Die Wahrheit

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Bei meiner Tante angekommen, ging ich in das Gästezimmer und richtete mich häuslich ein. Mich ließ der Gedanke nicht los das es ein Geheimnis gäb, das alles verändern könnte. Ich hatte angst das diese Geheimnis ans Licht käme, doch irgendwie wollte ich unbedingt wissen was los sei. Gegen elf uhr abends kam meine Tante ins Zimmer. ,, Lucy, ich muss morgen Arbeiten. Deswegen gehe ich jetzt schlafen. Ich komme morgen erst gegen Abend wieder. Fühl dich hier wie Zuhause. Lad Freunde ein, aber bitte veranstalte keine Party." sagte sie aus spaß. Ich nickte und wünschte ihr eine gute Nacht. Ich saß auf einem kleinen weißen Sofa das im Zimmer stand und dachte nach. Eigentlich wollte ich mein Leben leben und nicht über alles nachdenken, doch das schien zum Erwachsenwerden wohl dazu. So neugirig wie ich war wartete ich bis meine Tante schlief und schlich mich runter in ihr Wohnzimmer. Ich kramte in Schubladen und Schränken rum. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei, doch ich musste heraus finden was dieses Geheimnis sei. Plötzlich entdeckte ich eine Box die hinter Ordnern stand. Doch irgendwie konnte ich sie nicht öffnen. Ich wollte sie nicht öffnen. Ich hatte das Gefühl das ich dieses Geheimnis erfahren würde wenn ich sie öffnete. Ich lag sie wieder an ihren Platz und schob alles wieder so das es seine Ordung hatte. Ich ging wieder ins Zimmer, schnappte mir mein Handy und fing an Emma eine SMS zuschreiben.

Lucy: Emma ich brauch deine Hilfe! Irgendwas stimmt mit meiner Familie nicht. Sie verheimlichen mir etwas, etwas was alles verändern könnte. Bitte melde dich.

Emma: Was denn für ein Geheimnis was ist los? Wir haben schon kurz nach zwei! :o

Lucy: Ich weiß doch selber nicht was für ein Geheimnis! Du sollst mir doch helfen es herrauszufinden. Ich habe eine Box gefunden die alles ans Licht bringen könnte. Ich trau mich nicht sie zuöffnen ich dachte du könntest morgen vorbei kommen, Anna muss arbeiten.

Emma: Ich bin eigentlich schon verabredet, aber ich könnte morgen gegen Mittag vorbei kommen wenn dir das recht ist...

Lucy: Prima! Dann bis morgen.

War klar das Emma schon etwas vorhatte. Kim und sie wollten bestimmt was unternehmen. Bella hat sich auch schon sehr lange nicht mehr gemeldet. Ob ich sie morgen mal anrufe? Ich dachte noch viel nach, doch ich war so erschöpft das ich einschlief.

