Verheiratet! - 4 -

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Ich war so glücklich, wie noch nie in meinem bisherigen Leben. Rob und ich hatten vor wenigen Minuten geheiratet! Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Sämtliches Glück durchfloss meine Adern.

Nach unserem Kuss gingen wir Seite an Seite, Hand in Hand hinaus. Eigentlich nahm ich nichts mehr wahr, so berauscht war ich. Ob er genauso empfand? Ich würde ihn später fragen. Die Hochzeitsgäste, seine und meine Eltern und unsere Freunde.  Alle beglückwünschten uns herzlich und redeten uns gut zu. Unzählige Umarmungen, Wangenküsse und Lachen prägten die Stimmung. Doch eigentlich wollte ich nur mit Robert allein sein. Die Hochzeit war noch lange nicht zu Ende. Wenn ich daran dachte, dass es noch bis spät in die Nacht gehen sollte...

Täuschte mich die Uhr oder weshalb war die Limousine noch nicht hier? Panisch warf ich meinem Gatten einen Blick zu. „Wo ist die Limousine, Robbie? Sie hätte vor 5 Minuten da sein sollen!" Meine Stimme wandelte sich im Laufe des Satzes in immer höhere Stimmlagen um. „Ganz ruhig. Der Wagen wird schon kommen, my love." Sein beschwichtigender Blick beruhigte mich ein wenig. Ich hätte noch das Unternehmen verklagt, dies sollte der schönste Tag meines Lebens werden!

Ich hatte eine Idee. „Warte hier, Rob. Ich bin gleich zurück." Ich gab ihm einen zärtlichen und eindrücklichen Kuss, löste mich langsam und lächelte ihn an. „Was hast du vor, Juls?", fragte er mich verwirrt. „Ich werde nach diesem Fahrer schauen. Vielleicht erreiche ich ihn ja schon. " Ein letztes Mal streichelte ich seine weiche Wange und ging den Weg entlang, aus der die Limousine hätte kommen sollen.

Ich lief etwa 5 Minuten, als ich in der Ferne schwarzen Lack ausblitzen sah. Das war unsere Limousine! Ich winkte den Fahrer heran. Doch als er mich anschaute, trat plötzlich Angst in sein Gesicht. Ich konnte genau sehen, wie ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Dann kam das Auto zu mir. Endlich.

Aber dieses lange Auto kam immer schneller und immer näher! Gerade als ich wegrennen wollte, war es zu spät. Zuerst fühlte ich den Schmerz im Bein, danach folgte mein ganzer Körper. Ich schrie laut auf und verlor langsam das Bewusstsein. Unter den verschwommenen Gestalten, die auf mich zukamen, konnte ich noch Robert ausmachen.

Mein Körper schmerzte mir am ganzen Leib. Dieses Gefühl war ungeheuerlich. Ich wollte das nicht, ich wollte bei Rob sein und in seinen Armen liegen! Eine schwarze Leere umhüllte mich. Ich hatte Gefühl allein zu sein, aber dann doch wieder nicht. „Hallo! Ist da jemand?", schrie ich laut raus. Keine Antwort. Ich fühlte mich schwächer, die Augenlider wurden schwerer und ich fiel nochmal in die Dunkelheit. Ich hatte einfach keine Kraft mehr.

hole to another universeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt