Kapitel 8

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"Jackson Fields, wäre am 30.07. 45 geworden. Wurde vor über 30 Jahren entführt. Mutter will weißen Kastenwagen gesehen haben. Polizei suchte nicht, wegen zu wenigen Infos. Stuften Mrs. Fields als geisteskrank ein." Ich hatte die ganze Zeit nur vor mich hingemurmelt und gar nicht mitbekommen, dass Derek mich die ganze Zeit beobachtete. "Hm.. Hier steht, dass Jackson vor über 30 Jahren entführt wurde. Er wäre jetzt 45 und Mrs. Fields wurde als geisteskrank eingestuft." Derek's fragender Blick verriet mir seine Frage, bevor er sie aussprechen konnte. "Moment.. Weil diesen Kastenwagen niemand sonst gesehen haben will." Derek schien kurz etwas zu überlegen. Dann verscheuchte er mich von dem Computer und schaute nach, ob wir durch Darja an Mrs. Fields Krankenakte kamen. "Ihre Krankenakte ist hier nicht, dafür aber etwas völlig anderes." Interessiert beugte ich mich über seine Schulter und schaute mir an, was er gefunden hatte. "Sind das Adoptionspapiere?", fragte ich verwirrt. Derek nickte mir zu. 

"Ich glaube, dass unsere Ärztin ziemlich weit in diese Sache verwickelt ist." "Nur weil sie ein Kind adoptiert hat, heißt das doch noch gar nichts!", brummelte Garcia vor sich hin. Wir standen gerade bei der Schlange vor der Eisdiele an, als mir ein Armband ins Auge fiel. Vor uns stand ein Mann, um die 50 mit braunen kurzen Haaren. Er sah eher abgemagert aus und nicht besonders gepflegt. Penelope hatte wohl gerade überlegt welche Eissorte sie will, als ich ihr einen Stoß in die Rippen versetzte. Bis Garcia jedoch ihren Blick auf sein Handgelenk senkte, war der Mann schon mit seiner Bestellung durch und wir waren an der Reihe. Ich sah wie er an der Kreuzung rechts abbog und rief: "Unser Eis muss warten." "Aber die anderen warten doch.." Ich wusste, dass ich Garcia nicht zwingen konnte mit mir zu kommen, ihr Platz war an ihrem Computer. "Okay, hör mir zu. Du gehst rein und schickst mir irgendjemanden raus, okay? Schnell!" Hektisch nickte sie und rannte, begleitet von hupenden Autofahrern, über die Straße, während ich die Verfolgung aufnahm. 

Nach nur einer Kreuzung hatte ich ihn wieder eingeholt. Er lief in den Teil der Stadt, den ich noch am wenigsten erkundet hatte. Und da viel es mir siedend heiß ein. Ich war noch nie auf einer Verfolgung. Was sollte ich tun? Ich konnte doch schlecht einfach stehen bleiben und auf einen oder eine meiner Team-Kollegen warten! Geschweige denn telefonieren. Sollte ich ihn bitten stehen zu bleiben? Aber was, wenn er eine Waffe hat? Meine hatte ich nicht dabei! Wieso auch ausgerechnet jetzt? Trotzdem entschied ich mich dafür ihn anzusprechen. "Hey, entschuldigen sie!" Ich setzte mein nettestes Lächeln auf, was ich in diesem Moment zustande bringen konnte. "Mir ist da vorhin an der Eisdiele ihr schönes Armband aufgefallen. Würde es ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen, wo sie es herhaben? Es ist wirklich schön!" Für einen kurzen Moment dachte ich, er würde irgendeine Waffe ziehen und das war's dann, so wie er mir in die Augen starrte. Doch ich schaute nicht eine Sekunde weg, weswegen er sich zu entspannen schien. "Natürlich. Das mir ein Junge geschenkt hat." Ich nickte und setzte eine traurige Miene auf. "Wissen sie denn, wann und wo der Junge wieder kommen wird?" Verlegen als würde er mich nicht verstehen, wiegte er den Kopf hin und her. "Wo und wann er wieder kommt?" Man konnte förmlich die Glühbirne über seinem Kopf sehen, als er verstand. "Ich aufschreiben. Sie einfach sagen 'Dimitri mich schicken tut' und er verstehen wird." Schnell nickte ich und hielt ihm mein Arm hin, damit er es dort drauf schreiben konnte. Ich konnte Schritte hinter mir hören, drehte mich aber nicht um, aus Angst ihn zu verschrecken. "Dankeschön, sie haben mir wirklich sehr geholfen!" Er nickte nur lächelnd und ging wieder weiter. 

