Kapitel 19

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Arizona's POV

Er hat es schon wieder getan. Ich halte das nicht mehr aus.. Wie kann ein Mensch nur einem anderen Menschen sowas antun? Ich fühle mich so dreckig. Hektisch kratzte ich an mir selbst herum, wollte den Dreck von mir loswerden, doch das Einzige, was es bewirkte war, dass ich überall an meinem Körper Kratzer hatte. Die Schnitte von ihm hatte ich neu aufgekratzt. Die Spuren von ihm auch. Ich war nackt, ihm wahrsten Sinne des Wortes. Er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, mir meine Kleider wiederzugeben. Die Kälte ließ mich nichts mehr fühlen, so sehr zitterte ich. Ziemlich sicher, dass er mich hier unten erfrieren lassen würde, sank ich nun ganz in mich zusammen und ließ die Müdigkeit über mich kommen. Und kaum schlossen sich meine Augen, blitzte ein Bild vor mir auf. Derek. Ich konnte nicht aufgeben.. Ich durfte es nicht. Derek würde mich retten, ich wusste es einfach. Also zwang ich mich dazu meine Augen aufzureißen. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.. 

Wo war die Matratze? Wo das Laken, in das ich mich hätte einwickeln können? Ich war nicht mehr in einem kleinen Raum, es kam mir einfach nur noch wie eine kleine Kammer vor. Fast so wie bei Harry Potter. Zitternd zog ich mich an einem Rohr über mir nach oben. "Gib bloß nicht auf, Kings..", flüsterte ich immer wieder vor mich hin, während ich einen zittrigen Schritt nach dem nächsten setzte. 

Ich wurde von einem lauten Krachen geweckt. Jemand hatte die Tür eingetreten und Licht blendete meine Augen. Unbewusst zitternd lag ich in der Mitte der kleinen Kammer. Ich musste gefallen und ohnmächtig geworden sein. Wer stand da in der Tür? Durch das grelle Licht konnte ich nichts sehen, außer einen Schatten. Verzweifelt wollte ich reden, ich wollte wissen wer da steht? "Wer bist du?", wollte ich schreien, doch alles was ich herausbrachte, war ein erbärmliches Wimmern. Und dann ging alles ziemlich schnell. Ich hörte eine mir schmerzlich bekannte Stimme. "Arizona?!" Und in diesem Moment ging ein Ruck durch die Person. Sie kam in wenigen Sekunden auf mich zu gerannt, warf ein Laken über mich und hob mich grob nach oben und rannte. Rannte als wäre der Teufel hinter uns her. Und da verstand ich. 

Sie hatten nicht aufgehört zu suchen, sie hatten mich gefunden. Mein Zittern wurde immer stärker, ich wollte mich befreien und schreien, dass sie sich beeilen sollten. Mein Körper schmerzte. Von der Kälte. Den Schlägen und Tritten. Von der großen Wunde an meinem Bauch, von der ich schon gar nicht mehr wusste, wie lange sie her war. Aber besonders von letzter Nacht. Ich hatte mich gewehrt so gut es ging. Hatte gekratzt, ihn geschlagen und von mir weggestoßen, aber nichts hatte geholfen. Er war wie immer stärker.

Verzweifelt zappelte ich immer stärker in den Armen, die niemand anderem als Justin gehörten und versuchte mich von ihm zu befreien oder uns zu Fall zu bringen. Mein Wimmern wurde immer lauter, doch ich brachte einfach kein Wort zustande. Mit einem schnellen Ruck stand ich für kurze Zeit auf meinen Beinen, nur um von ihm zu Boden geschlagen zu werden. Er hatte genau auf meine Bauchwunde getroffen. Mein Bauch fühlte sich hart an und ich schrie vor Schmerz auf, als ich realisierte, dass sich nun auch diese Wunde wieder geöffnet hatte. Von irgendwo hörte ich wieder meinen Namen, doch dann wurde alles um mich herum schwarz. 

Unbeteiligte POV

Mit vor Wut verzerrtem Gesicht hob er sie vom Boden auf und rannte weiter mit ihr. Für Außenstehende sah es einfach aus wie eine Kanalisation, doch für ihn schien es Heimat zu sein. Er kannte sich aus, wusste welche Kanäle wohin führten, welche man nehmen konnte und welche nicht. Mit der Frau über seiner Schulter rannte er als ginge es um sein Leben. "Du verlässt mich nicht nochmal..", murmelte er immer wieder vor sich hin. Ihm schien es egal zu sein, dass sie seine Schulter voll blutete. Seine Schritte und die seiner Verfolger hallten in den Kanälen nach. Hier unten konnte man sich leicht verlaufen, aber er wusste wohin er ging. Er wusste, wo sie sicher waren. Er lief dreimal nach links, nahm zweimal einen rechten Kanal und stand plötzlich vor einer Wand. "Das kann nicht sein!", schrie er vor Überraschung aus. Die Frau über seiner Schulter erlangte langsam ihr Bewusstsein zurück. Und da klickte es mehrere Male direkt hinter ihm. 



The new Partner| Criminal Minds Derek Morgan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt