"Sein oder Nichtsein? Nichtsein."

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"Es ist dunkel. Schwarz. Mitten in der Nacht. Vorgestern war es ruhiger. Sorgloser. Weil die Autos noch fuhren. Aber jetzt haben sie die Straße gesperrt.Mein Körper liegt mitten auf dem Mittelstreifen.

Es ist so dunkel. Warme Luft. Kalte Straße. Und es riecht nach Teer. Und Gras. Grillen sind zu hören. Sonst nichts. Die Straße bleibt gesperrt. Wenigstens heute Nacht.

Ich erkenne die Markierungen auf dem Asphalt. Verschiedene Farben. In schwachen Licht kaum sichtbar. Ein Körper ist abgezeichnet. Direkt neben mir.Meine Hand berührt die Stelle, an der ich die Umrisse einer Hand markiert haben. Was habe ich getan?

Im schwachen Laternenlicht liegen die zusammengekehrten Reste, Trümmer und ein Sandhaufen.Ich drehe den Ring an meinem Finger. Immer und immer wieder. Warum?

Ich rolle mich und liege schließlich in der Abzeichnung des Körpers. Der Himmel ist schwarz. Tränen. Tausend Tränen. Da war noch so viel. So viel...

Das Nichts umhüllt mich und ich erkenne: Ich bin frei."

Schreie.Ich hörte Schreie als ich aufwachte.Wer schrie denn hier bloß so laut? Derjenige sollte aufhören.SOFORT! 

Sekunden später verstummte der Schrei und ich bemerkte,dass ich derjenige war,welcher geschrien hatte.Ich atmete schwer.

Der Schmerz und die Freiheit fühlten sich so real an.Doch letztendlich war es doch nur ein weiterer Traum.Er erweckte in mir das Verlangen.Das Verlangen zu sterben.

Schon lange hatte sich dieses Verlangen in mir festgesetzt,jedoch verspürte ich es noch nie so stark wie jetzt.

Erst jetzt bemerkte ich,dass ich mich niemals gefragt habe ob ich es tue.Oder warum.Die einzige Frage war gewesen,wie.

Sein oder Nichtsein ?Nichtsein.Aber wie? Wie nimmt man sich das Leben? Wie macht man Schluss? Wie stirbt man ? 

Nachdenklich ging ich eine Möglichkeit nach der anderen durch...

Eine Pistole wäre klassisch,schnell und vermutlich beinahe schmerzlos.Aber woher nimmt man die Pistole,wenn man niemanden kennt,der Mitglied eines Schützenvereins oder Terrorist ist? 

Einen Sprung aus großer Höhe wägte ich sofort ab.Ich fühlte mich nicht wohl mit dem Gedanken,vielleicht Angst zu bekommen während ich auf den Weg nach unten bin.Und was ist,wenn ich es dann bereue ...? 

Ertränken war schwierig.Vorallem,wenn man gut schwimmen kann.Und am aller schlimmsten: die Panik,das Gefühl,wenn einen die Kräfte verlassen...

Ebenfalls klassisch wäre Erhängen.Und genauso schwierig: Wo befestigt man den Strick? Außerdem schmerzhaft.Viel zu schmerzhaft.

"Ich könnte mich vor einen Zug werfen...",überlegte ich.Nein.Keinen unschuldigen Lockführer in die Sache hineinziehen.Nein.

Vergasen vielleicht.Aber wo denn bitte ? Ich kannte niemanden mit einem Gasherd oder ähnlichem.

Zu letzt fiel mir noch die Selbstverbrennung ein.Jedoch wäre dies das Letzte,was ich tun würde.Das wäre das aller Letzte !

Ja...das Wie war schwierig.Zwei Dinge schlichen sich dann doch noch in meine Gedanken.Ich dachte an die kleinen Rasierklingen,welche unschuldig in unserem Bad lagen und darauf warteten benutzt zu werden.Ich stellte mir vor,wie ich die kleinen silbernen Schätze an mein Handgelenk pressen würde.Genau an die Stelle,wo man das Blut pulsieren spüren konnte.Ein schneller Schnitt,dann würde genau jenes Blut herausgepumpt werden,direkt in mein Zimmer.Schnell schüttelte ich den Kopf.Nein,so wollte ich es auch nicht.

Ich wollte nicht,dass mich die Jungs in einer riesigen Blutlache finden.Das wollte ich ihnen nicht antuen,Ich erschauderte und versuchte diesen schlimmen Gedanken abzuschütteln.

Also blieb nur noch eines übrig: 

Tabletten.

