Kapitel 18

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JJ's POV

"Ich weiß, ich hätte mehr tun können. Aber es ging nicht.. Er hat nicht nur ihre Schwester in den Selbstmord getrieben. Er hat dasselbe auch bei meiner Schwester getan. So haben Arizona und ich uns kennengelernt." "Durch die Selbsthilfegruppe.", murmelte ich. Er schien mich jedoch gehört zuhaben, denn er nickte mir zu. "Wenigstens die hat er ihr gestattet. Vielleicht ist es auch an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass ich Arzt bin. Alle sagten immer, dass Justin sie lebensgefährlich verletzte, nur um sie dann doch zu retten. Doch das stimmt nicht. Ich rettete sie dutzende Male. Weil ich in ihr meine Schwester sehe, verstehen sie? Sie waren sich so ähnlich.. und sie hätten sich bestimmt gut verstanden.. Justin hat sie nicht immer nur in ihrem gemeinsamen Haus festgehalten.. Er hat viele Orte. Leider kenne ich nicht alle, aber ich habe Mittel und Wege gefunden, um ihn aufzuspüren. Ich kenne ihn. Habe mich als besten Freund ausgegeben. Das er im Gefängnis war, war nicht das Verdienst einer älteren Dame, ich war es. Ich habe ihn verraten, weil ich dachte alles gegen ihn in der Hand zuhaben, doch offenbar lag ich falsch. Jedes verdammte Mal schafft er es, sich aus der Schlinge zu ziehen und jedes verdammte Mal fahre ich ihm als 'bester Freund'" Man konnte an Keith's Gesichtsausdruck merken, dass es ihn sehr anekelte sich als besten Freund für Justin zu bezeichnen. ".. hinterher und komme gerade noch rechtzeitig um Arizona zum millionsten Mal das Leben zu retten." Er sah wieder Derek an: "Sie ist eine Kämpferin. Und glauben sie mir, wenn ich sage, dass sie nicht mehr für sich kämpft. Das hat sie schon lange nicht mehr getan. Wenn sie kämpft, dann weil sie weiß, dass es jemand besonderen in ihrem Leben gibt. Wissen sie.. Damals.. wir haben uns nach einer Sitzung noch unterhalten. Aus irgendeinem Grund war Justin noch nicht da und wir konnten reden. Ich habe um meine Schwester geweint und mich danach für meine Schwäche bei ihr entschuldigt. Sie hat gelächelt und mir das gesagt, was ich ihnen vorhin gesagt habe. Was mich realisieren ließ, dass ich das Richtige tue. Wissen sie, Justin hat überall Kontakte. Aber all diese Kontakte weinen nicht." Sein Blick ging wieder zu mir. "Von diesem Moment an, als sie so träumerisch von unaussprechlicher Liebe sprach, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Und das bestätigte sich wenig später, als ich es auf eigene Faust herausfand. Sie hat ihn in Schutz genommen, hat mich von sich weggestoßen, aber ich hab nicht aufgegeben. Wir haben Justin unseren Kontakt verschwiegen, ich habe mich mit ihm angefreundet, mir sein Vertrauen erschlichen. Und jetzt sitze ich hier und bewirke gar nichts, verstehen sie? Gar nichts! Wenn sie mich gelassen hätten, hätte ich sie finden können, ich hätte sie wieder aufspüren können, jetzt weiß er, dass sie mich gefunden haben! Er wird alles mögliche mit ihr anstellen und diesmal ist da kein Keith, der sie wieder zusammenflickt!" Jetzt waren es nicht nur wir, die mit den Tränen kämpften, nun ließ auch er seine Mauer fallen. "Wo sind seine Verstecke? Wir müssen alle abklappern.", fragte Hotch streng. Doch Keith sah ihn nur eine zeit lang an. "Sie glauben nicht wirklich, dass er nochmal an ein früheres Versteck zurückkehrt? Er sucht sich neue. Und er wird sich nur finden lassen, wenn er das will. Und das wird erst eintreten, wenn es zu spät ist." "Wagen sie es ja nicht noch einmal so zu reden.", knurrte Derek. "Wir werden sie finden. Ich werde sie finden und wenn es das Letzte ist, was ich tue! Selbst wenn ich alle Wälder dieser Welt umgraben muss, ich werde es tun und ich werde sie finden!" Irgendwas schien Derek's Worte in ihm ausgelöst zuhaben, denn er zog seine Augenbrauen zusammen. "Was.. was denken sie?", fragte ich und studierte ihn. Keine einzelne Muskelbewegung entging mir. "Das.. das sagte er mir. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, bevor er ins Gefängnis ging, da.. hat er genau dasselbe gesagt." Hotch tauschte einen Blick mit mir, den ich nur zu gut kannte. Entweder glaubte er ihm diese Geschichte nicht, oder da steckte noch viel mehr dahinter, als wir dachten. "Wälder.. Umgraben..", murmelte er immer wieder vor sich hin. Gerade wollte ich dazu ansetzen ihn zu fragen, was an diesem Satz ihn so nachdenklich machte, als er aufsprang und rief: "Ich brauche ihr Computer-Genie." 

