Ohne Gedanken durchs Leben

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Ich riss meine Augen auf, ich hatte etwas schlechtes geträumt. Doch ohne darüber nachzudenken ging ich ans Fenster. Es war Winter geworden es hatte geschneit. Alles sah schön aus. Ich musste raus. Ich zog mich an und ging in der Klinik rum um Nik zufinden. Wir hatten seit Tagen kein Wort mehr miteinander gewechselt. Doch mir fiel ein wo ich ihn finden könnte. In seinem Betreuer Zimmer. Denn ich wusste das er Frei hatte. Ich klopfte an, er machte die Tür langsam auf und ich fing direkt an ihn zu überreden das er unbedingt mit mir spazieren müsse. Eigentlich durfte er sich gar nicht an Freientagen um Patienten kümmern. Doch ich setzte meinen Dackelblick auf, er lachte und wir schlichen uns raus. Die erste Zeit redeten wir gar nicht bis er anfing sich zu entschuldigen. ,, Es tut mir so leid wegen letztens, ich wollte das alles nicht. Sei bitte nicht sauer." ,, Nik ich war und bin nicht sauer auf dich, du kannst da doch nichts für. Lass uns diese Geschichte vergessen." schlug ich vor. ,, Ist vielleicht besser so"lachte er. Ich sah ihn in die Augen und bemerkte das er ein sehr guter Freund war. Und das er natürlich auch sein Praktikum sehr gut machte. ,,Lucy schau mal her!" rief er. Ich drehte mich um und hatte einen Schneeball im Gesicht. Wir veranstalteten eine Schneeballschlacht. Wir machten uns nach einer Stunde auf den Rückweg. Dort begann er mir zu erzählen das sein Praktikum Übermorgen zu ende war. Ich weiß nicht wieso doch mir schossen Tränen in die Augen und ich musste weinen. Er gab mir ein Taschentuch und wir redeten für den restlichen Rückweg nicht mehr. Er brachte mich in mein Zimmer ich schloss die Tür. Ich drehte mich wieder um, riss diese Tür auf und küsste ihn. Er nahm meine Hand und gab mir eine kleine Schatulle. Ich ging ohne ein Wort zurück in mein Zimmer setzte mich auf das unbequeme Bett und machte das Kästchen auf. Darin befand sich mein Armband. Sie mussten es mir wohl im Krankenhaus ausgezogen haben. Doch woher hat er es? Doch ohne weiter Nachzudenken schloss ich das Kästchen wieder und ging zum Abendessen. Frau Behl sprach mich an und meinte das meine Eltern mich morgen besuchen würden. Vorher durften sie es nicht weil ich noch nicht stabil genug war. Nein ich freute mich kein Stück darauf sie zusehen. Meiner Meinung nach waren meine Eltern nicht richtig für mich dagewesen und sollten es auch jetzt nicht mehr sein. Ich versuchte die ganze Zeit an den Kuss mit Nik zu denken, doch ich verbot mir selber immer und immer wieder nachzudenken. Doch irgendwann konnte ich nicht mehr ich musste darüber nachdenken. War es das Richtige was ich getan hatte? Warum hatte ich das überhaupt getan? Was ist wenn es jemand beobachtet hatte und Nik verpfiff und er deswegen ein schlechten Komentar dazu auf sein Abschluss Zeugnis bekam? Was war wenn er seinen Wunschberuf als Psycharter nun nicht mehr ausüben konnte? Was ist wenn ich ihm jetzt sein Leben zerstört hatte nur weil ich nicht ganz bei Sinnen war? Ich musste unbedingt mit jemanden darüber reden und das nicht mit irgenjemanden sondern mit Emma. Da ich aber leider kein Handy oder Telefon besaß musste ich zu Stift und Papier greifen.

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