Wir hatten genug zu hause.Ich müsste nur die entsprechende Menge einwerfen und alles wäre vorbei.Sauber,ordentlich und einfach.Ich würde einschlafen und nie wieder aufwachen,genau wie ich es mir gewünscht hatte.So muss es gehen.Ich darf mich nur nicht übergeben.Aber ja...Tabletten sind das einzig Wahre.

Ich hatte meinen Entschluss gefasst.

Ich wollte nicht länger warten.Morgen würde es geschehen.

"Morgen werde ich endlich wieder bei dir sein Himchan.Wir werden endlich einander wieder in die Arme nehmen können und ich werde endlich deinen wundervollen Duft wieder in mich aufnehmen können.Ich habe so gelitten,doch nun ist es vorbei." ,flüsterte ich und ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

Der Gedanke an den Tod machte mich glücklich.

-Daehyun's PoV-

Ich sortierte die Sachen in die Schränke.Ich betrachtete alles,als ich fertig war und fühlte mich unzufrieden.Rasch nahm ich alles wieder heraus,nur um es Sekunden später genauso wieder in den Schrank zu platzieren.Ich wiederholte dies einige male,ehe ich das ganze Zeug wütend auf den Boden pfefferte.

Mir war nicht bewusst,warum ich so wütend war.Nun gut,eigentlich konnte ich es mir denken.

"KANN NICHT EINFACH ALLES WIEDER NORMAL WERDEN?! HIMCHAN AM LEBEN,YOUNGJAE GLÜCKLICH UND ICH VERLIEBT OHNE,DASS ES JEMAND WEIß ?!" ,schrie ich.Der ganze Frust,welcher sich in meinem Körper gesammelt hatte,platzte heraus.

In meiner Wut,bemerkte ich nicht wie sich die Badezimmertür langsam öffnete."H-hyung?" Ich drehte mich um,als ich Zelos zitternde Stimme vernahm.Er schaute mich entsetzt aus zwei roten Augen an.Scheinbar hatte er lange geweint...

"Zelo...es...tut mir leid.Ich war gerade nur etwas...frustriert.",murmelte ich entschuldigend.Zelo schloss die Tür und setzte sich vorsichtig auf den Rand der Badewanne."I-ist schon okay..."

Wortlos setzte ich mich neben ihn.Ich betrachtete Zelo von der Seite.Er sah erschöpft und traurig aus,wie wir alle.Doch etwas an ihm war anders als bei uns.Er erinnerte mich an Youngjae.Seine Augen waren ebenfalls so leer und unnormal klein.Das war nicht gut.

"Hyung...wie geht es Youngjae?",fragte er leise.Ich zuckte mit den Schultern.Was sollte ich ihm schon sagen ? Sein Zustand hatte sich verschlechtert.

"Es...wird nicht besser.",antwortete ich schließlich ehrlich.Es würde nichts bringen,ihm die Wahrheit jetzt zu verschweigen.Zelo war schlau genug um zu wissen,wie es wirklich ist.

Er nickte schwach."Ich verstehe ihn..." Ich auch,dachte ich."Hyung,denkst du es wird alles wieder normal? Später? " Zelo schaute mir nun direkt in die Augen.Normalerweise würde in seinen nun so etwas wie Hoffnung aufblitzen,doch ich konnte nichts dergleichen erkennen.Es schien,als hätte er bereits jede Hoffnung verloren.Genau wie Youngjae.

Ich seufzte schwer."Nein." Ich schüttelte den Kopf. "Wird es nicht.Normal gibt es nicht mehr in diesem Haus.Wir müssen damit klarkommen." Ich schluckte.Die Wahrheit zu erkennen tat weh.

Ein leises schluchzen drang an mein Ohr.Ich sah einige Tränen auf den Boden tropfen.Ich rutschte etwas näher zu Zelo und nahm ihn in den Arm."Sssh...ruhig...du hast schon so viel geweint,noch mehr Tränen sind nicht nötig.Weinen bringt dich auch nicht weiter Junhong." Es war komisch,ihn bei seinem richtigen Namen zu nennen.Dieser Name wurde seit langem nicht mehr benutzt.Er war wie ein Kleidungsstück,welches man so gern hatte,dass es fast ein Teil von dir selbst wurde,doch wenn ein neues und besseres Stück dazu kommt,wirft man es nach ganz hinten in den Schrank und vergisst es.Seine Schönheit wird schließlich von all dem Staub,welcher sich darauf absetzt,verdeckt.

Es war an der Zeit,Zelos verlorenes Teil wieder zu entstauben.

Junhong setzte sich auf,wischte sich die Tränen vom Gesicht und schaute mich an.

"Daehyun...ich weiß was Youngjae vor hat."

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Ich hoffe es gefällt euch,auch wenn es echt extrem depri ist ! :') 

Much love...<3


Angel || B.A.PWo Geschichten leben. Entdecke jetzt