Als ich mich umdrehte, standen Derek und Hotch hinter mir. "Was..?", fing Derek an, doch ich hielt ihm einfach nur mein Arm hin. Derek runzelte genervt die Stirn und ich könnte schwören ein kleines verschmitztes Grinsen auf Hotch's Lippen gesehen zu haben, während ich sagte: "Ich hab diesen Mann.. ähm..", ich verdrehte mein Arm, um seinen Namen lesen zu können, "Dimitri, bei der Eisdiele gesehen, er stand vor Penelope und mir. Und als ich zufällig auf seinen Arm gesehen hab, hab ich das Armband erkannt, was auch Darja getragen hat. Ich habs als Spur angesehen und bin dieser nachgegangen. Morgen um 8 Uhr steh ich vor der Eisdiele und warte auf einen kleinen Jungen mit.. grunker Hose?" "Grüner Hose.", korrigierte Derek, der mittlerweile mein Arm in seiner Hand hatte und sich alles genau durchlas. Wobei.. Ich war mich nicht mehr ganz so sicher, ob er wirklich am lesen war oder einfach nur meine Nähe suchte, denn seit dem Vorfall in der Bar, hatte er sich ziemlich geändert. 

Eigentlich war es schon Schichtende, aber natürlich musste ich ja noch an meinem Schreibtisch hocken. Ich hatte mir vorgenommen die Akte durchzugehen, mit ähnlichen Entführungsfällen. Allerdings hatte ich nicht vor sie an meinem Schreibtisch durchzugehen, sondern daheim in meinem Bett. Also schrieb ich den Namen der Akte, das heutige Datum und meinen Namen + Unterschrift auf einen Zettel, den ich bei Hotch ins Büro legte. Meine Arme waren vollgepackt bis oben hin. Die Akte, die aus zehn anderen bestand, meine Tasche und mein Kaffee in der anderen Hand. Und wie es sich für mich gehört, musste ich natürlich mal wieder mit jemandem zusammen stoßen und dieser jemand war niemand anderes als Derek Morgan. Mein Kaffee fiel auf den Boden, die Akten direkt hinterher, zum Glück aber so verteilt, dass nichts allzu nass wurde und meine Tasche samt Inhalt hinterher. Wenigstens hatte ich nichts wirklich peinliches in meiner Handtasche. "Oh, Sorry, meine Schuld." "Wow, stopp! Was ist mit Mr. 'Hast du keine Augen im Kopf geworden?'", stichelte ich, während ich die Akten aufsammelte. "Er ist erwachsen geworden." Okay, jetzt machte ich mir wirklich Sorgen um ihn. Das schien mein Blick wohl zu verraten. "Und du willst diese Akten also alle alleine durchgehen?" Ich nickte nur und sammelte gerade mein Labello, meine Taschentücher und meine Schlüssel auf. "Findest du nicht, dass es zu zweit viel schneller geht?" Überrascht schaute ich von den Sachen in meiner Hand auf. "War das jetzt etwa ein Angebot zum Helfen? Du weißt, dass du wenig Schlaf haben wirst, wenn du dich darauf einlässt?" Lachend zwinkerte ich ihm zu und stopfte die Sachen in meiner Hand in meine Handtasche zurück. Als keine Antwort kam, schaute ich zu ihm und stellte verdutzt fest, dass er nur wenige Zentimeter von mir entfernt war und schneller als ich bis drei zählen konnte, hatte er seine Lippen auf meine gepresst. 

The new Partner| Criminal Minds Derek Morgan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt