@EffieDevine

Shake It Off

Just think while you've been getting down and out about the liars and the dirty, dirty cheats of the world,

You could've been getting down to this sick beat.

My ex-man brought his new girlfriend

She's like "Oh, my god!" but I'm just gonna shake.

Shake It Off - Taylor Swift

"Sie hatte was mit ihm."

Alle Blicke legten sich nun auf mich. Ich wusste nicht, was ich schlimmer fand: Mom, die mich vollkommen schockiert ansah, Nicholas, der gerade seine Stirn in Falten legte, oder Josh, der gerade Mordpläne schmieden musste, so wie er aussah. "Du hattest was mit Ryan?!", kam es von allen Dreien gleichzeitig. Ich kratzte mich am Hinterkopf und sah betont weg. California grinste: "Hey, er ist heiß. War er gut?" Nicholas räusperte sich extrem laut. "Wir reden hier von meinem Sohn."

Dass One Direction nicht sonderlich überrascht war und dass Niall davon gewusst hatte, fiel niemandem auf. Preston räusperte sich nun auch. "Ich denke, dass uns das nichts angeht. Es ist ihr Leben", sprach er für mich und ich dankte ihm still dafür. Mom sah das anders: "Nicht wenn sie mit dem Sohn meines Freundes schläft. Das ist halber Inzest! Die Queen würde das verabscheuen, Elizabeth!" Ich blickte sie nun etwas schlecht gelaunt an. Dass sie damals nicht einmal gewusst hatte, dass Nicholas überhaupt existierte, war ihr wohl egal. "Ich denke nicht, dass es ein Fehler war. Ich meine, Ryan hat meine Gene. Auf unser Aussehen steht eben jeder. Außerdem bist du ja auch keine Jungfrau mehr, nicht wahr?", wendete sich sich Nick an Mom. Diese schnappte jetzt aufgebracht nach Luft: "Natürlich bin ich keine Jungfrau mehr, ich habe drei Kinder."

Dieser Abend wurde immer schrecklicher. Ob wir wohl schon am Tiefpunkt angekommen waren? Dieser bisherige Tiefpunkt hielt eine halbe Stunde an, dann gingen Mom und Nicholas zu sich nachhause. Es war ja schon spät und alte Menschen mussten zeitig ins Bettchen. Außerdem zwang Nicholas Mom dazu mich endlich in Ruhe zu lassen. Ich war ihm schon irgendwie dankbar dafür, auch wenn ich ihn immer noch nicht so ganz mochte. Zumindest wollte ich ihn nicht mögen,  denn er ersetzte Dad auf eine merkwürdige,  unerwünschte Art und Weise.

Paddy verschwand ebenfalls und Bambi wurde irgendwann abgeholt. Wer der Fahrer des Wagens war, in welchen sie stieg, war irgendwie klar. Da lief doch was zwischen ihr und der Nervensäge. Es blieben also nur noch Preston, One Direction, Cali, Caddie, Elele, Rylee, Josh, Josy und ich. "Was sollte das?", fragte Preston nun Niall. Dieser starrte mich bockig an wie ein kleines Kind. "Jemand sollte doch die Wahrheit sagen", meinte er schlichtweg. Dass er damit einen ganz winzigen Familienstreit ausgelöst hatte, ignorierte er entweder gekonnt oder er vergaß es einfach.

"Du wusstest davon?", rief Josh nun, "Wieso hast du nichts gesagt?" Er starrte Niall an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern: "Es gibt mehr als nur einen Kerl names Ryan auf dieser Welt. Als du von deinem Fast-Stiefbruder erzählt hast, wusste ich nicht, dass das derselbe Typ ist, der mit deiner Schwester gevögelt-" Preston räusperte sich nun und brachte Niall damit zum Schweigen. Josh blickte mich an und seufzte leise auf. "Es ist deine Sache, schon klar. Aber wieso ist aus euch nichts geworden?", erkundigte er sich und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Mein Blick wanderte zu Prestons, welcher ihn nur viel sagend erwiderte. Er wusste ganz genau, was ich dachte und nicht aussprechen wollte. "Sagen wir es so, wir sind nicht im Guten auseinander gegangen", murmelte ich, "Scheinbar habe ich einen schlechten Geschmack, was Männer angeht." Nun räusperte sich Niall. Eine unangenehme Stille breitete sich im gesamten Raum aus.

"Ich hatte bei meiner Partnerwahl schon immer einen guten Geschmack", sagte der Ire nun ganz gelassen und erwiderte meinen Blick ohne jegliches Anzeichen von Unsicherheit, Ironie oder sonst was. Es klang ernst. Mittlerweile war mein Kopf so zerstört von all den schlechten Dingen, die heute passiert waren, dass ich erst einmal meine Gedanken ordnen musste. "Niall, auf ein Wort", Josh zerrte ihn fast schon in die Küche. Sie diente heute wohl als Besprechungsraum.