"Woher weiß er bitte, dass wir ein Computer-Genie haben!?", zischte Derek mir ins Ohr. "Du besitzt ein Gehirn, benutze es.", murmelte ich zurück, während wir schnellen Schrittes hinter Hotch und Keith hergingen. Derek grummelte etwas neben mir, also beschloss ich meinen Verdacht auszusprechen. "Justin wird uns die ganze Zeit beobachtet haben oder auch hier Kontakte haben. Die Leiche vor unserem Gebäude war nicht nur eine Nachricht an Arizona, es war auch eine Nachricht an uns. Und Mr. Moore weiß wo er sich befindet. Denn jetzt braucht er unser Computer-Genie, damit sie ihm irgendwas zeigt, wovon er keine Ahnung hat." Keith drehte sich während er hinter Hotch herlief zu mir um und sagte: "Gut kombiniert. Genauso ist es. Das Justin-Genie braucht ein Computer-Genie, damit wir Arizona endlich aus den Fängen dieses Verrückten befreien können!" 
Derek zog seine Augen zu schmalen Schlitzen. Er war misstrauisch, aber irgendwas sagte mir, dass sich dieser Mann wirklich um Arizona sorgte. Und immerhin würde es auch erklären, wieso er das Laken in seinem Jeep hatte. Abgesehen davon hätten wir noch einen Ass im Ärmel, denn Justin schien ihm zu vertrauen. Und was wenn er uns doch nur etwas vorspielte? Aber was hatten wir für eine Wahl? Wir müssen uns einfach an jeden Strohhalm klammern, den man uns reichte. Arizona hatte nicht mehr viel Zeit.. 

Arizona's POV

"Justin, bitte! Wieso tust du das?!", schrie ich eine geschlossene Tür an. Mein Hals war so trocken, dass ich das Gefühl hatte, er würde bluten. Mein Magen knurrte, als hätte ich seit Wochen nichts mehr gegessen. Aber.. wie lange war ich schon gefangen? Wie lange war ich überhaupt ohnmächtig? Und wie lange halb tot? Derek.. JJ, PG & das Team.. Suchten sie mich überhaupt noch? 
Derek wird die Hoffnung nicht aufgeben, er wird mich weitersuchen! Oder...?
"Justin, lass mich hier raus! Ich schwöre dir du dreckiger Mistkerl, wenn mein Team mich findet, dann kannst du dir dein eigenes Grab schaufeln, weil du mich verletzt hast und weil du es immer weiter tust! Lass. mich. gehen!", schrie ich so laut ich konnte. 

Plötzlich hörte ich ein leises Knacken und kurz darauf einen stechenden Schmerz in meinem Bauch. Zitternd schaute ich nach unten und sah eine Spritze aus meinem Bauch ragen. "Was..", flüsterte ich ehe ich auf meine Knie fiel und mein Bewusstsein verlor. 

"Leise gefällst du mir immer noch am Besten. Du hast wohl dein gutes Benehmen rasend schnell verlernt, kleine Zona... Ach meine süße Zona.", hörte ich von weiter weg seine kranke Stimme, bevor die Dunkelheit ganz über mich kam. 



The new Partner| Criminal Minds Derek Morgan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt