte zum Park. Ich stand völlig aus der Puste am Treffpunkt. Ich war zehn minuten zu spät. Aber Melissa war ja auch noch nicht dort deswegen machte ich mir keine Gedanken. Und wartete.

SchwerelosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt