Ocean Secrets

Prolog

Sie war erst drei als es passiert war. Ihre große Schwester ging mit Freunden an den Strand und kam nie wieder zurück. Ich kann mich noch erinnern was damals los war. Christine ging morgens um acht aus dem Haus, mit dem Versprechen spätestens um sechs zurück zu sein. Ich selbst war an dem Tag bei ihr. Unsere Eltern waren befreundet. Weil es ihr sechzehnter Geburtstag war, waren wir bei ihnen zu Besuch um eine Überraschungsparty vorzubereiten. Ich bastelte mit der kleinen Nana Papierblumen, Schneeglöckchen um genau zu sein, das waren Christines Liebsten, weil sie das Ende der kalten Zeit einläuteten. Meine Mutter backte und verzierte Kuchen und Cupcakes. Unsere Väter waren für den Grill zuständig, also öffneten sie, solange der noch nicht gebraucht wurde, ein Bier nach dem anderen. Gegen fünf kamen Christines Freunde vom Strand zu uns, wie abgesprochen, während mein Bruder noch für eine Weile mit ihr am Strand blieb. Ich glaube, er fühlt sich schuldig, weil er sie damals nicht begleitet hat, als sie noch einmal schwimmen gegangen ist. Wir alle waren auf unseren Plätzen als wir hörten wie sich das quietschende Gartentor öffnete, und wieder schloß, als wir einen Schatten am Boden sahen sprangen wir alle aus unseren Verstecken hervor und schrien. "Alles Gute zum Geburtstag!!!" Mein Bruder starrte uns nur leer an, brach zusammen und...heulte. Es war das erste Mal, dass ich ihn weinen sah und seine Tränen wollten einfach nicht aufhören zu fließen. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis er in der Lage war zu sprechen. Christine war noch einmal aufs Meer hinaus geschwommen, und dann auf einmal schrie sie, ihr Kopf tauchte unter, wieder auf, nach Luft ringend, und dann wieder unter. Er war sofort aufs Meer hinaus geschwommen, hatte sie gesucht, doch niemals gefunden. Ein Suchtrupp war gekommen und hatte nach ihr gesucht, doch nichts. Nach einigem hin und her entschied man sich ganz einfach dafür, dass Christine Opfer einer Hai - Attacke geworden war, und der Hai sie schlicht ganz verzehrt, oder in größere Tiefen gezehrt hatte. Damals verstand ich es nicht, nur, dass etwas schlimmes passiert war, und jetzt, wo ich es verstehe, hinterfrage ich es.