Ich saß im Wohnzimmer und wartete gespannt bis Emma an der Türe klingelte. Die Box hatte ich auf den Tisch vor mir gestellt und war mir schon am ausmalen was drin sein könnte. Plötzlich klingelte es. Allerdings war es nicht die Tür sondern mein Handy. Ich hörte eine Stimme die völlig außer Atem war. ,, Lucy? Lucy ich bins Emma. Kim und ich hatten ein Autounfall. Kim liegt im Krankenhaus. Ich, also mir gehts gut." Aufeinmal fing sie an zu weinen. ,, Mir ist klar geworden, dass ich dich total vernachlässige. Ich bin jeden Tag mit Kim unterwegs und habe mich nun auch noch in Lebensgefahr gebracht. Es tut mir einfach so unendlich leid. Ich muss zur Kontrolle einen Tag hier im Krankenhaus bleiben." schluchzte sie. ,, Ich melde mich!" sagte Emma und ich hörte nur noch ein Piepen. Sie hatte aufgelegt. Mir lief eine Träne über die Wange, schließlich fing ich an zu weinen. Ich wusste gar nicht was ich machen sollte. Am liebsten würde ich zu Emma ins Krankenhaus gehen. Doch dort wäre ich wohl nicht erwünscht. Ich gab mir die Schuld am Unfall schließlich sollte Kim Emma zu mir fahren. Ich fand keinen Ausweg mehr. Ich fing an mich wieder zuritzen. Es klopfte an der Türe, ich machte sie mit meiner blutigen Hand auf. Doch ich konnte nicht fassen wer vor mir stand. Es war Nik. Ohne etwas zusagen fiel ich ihm in seine Arme, ich legte meinen Kopf auf seine Schuter und er streichelte sanft meinen Rücken. Es tat so gut das er da war. Ich löste mich von ihm aber hielt immer noch seine Hand. ,, Warum bist du hier?" fragte ich während mir immer noch Tränen die Wange herunter liefen. Er strich sie vorsichtig weg. ,, Ich bin hier weil Emma mich geschickt hat. Sie ist in dem Krankenhaus wo ich meine Ausbildung mache. Du hast ihr scheinbar von mir erzählt, sie hat mich direkt erkannt. Bin ich dir so wichtig das du deiner besten Freundin von mir erzählst?" fragte er mit einem leichten Lächeln. Ich schaute verlegen zum Boden. ,,Komm rein." murmelte ich. Während er gradeaus zum Wohnzimmer ging schloß ich die Türe und machte uns Tee. Ich versuchte ihm die Situation mit Anna und meiner Mutter zu erklären. ,, Ich glaube dort in der Box ist das Geheimnis." ,,Lucy ich bleib bei dir egal was drin ist!" sagte Nik entschlossen. Er legte den Arm um mich und ich öffnete endlich diese Box. Mir fielen Ultraschallbilder entgegen doch überall war das Datum mit schwarzen Stift übermalt so das man nicht erkennen konnte was dort eigentlich steht. Außerdem fand ich ein kleines Armkettchen mit meinem Namen. ,, Lucy, solche Armkettchen bekommen Babys im Krankenhaus." sprach Nik. Ich schaute ihn verwirrt an. ,, Warum hat Anna dieses Armkettchen?" fragte ich ihn. Doch auch er konnte nur mit den Schultern zucken. Ich kramte weiter in der Box, dort waren mehrere Babysachen und Bilder wo Anna mich als Baby auf ihrem Arm hatte, meistens war dort auch ein blonder Mann drauf der glücklich wirkte. ,, Nik du musst mich zu meinen Eltern fahren sofort!" Ich griff meine Tasche und schmiss die Box hinein. Ich zog Jacke und Schuhe an. Wir stiegen in Niks Auto ein. ,, Du bist dir sicher das du jetzt die Wahrheit wissen willst?" fragte mich Nik. ,, Ja ich muss jetzt wissen was los ist! Bitte fahr los." War meine Mutter gar nicht meine Mutter? War Anna meine Mutter? Ich schüttelte den Kopf das kann alles nicht sein! Zuhause angekommen war ich so aufgebracht das ich Sturm klingelte. Als meine Mutter wo ich ja nicht mal wusste ob sie meine Mutter ist, die Türe öffnete fragte sie: ,, Lucy wer ist der junge Mann?" ,, Das ist mein Freund! Und wir wollen jetzt die Wahrheit von dir hören!" schrie ich, ja ich hatte Nik zum ertsen Mal als mein Freund bezeichnet. Ich hielt Niks Hand und lief ins Esszimmer dort saß auch mein Vater der Zeitung laß. Ich war mir auch nichtg mehr sicher ob er mein Vater sei. Ich setzte mich hin und schmiss die Box auf den Tisch, so das sie aufging und alles heraus fiel. Meine Mutter war verwirrt, doch sie wusste was ich jetzt wissen wollte. Mein Dad legte die Zeitung beiseite. ,, Schatz, sag ihr die Wahrheit." sprach er in einem sehr strengen Ton. ,, Liebling das was du weißt ist auch nicht die Wahrheit." Ich sah das meinem Vater die Worte fehlten. ,,Lucy..." meine Mutter griff nach meiner Hand, die ich wiederrum wegzog. ,, Lucy es ist sehr kompliziert, bitte hör mir bis zum Ende zu. " Sie holte tief Luft und ich griff Niks Hand. ,, Damals als dein Vater für drei Jahre bei der Bundeswehr war, war ich so allein. Anna war mit Frank zusammen und sie waren so Glücklich. Ich ertrug das einfach nicht. Schließlich hatte sie ihr erstes und einzigstes Kind bekommen." Sie hielt kurz ein. ,, Du bist ihr Kind. Ich ertrug das einfach nicht, ich wusste genau das ich niemals Kinder bekommen kann. Doch dein Vater wünschte sich eins. Ich wusste ich müsse ihm es sagen, doch ich wusste auch das dein Vater mich verlassen würde. Ich beschloß so dumm wie ich war deine Tante zu erpressen. Sie hatte Frank betrogen, ich wusste als einzigste das sie das hatte, außerdem nahm sie heimlich Drogen weil sie so süchtig danach war. Ich erpresste sie also ihre Geheimnisse auffliegen zu lassen wenn deine Tante mir dich nicht geben würde. Ich wollte das du meine Tochter bist." sie hielt wieder für einen kurzen Moment ein. ,, Ich war so auf mich fixiert das ich alles gemacht hätte nur um dich zu kriegen." Meine Mutter die ja nun garnicht meine Mutter war redete immer weiter wie leid es ihr tät und sowas. Doch ich schloss meine Augen und hörte gar nicht mehr zu. Ich zuckte plötzlich zusammen, mein Vater hatte so fest auf den Tisch geschlagen das es einen Richtigen Knall gab. ,, Eva du hast mir ein fremdes Kind als meins verkauft! Lucy versteh das nicht falsch du bist und bleibst meine Tochter. Es ist nur das deine Mutter uns allen so etwas angetan hat, es ist unbegreiflich! Eva ich hätte dich nie verlassen nur weil du keine Kinder bekommen kannst, aber ich verlasse dich weil du mich Jahre lang belogen hast! Und das Leben meiner Tochter zur Hölle gemacht hast." Er stand auf nahm sein Geldbeutel und seinen Schlüssel. Man hörte die Haustür zufallen. Er war einfach gegangen. Ich kann es ihm allerdings auch nicht verübeln. ,, Bin ich die Tochter von Annas Affäre?" fragte ich Eva meine Mutter wütend. ,, Ja bist du. Anna hatte Frakn erzählt du wärst sein Kind." ,, Nik kannst du mich zu Anna fahren ich will meine Sachen dort abholen." Ich verließ dieses Haus ohne ein Wort zu meiner Mutter zusagen. Ich kam nicht mehr klar, wer war nun meine Mutter? Wenn könnte ich als Mutter akzeptieren? Und wer zu Hölle ist mein Biologischer Vater? Ich war hoffnungslos verloren. Ich hatte großes Glück das Nik für mich da war.

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